Man wird nicht besser, wenn man andere schlecht macht ...
Arbeitsatmosphäre
Innerhalb von fünf Jahren rapide gesunken. Bei privaten Treffen ist die Arbeit DAS Hauptthema - es wird kritisiert, analysiert, Luft gemacht. Dadurch wird die Stimmung nicht besser, lediglich die Solidarität unter den Angestellten. Viele Kollegen hegen den Wunsch zu kündigen und machen daraus kaum ein Geheimnis.
Kommunikation
Dialogbereitschaft ist immer da. Dennoch werden vereinzelt Entscheidungen getroffen, die nicht klar kommuniziert werden. Insbesondere dann ernüchternd, wenn man direkt betroffen ist.
Kollegenzusammenhalt
Frühe gab es noch unausgesprochene Verbindlichkeiten und Verantwortung. Durch viele neue Mitarbeiter hat sich das nicht mehr halten können.
Work-Life-Balance
Wenn man um 6 Uhr anfängt zu arbeiten, fällt die Freizeitgestaltung am Abend i.d.R. knapp aus. Wenn man dann noch Überstunden macht oder Kundentermine am Nachmittag hat, kann man seine Freizeit auf das Wochenende legen. Bei Arbeitszeiten ab 8/9 Uhr - alles gut.
Vorgesetztenverhalten
Vorgesetzte sind an Dialogen und anschließenden Zielvereinbarungen interessiert. Leider habe ich die Erfahrung gemacht, dass eher die Zielführungen von Angestellten als von Vorgesetzten erfüllt werden. Häufig sind die Ziele nicht realistisch gewesen. Entscheidungen in der Unternehmenspolitik oder auch in Teamvorgaben sind nicht immer transparent und nachvollziehbar. Feedbackkultur sollte es nicht nur innerhalb der Teams und zwischen Arbeitgeber/Arbeitnehmer sondern auch von Arbeitnehmer zu Arbeitgeber.
Interessante Aufgaben
Einige arbeiten weit über dem Soll. Auch hier kann man immer mit den Vorgesetzten den Dialog suchen und diese sind bemüht Lösungen zu finden. Aber wo man den einen entlastet, wird der andere wieder belastet. Kapazitätenmangel - besonders in den Bereichen mit spezifischeren Aufgaben.
Gleichberechtigung
Hier hat jeder eine Chance. Der Studienabbrecher, der Quereinsteiger, der Idealist, der Doktor, der Schulpraktikant - alles da gewesen und gesehen. Gleiches gilt für Geschlecht, Religion, Hautfarbe und sexuelle Orientierung. Dennoch sind mir die Kriterien für einen Aufstieg (sei es bei Gehalt oder Position) nie klar gewesen. Wird nicht begründet/kommuniziert.
Umgang mit älteren Kollegen
Generell junge Mitarbeiter. Aber die Mitarbeiter 45+ (i.d.R. lange Jahre da), sind häufig die entspanntesten und nettesten Kollegen. Das aber jmd. mit 45+ eingestellt wurde, habe ich in meinen Jahren dort nicht mitbekommen.
Arbeitsbedingungen
IT und Arbeitswerkezuge werden stets auf dem besten Stand gehalten. Die Arbeitsplätze an sich sind, auch wenn regelmäßig ein Reinigungsdienst, eher schmuddelig. Versiffte Teppiche, muffige (stinkende) Räume, besonders nach Feierabendbierchen und Kippe. Zur Straßenseite sehr laut und im Winter generell kalt in den Großraumbüros.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Mal abgesehen von einem Raucherraum, wird hier Wert auf Umwelt & Soziales gelegt. Bio-Milch, Mülltrennung, Unterstützung von Sozialeinrichtungen.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Grundgehalt ist sehr gering. Gehaltserhöhungen sind auch gering. Sozialleistungen gibt es kaum - die Möglichkeit eine Altersvorsorge abzuschließen, die nicht bezuschusst wird - kein Firmenticket, keinen festen Parkplatz, keine bezahlten Sportangebote. Lediglich Filterkaffee, Wasser und Bier.
Image
Im Vergleich zum Wettbewerb, genießt das Unternehmen einen guten Ruf. Das wird auch gerne betont. Doch man wird nicht besser, wenn man die Schwäche anderer hervorhebt. Als ARbeitgeber würde ich dieses Unternehmen meinen Freunden zur Zeit nicht empfehlen.
Karriere/Weiterbildung
Minimale Möglichkeiten sich im Lektorat weiterzuentwickeln. IT sicher machbar. Kriterien für den Aufstieg sind nicht transparent. Weiterbildungen erfahren erst seit kurzem einige Mitarbeiter. Ansonsten wird Wert auf In-House-Weiterbildung gesetzt.