Unrealistische Arbeitsbelastung, fehlende Wertschätzung - Ein Unternehmen ohne klare Führung und Verantwortung
Gut am Arbeitgeber finde ich
Gut am Arbeitgeber finde ich die Flexibilität in Bezug auf Arbeitszeiten und die Möglichkeit, eigenverantwortlich zu arbeiten. Auch die interessanten Projekte und Aufgaben bieten eine gute Gelegenheit zur beruflichen Weiterentwicklung. Das Arbeitsumfeld ist größtenteils modern, und es gibt durchaus kreative Freiräume, die die Arbeit abwechslungsreich machen. Zudem gibt es einige nette Kollegen, mit denen die Zusammenarbeit gut funktioniert.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das Unternehmen erinnert mich in vielerlei Hinsicht an die aktuelle politische Lage in Deutschland: Es fehlt an Kompetenz in der obersten Führungsebene, Entscheidungen werden oft willkürlich ohne die nötige Beratung getroffen, und eine kritische Auseinandersetzung mit eigenen Fehlern scheint nicht stattzufinden. Statt Verantwortung für die selbst verursachten Probleme zu übernehmen, wird häufig nach Schuldigen gesucht – und meistens trifft es die Mitarbeiter. Statt Wertschätzung wird ihnen oft unterstellt, sie würden ohnehin nichts leisten oder viel zu wenig tun. Trotz mehrfacher Warnungen und Hinweisen aus den eigenen Reihen bleibt das Unternehmen blind für die eigenen Mängel.
Die Kündigung, die ich nach fast fünf Jahren unermüdlicher Arbeit erhielt, erreichte mich als einseitiger Brief ohne jegliche Erklärung, während ich krank im Bett lag. Ein Gespräch oder ein einfaches Dankeschön blieben bis heute aus – und das ist mittlerweile einige Monate her. Das allein spricht Bände über die Wertschätzung, die den Mitarbeitern entgegengebracht wird. Ungefähr zwei Wochen vor der Kündigung führte ich ein Gespräch mit dem Gründer, in dem man mir versicherte, dass meine Position sicher sei und man mich auf jeden Fall behalten wolle. Gleichzeitig wurde mir jedoch zusätzliche Arbeit „nahegelegt“, die zwar als „gerne gesehen“ bezeichnet wurde, aber völlig unrealistisch und aus den Fingern gezogen war. Trotz dieser Mehrarbeit, die mir aufgedrängt wurde, wurde eine angemessene Gehaltserhöhung strikt abgelehnt. In diesem Zusammenhang hatte ich – ebenso wie viele meiner Kollegen – den Eindruck, dass durch die unrealistische Arbeitslast versucht wurde, uns dazu zu drängen, freiwillig aus dem Unternehmen auszuscheiden, um so die Zahlung einer Abfindung zu umgehen.
Aus meiner Erfahrung stellt die aktuelle Geschäftsführung ein abschreckendes Negativbeispiel dar, sei es aufgrund der fehlenden wirtschaftlichen Kompetenz oder der unzureichenden Personalführung und Umgangsformen. Dass die Mitarbeiter gefragt wurden, was sie „überhaupt leisten“, zeigt nur zu deutlich die respektlose Haltung der Führungsebene gegenüber dem eigenen Team.
Das Unternehmen hat sich einen sogenannten „Wertebaum“ ausgedacht, der auf der Webseite veröffentlicht wurde, aber in der Praxis keinerlei Bedeutung hat. Dieser Wertebaum dient lediglich der Außendarstellung und wird von der obersten Führungsebene selbst niemals ernst genommen oder beachtet.
Ich habe der vorherigen Geschäftsführung durch meine wirtschaftliche Kompetenz oft wertvolle Tipps zur Führung und zu Kosteneinsparungen gegeben, welche dann auch tatsächlich umgesetzt wurden und dem Unternehmen enorm und nachhaltig weitergeholfen haben. Als ich später jedoch erfuhr, dass diese Ideen und Vorschläge als eigene verkauft wurden – ohne dass ich überhaupt erwähnt wurde – war ich zutiefst enttäuscht. Es ist bezeichnend, dass selbst bei erfolgreichen Beiträgen von Mitarbeitern keinerlei Anerkennung erfolgt.
In dem oben genannten persönlichen Gespräch machte mir der Gründer des Unternehmens, der trotz der Geschäftsführung immer noch sehr viel Einfluss ausübt, deutlich, dass er die Kosten so gering wie möglich halten möchte, um die größte Gewinnmarge aus dem Unternehmen herauszuholen. Dies zeigt mehr als deutlich, auf welche „Qualität“ und welche Werte er tatsächlich setzt – es geht ausschließlich um den finanziellen Erfolg, auf Kosten der Mitarbeiter und der Unternehmenskultur.
