Ein paar Stärken, aber auch viele Schwächen
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Der Zusammenhalt innerhalb meines Teams ist wirklich top
- Gute Technikaustattung
- Schöne Mitarbeiter-Events
- Auch gut finde ich, dass alle Mitarbeitenden kürzlich aktiv dazu ermutigt wurden, eine Bewertung hier bei kununu zu verfassen. Das zeugt einerseits von Mut, andererseits vielleicht auch von einem ersten Bewusstsein darüber, dass sich einige Dinge bei SCHUMANN ändern sollten.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Das Gehalt ist unterdurchschnittlich, auch wenn Geschäftsführung und HR nicht müde werden, das Gegenteil zu behaupten. Die vielen Gespräche mit ausgeschiedenen Mitarbeitenden beweisen anderes. Es gibt bei SCHUMANN keinerlei Bonuszahlungen, kein Weihnachtsgeld, kein Urlaubsgeld, kein 13. Jahresgehalt, keine Gewinnbeteiligung. Begründet wird das damit, dass man ja „nur" ein Familienunternehmen ist. Ich verstehe diese Begründung nicht. Das Geschäft läuft gut und die Forecasts sehen super aus, warum also lässt man die Belegschaft nicht daran teilhaben?
Auch ist das Gehalt in den internen Mitarbeitendenumfragen immer wieder Thema. In den Antworten vom HR-Team an die vorangehenden Bewertungen wird zwar richtig gesagt, dass jeder Mitarbeitende darauf hingewiesen wurde, das Gespräch zu suchen, wenn man mit dem Gehalt unzufrieden ist. Diese Medaille hat allerdings zwei Seiten. In diesen Gesprächen wird nämlich die aktuelle Zahlung der Inflationsausgleichsprämie dann gerne als Grund dafür angebracht, dass man das Gehalt nicht anpassen wird, obwohl diese beiden Themen objektiv rein gar nichts miteinander zu tun haben. Das finde ich wirklich unfair und zeugt in meinen Augen von einem fehlendem Problembewusstsein.
Lösungsvorschlag: Warum knüpft man eine unternehmensweise Gehaltssteigerung nicht unmittelbar an die Unternehmensergebnisse? Ja, das kostet Geld, aber es wäre eine Investition in Zufriedenheit der Mitarbeitenden und würde zur langfristigen Bindung und Motivation beitragen, jeden Tag aufs Neue gute Arbeit zu leisten.
- Mir ist vollkommen unverständlich, wieso man bei SCHUMANN nur 40% Home Office machen darf. Wir arbeiten in der IT-Branche. Wann setzt hier ein moderneres Denken in der Geschäftsführung ein? Andere Unternehmen können das doch auch. Warum besteht unsere Geschäftsführung auf 60% Office? Das ist nicht mehr zeitgemäß und vergrault bestehende und zukünftige Talente.
- Es gibt zwar unternehmensweite Informationsveranstaltungen, in denen News von innen und außen kommuniziert werden, die Kommunikation untereinander ist im Arbeitsalltag aber vor allem seitens der Führungspersönlichkeiten nach unten oft noch sehr verbesserungswürdig. Teilweise wird man auf den unternehmensinternen Kommunikationskanälen sogar komplett ignoriert (auch von Mitgliedern der Geschäftsführung).
- Die internen Prozesse und Strukturen (Freigabeprozesse, Stundenbuchungen, Dokumentation etc.) sind teilweise zu kompliziert und unstrukturiert, Verantwortlichkeiten nicht konkret genug formuliert.
- Das Arbeiten in einem sterilen Büroturm mit offenem Raumkonzept muss man mögen. Es ist oftmals sehr laut und man kann nicht gut konzentriert arbeiten. Privatsphäre gibt es am eigenen Arbeitsplatz keine.
Verbesserungsvorschläge
- Die eigene Maxime, dass die Kundenzufriedenheit immer an oberster Stelle steht, sollte in meinen Augen dringend durch die Maxime erweitert werden, dass Mitarbeiterzufriedenheit ab sofort den gleichen Stellenwert genießt. Denn das schafft die Basis für alles andere.
