Enttäuschend und aus meiner Sicht nicht empfehlenswert
Gut am Arbeitgeber finde ich
Meine Teamkollegen waren top und sehr kompetent! Es gibt keinen „Zwang“ ins Office zu kommen bzw. sehr lockere Home-Office-Regelung.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Toxische Positivität, Intransparenz, fehlende Kommunikation, keine nennenswerte Fehlerkultur, unzureichende Prozesse, fehlende Wertschätzung gegenüber Mitarbeitern, Werte werden von Management- und GF-Ebene nicht gelebt.
Verbesserungsvorschläge
Der Fisch stinkt vom Kopf: die GF sollte ihren Kurs und ihr eigenes Verhalten überdenken. Die GF und Geschäftsleitung sollte die internen Werte vorleben und lernen wertschätzend zu kommunizieren. Es wäre mit Sicherheit förderlich, wenn man sich auf Dinge besinnt, die man tatsächlich kann. Die Mitarbeiter haben eine transparente und ehrliche Kommunikation verdient. Anstatt miteinander zu reden wird hier meiner Erfahrung nach auch auf Management-Ebene lieber hinter dem Rücken der Leute geredet. So wird den Mitarbeitern halt auch die Möglichkeit zur Weiterentwicklung verwehrt. Führungskompetenzen sollten durch erfahrende externe Coaches durchgeführt werden. Eine positive Fehler- und Feedbackkultur kann dabei helfen, dass nicht immer die selben Fehler gemacht werden.
Arbeitsatmosphäre
Die Stimmung kippte letztes Jahr drastisch, als Kurzarbeit benutzt wurde um einzelne Mitarbeiter gezielt aus dem Unternehmen zu drängen und die Geschäftsführung in einem Call die Verantwortung für die Lage von sich gewiesen hat. Viele haben das Unternehmen mittlerweile freiwillig verlassen. Die, die noch da sind kommen mit dem Status quo wohl klar, so dass die Stimmung mittlerweile vielleicht wieder okay ist
Kommunikation
Die unternehmensweite Kommunikation hinkt meiner Meinung nach dem Flurfunk arg hinterher. Die GF schafft es in Krisen nicht den richtigen Tonfall zu finden und weist Verantwortung auch gerne von sich, indem sie die Mitarbeiter während Kurzarbeit auffordert darüber nachzudenken, wie sie dazu beigetragen haben, dass sich das Unternehmen in dieser Lage befindet. Wenn Kunden unzufrieden sind, werden die Teams auch gerne einfach mal neu besetzt - ohne das vorher mit den betroffenen Mitarbeitern anständig zu kommunizieren. Von einer offenen, wertschätzenden sowie transparenten Kommunikation ist dieses Unternehmen leider meilenweit entfernt.
Kollegenzusammenhalt
Auf Teamebene ist der Zusammenhalt immer top und man unterstützt sich wo es geht. Ich nehme definitiv Freundschaften aus meiner Zeit bei port-neo mit.
Work-Life-Balance
Wie für eine Agentur üblich, gibt es Phasen z.B. bei Pitches, bei denen man sehr viel arbeitet und dann wieder ruhigere Phasen. Es gibt leider keine offizielle Überstundenregelung. Wie man Überstunden abbauen kann, hängt leider sehr vom jeweiligen Team ab. Meiner Meinung nach werden die Jobs teilweise willkürlich verteilt, so dass manche in Arbeit untergehen und andere gefühlt kaum was zu tun haben. Da gibt es definitiv Optimierungspotential.
Vorgesetztenverhalten
Vom Verhalten meiner Vorgesetzten war ich persönlich sehr enttäuscht. Ich will nicht alle über einen Kamm scheren. Es gibt Teamleads, die sehr emphatisch sind und von denen man fachlich sehr viel mitnehmen kann, aber die guten Leute bleiben leider nicht lange im Unternehmen. Zu meinem letzten Teamlead konnte ich keinerlei Vertrauen aufbauen. Ich hatte das Gefühl, dass Themen, die wir im Persönlichen besprochen haben oftmals ungefragt „nach oben“ weitergetragen wurden. Wenn man Dinge kritisch hinterfragt hat oder Missstände angesprochen hat, wurde das einem dank des internen, m.E. sehr fragwürdigen Coachingansatzes, als Problem der eigenen Wahrnehmung ausgelegt. Für mich war es zuletzt ein sehr toxisches Arbeitsumfeld. Wenn man kritisches Denken scheut und gerne folgt, kann man hier aber vermutlich glücklich werden.
Interessante Aufgaben
Das kommt jetzt natürlich sehr auf den jeweiligen Bereich an und ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen. Es gibt einzelne tolle Projekte, aber alles in allem zu wenige spannende Aufgaben für alle. Für Berufseinsteiger ggf. interessant, aber erfahrene Professionals werden sich hier vermutlich schnell langweilen.
Gleichberechtigung
Man redet intern schon gerne über Female Empowerment, aber Taten habe ich nicht wirklich folgen sehen. Die relevanten, höheren Positionen sind hauptsächlich von Männern besetzt. Aus meiner Sicht gibt es hier noch viel Arbeit zu tun.
Arbeitsbedingungen
Ich persönlich empfand die Büros (v.a. in Stuttgart und München) als nicht sehr einladend und teilweise arg verramscht, was dazu geführt hat, dass ich lieber von zuhause aus gearbeitet habe, was zum Glück möglich war. Die Hardware ist teilweise veraltet und man kämpft lange um ein neues Gerät zu erhalten.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Sozialbewusstsein während Kurzarbeit nicht vorhanden. Umweltbewusstsein - da sind mir zumindest keinen nennenswerten Maßnahmen bekannt. Mitarbeiter werden per Flugzeug zur Workation nach Kroatien geschickt und CEO für einen Tag eingeflogen.
Gehalt/Sozialleistungen
Für mich persönlich war es okay, aber das hängt sehr stark vom eigenen Verhandlungsgeschick ab. Große Gehaltssprünge sollte man sich jedoch nicht erhoffen.
Image
Die Agentur ist nicht sonderlich bekannt. Man versucht sich als CX-Spezialisten zu positionieren, m.E. gibt es aber zahlreiche Agenturen die wesentlich kundenzentrierter arbeiten.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt kein Weiterbildungsbudget. Für interne Schulungen bekommt man kaum Zeit. Es werden teilweise Leistungen angeboten, für die nur wenig oder noch keine Kompetenz vorhanden ist. Mitarbeiter erhalten jedoch kaum Zeit, um sich in neue Bereiche auch einzuarbeiten. Das erzeugt natürlich extremen Frust. „Karriere“ macht man, wenn man mit dem Strom schwimmt und das Vorgehen der GF nicht in Frage stellt. Wirklich extrem schade, denn ohne kritisches Denken können meiner Meinung nach auch keine wirklich guten Dinge entstehen.