Nach der Kündigung nahm die Situation jedoch erst recht eine dramatische Wendung, und das wahre Gesicht des Unternehmens wurde zunehmend deutlich. Es kam zu unrechtmäßigen Lohnzurückhaltungen, fehlerhaft ausgestellten Arbeitszeugnissen und völlig falschen Abrechnungen. Zudem wurden Provisionen und Reisekosten unrechtmäßig nicht ausgezahlt. Trotz mehrfacher vorheriger Hinweise wurden auch, anscheinend absichtlich, fehlerhafte Informationen an das Arbeitsamt übermittelt, die drei- oder sogar viermal korrigiert werden mussten. Erstaunlicherweise wurden diese Fehler jedoch nie als solche anerkannt, und es scheint, als ob das Unternehmen die eigenen Mängel weiterhin nicht sieht oder nicht sehen möchte.
Zudem ist es auffällig, dass die vielen positiven Bewertungen auf Kununu nicht von festangestellten Mitarbeitern stammen, sondern von Freiberuflern, die die Kurse durchführen. Diese werden sogar aktiv dazu aufgefordert, solche Bewertungen abzugeben, um das Unternehmen nach außen hin in einem besseren Licht darzustellen.
Kommunikation
Die Kommunikation im Unternehmen ist leider sehr mangelhaft. Sie ist oft unklar, unpräzise und wenig transparent. Wichtige Informationen werden entweder gar nicht oder viel zu spät weitergegeben, was zu Verwirrung und Unsicherheit führt. Gespräche mit Vorgesetzten sind selten und wenn sie stattfinden, häufig wenig konstruktiv. Es fehlt an echtem Austausch und Feedback, sodass Mitarbeiter oft im Dunkeln tappen und nicht wissen, wo sie stehen oder was von ihnen erwartet wird. Zudem wird Kritik oft nicht auf eine respektvolle Weise geäußert, sondern eher durch indirekte Bemerkungen oder Andeutungen, was die Kommunikation unprofessionell und frustrierend macht.
Vorgesetztenverhalten
Das Verhalten der Vorgesetzten ist von mangelnder Führungskompetenz und Ignoranz geprägt. Entscheidungen werden oft ohne gründliche Beratung getroffen, und es fehlt an wertschätzender Kommunikation mit den Mitarbeitern. Unrealistische Arbeitsanforderungen werden gestellt, ohne die nötige Unterstützung oder eine faire Entlohnung zu bieten. Die Ignoranz gegenüber den tatsächlichen Herausforderungen der Mitarbeiter führt zu Frustration. Fehler werden nicht reflektiert, sondern es wird nach Schuldigen gesucht – häufig unter den Mitarbeitern. Diese Haltung trägt zu einem Vertrauensverlust und einer mangelnden Wertschätzung bei.
Interessante Aufgaben
Die interessanten Aufgaben umfassen vielfältige Projekte, die sowohl kreative als auch strategische Denkweise erfordern. Es gibt die Möglichkeit, an herausfordernden Aufgaben zu arbeiten, die neue Lösungen und innovative Ansätze fördern. Die Arbeit ist abwechslungsreich und bietet Raum für Eigeninitiative, sodass man regelmäßig neue Themen und Fragestellungen bearbeiten kann. Dabei erhält man oft die Gelegenheit, sich in verschiedenen Bereichen weiterzuentwickeln und eigene Ideen zu entwickeln.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Umwelt- und Sozialbewusstsein des Unternehmens lässt zu wünschen übrig. Während auf der Website möglicherweise ein positives Bild hinsichtlich nachhaltiger Praktiken und sozialer Verantwortung gezeichnet wird, zeigt die Praxis oft eine andere Realität. Es fehlt an konkreten Initiativen, die wirklich umweltfreundlich oder sozial verantwortungsbewusst sind. Darüber hinaus wird das Engagement für diese Themen in der täglichen Arbeit und Unternehmensstrategie nicht ausreichend sichtbar oder verfolgt. Dies führt zu einem Gefühl, dass solche Werte lediglich der Außendarstellung dienen, statt ernsthaft umgesetzt zu werden.
Image
Das Image stimmt absolut nicht mit der Realität überein. Die Mitarbeiter sprechen nicht gut über das Unternehmen und ihre "Führung".