- Man sollte der Belegschaft dringend proaktiv mehr Gehalt und/oder Bonuszahlungen/Gewinnbeteiligung zugestehen. Auch braucht SCHUMANN einen zeitgemäßen Plan, wie man Mitarbeitende besser halten und auch neue Talente überrregional akquirieren kann, um die Teamstrukturen stabil und die Innovationskraft hoch zu halten. Hier fehlt es an einer modernen und an die Bedürfnisse der aktuellen Generationen angepassten Strategie im Personalmarketing inklusive konkurrenzfähiger Bezahlung für ALLE Mitarbeitenden.
- Es sind in den vergangenen Monaten und Jahren einige langjährige und verdiente Mitarbeitende ausgeschieden und zu besser zahlenden Unternehmen in der Region gewechselt, was viele Teamstrukturen bei SCHUMANN auf verschiedene Weisen belastet. Die Gründe hierfür werden für mein Empfinden nicht ausreichend aufgearbeitet. Man sollte proaktiver und zielgerichteter an der Mitarbeiterbindung arbeiten und vielleicht nicht nur ein Einstellungsgespräche abhalten, sondern auch Kündigungsgespräche. So könnte man vielleicht doch noch einen Weg finden, Mitarbeiter in letzter Sekunde zu halten und die Stabilität der einzelnen Teams verbessern.
- Man könnte vielleicht einfach mal richtig, richtig mutig sein und ein wahnsinnig starkes Zeichen für andere Arbeitgeber in der Region Göttingen setzen, indem man zum Beispiel medienwirksam die 4-Tage-Woche bei SCHUMANN einführt. Was für eine Strahlkraft das in Bezug auf die Mitarbeitendenzufriedenheit und vor allem auch fürs Personalmarketing haben könnte, ist ganz offensichtlich weder der Geschäftsführung noch HR bewusst. Studien über die mannigfaltigen Vorteile hinsichtlich der Arbeitszufriedenheit und Lebensqualität hiervon gibt es zuhauf. Auch würde es dazu führen, die allgemeinen Belastungen zu reduzieren und Burnout-Gefahren zu minimieren. Ich bin überzeugt davon, dass das Unternehmensergebnis langfristig nicht darunter leiden würde. Im Gegenteil.
Stattdessen verliert man sich leider in nicht mehr zeitgemäßen Denkmustern und Argumentationen, die eher von Ängsten von gestern bestimmt sind, als von wirklich progressivem Denken und dem Erörtern von Chancen, die ein solcher Schritt für alle Mitarbeitenden und damit für das Unternehmen SCHUMANN mit sich bringen könnte. SCHUMANN könnte ein so starker Vorreiter in der Region Göttingen sein und sich auf einzigartige Weise am Arbeitsmarkt positionieren. Stattdessen sind wir nur ein weiterer, ziemlich konservativer 0815-Arbeitgeber ohne Mut und fortschrittliche Ideen, die vielleicht auch mal über unser reines Fachgebiet hinaus gehen.
Ich würde mir wünschen, dass SCHUMANN ein Arbeitgeber wäre, der in der Branche nicht nur fachlich, sondern auch im Bereich HR und finanzieller Wertschätzung vorausgehen und seine Mitarbeitenden viel in den Fokus rücken würde. Dann wäre ich wirklich stolz darauf, für ein cooles und innovatives Unternehmen zu arbeiten. In der aktuellen Form ist das aber leider nicht so. SCHUMANN ist in vielen Bereichen gut, in den meisten allerdings eher Durchschnitt. Und beim Thema Gehalt/finanzieller Wertschätzung fällt SCHUMANN leider hinter andere Unternehmen in der Region zurück. Das könnte mit wenigen Handgriffen schnell zum Positiven verändert werden, aber ich glaube leider kaum, dass sich hier kurzfristig etwas ändern wird.
Kommunikation
Man muss hier differenzieren. Unternehmensspezifische News werden in großen, offenen Runden kommuniziert. Man weiß eigentlich immer, was unternehmensweit gerade passiert. Was aber nicht in Ordnung ist, ist die Kommunikationsstruktur und -art der Führungspersonen nach unten. Hier gibt es in meinen Augen sehr viel Verbesserungspotential.
Kollegenzusammenhalt
Der interne Zusammenhalt ist ein großer Pluspunkt von SCHUMANN. Unter den Kollegen ist dieser über viele Teams hinweg einzigartig gut. Böse Zungen könnten aber natürlich sagen: Frust verbindet. Die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo dazwischen.
Work-Life-Balance
Ich glaube, dass die Work-Life-Balance stark vom jeweiligen Bereich und der eigenen Aufgabe abhängt. Ich persönlich kann hierüber nichts Schlechtes sagen. SCHUMANN geht immer auf meine privaten Bedürfnisse ein und ich habe nicht das Gefühl, hier Abstriche machen zu müssen. Wenn man hier aktiv nach Lösungen für die eigene Lebenssituation sucht, wird man sie auch finden.
Vorgesetztenverhalten
Das Vorgesetztenverhalten ist in meinem Bereich total in Ordnung, aber das gilt meiner Erfahrung nach nicht unbedingt für alle Bereiche. In der Führungsebene sitzen teilweise Menschen, die zwischenmenschlich und auch hinsichtlich der Kommunikation einige Defizite haben. Es scheint so, als würde bei SCHUMANN manchmal langjährige Unternehmenszugehörigkeit mit allgemeiner Führungskompetenz gleichgesetzt. Das ist jedoch leider bei weitem nicht immer der Fall. Man will nun laut offizieller Info daran arbeiten, aber wie lange das dauern und dann am Ende in der Praxis aussehen wird, bleibt noch abzuwarten.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben hängen sehr stark vom Bereich und der individuellen Position ab. Wie interessant man diese Aufgaben findet, hängt von zu vielen Faktoren ab, als dass man hier eine allgemeingültige Aussage treffen könnte. Wer sich bei SCHUMANN bewirbt, weiß vermutlich vorher bereits, dass ein Softwarehersteller im Bereich Kreditmanagement nicht ganz vorne in der Hipness-Skala angesiedelt sein wird.
Gleichberechtigung
Die Gleichberechtigung ist bei SCHUMANN auf einem guten Niveau, auch wenn alteingesessene Mitarbeitende, die teilweise seit mehr als zwei Jahrzehnten fest im Sattel sitzen, trotz vielleicht hier und da auch mal nicht allumfassender Kompetenzen von der Geschäftsführung in mancherlei Hinsicht spürbar bevorteilt werden. Das ist auf der einen Seite verständlich, aber eben nur dann, wenn die fachlichen Qualifikationen dies auch rechtfertigen. Hier habe ich persönlich manchmal Zweifel, ob das auch tatsächlich so ist.
Arbeitsbedingungen
Die Hardwareausstattung ist gut. Wenn man was braucht, dann bekommt man es in der Regel auch. Das Arbeiten in den offenen, lauten Büroräumen in Verbindung mit der Auflage, nur 40% Home Office machen zu dürfen, empfinde ich aber als nicht zeitgemäß. SCHUMANN sollte der Belegschaft diesbezüglich völlig freie Wahl lassen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Sozialbewusstsein okay, Umweltbewusstsein naja. Das Thema spielt bei SCHUMANN definitiv eine Rolle, aber wie glaubwürdig ist das bei dem Porsche- und SUV-Fuhrpark der Führungsetage?
Gehalt/Sozialleistungen
Wie bereits erwähnt, ist dies eines der größten Defizite von SCHUMANN. Die Gehälter sind unterdurchschnittlich, es gibt keine Boni, kein Weihnachtsgeld, kein Urlaubsgeld, kein 13. Gehalt, keine Gewinnbeteiligung. Die Zahlung der Inflationsprämie wird als Begründung dafür benutzt, dass das Gehalt nicht erhöht werden kann. Geht gar nicht.
Image
Nach außen ist das Image von SCHUMANN glänzend. Die Kunden sind sehr zufrieden mit unserer qualitativ hochwertigen Arbeit. Ein weiterer wichtiger Grund, die eigenen Mitarbeitenden finanziell mehr wertzuschätzen! Intern ist das Image in einigen Bereichen eher angekratzt.
Karriere/Weiterbildung
Hier könnte man sicherlich seitens SCHUMANN mehr tun, aber wenn man sich als Mitarbeitender selber um Fortbildungen kümmert, werden diese in der Regel auch genehmigt.