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GmbH
Bewertung

Jung und ambitioniert? Hier bist du falsch.

3,0
Nicht empfohlen
Hat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr für dieses Unternehmen gearbeitet.

Verbesserungsvorschläge

- Leute mit Erfahrung/fachlicher Kompetenz nicht immer gleich als "Babo" abstempeln, nur weil sie ihre Entscheidungen begründen und (im Gegensatz zu fest etablierten Mitarbeitern) erklären können, warum eine gewisse Strategie Sinn ergibt.
- Azubis nicht wie billige, vollständige Arbeitskräfte ohne sonstige Rechte behandeln, sondern sie stattdessen ordentlich ausbilden.
- Genug Lohn zahlen, damit einige nicht noch einen Nebenjob machen müssen, um über die Runden zu kommen. Genug Umsatz macht das Unternehmen ja.

Arbeitsatmosphäre

Sehr stark von vielen Faktoren abhängig. Wird in dem Büro, in dem man sitzt, ordentlich geheizt? Versteht man sich mit seinem Team? Darf man auch mal lachen oder wird einem direkt vorgeworfen, man arbeite nicht richtig? Wird man für voll genommen oder wird nach eineinhalb Jahren plötzlich an den Kenntnissen gezweifelt, die davor noch Erwartungen übertroffen haben?
Man muss halt Glück haben, und das hatte ich nicht immer.

Kommunikation

Der Wunsch, die Kommunikation im Unternehmen zu verbessern, ist definitiv da. Ich war selbst in viele Projekte dazu involviert, und auch wenn wenig gefruchtet hat (es gibt z.B. einen firmeninternen Blog, der für Mitarbeiter ohne E-Mail-Zugang sogar gedruckt wird), liegt das nicht daran, dass der Wille fehlt. Wobei, doch, der fehlt schon, aber eher bei der generellen Belegschaft. Es mangelt bei vielen an Interesse für Kommunikation zu Themen, die nicht direkt mit den Arbeitsabläufen zu tun haben. Was okay ist, aber dann darf man sich nicht beschweren, wenn man nicht genug informiert wird, obwohl man selbst das gebotene Angebot nicht nutzt.
Davon ab liegt die schreckliche Kommunikation aber auch daran, dass viele Vorgesetzte und Abteilungsleiter es selten für nötig halten, Informationen weiterzugeben.

Kollegenzusammenhalt

Kommt ganz stark auf die Abteilung an - und darauf, ob man sich mit den richtigen Leuten versteht oder nicht. Denn dass man sich gut integriert, ist dem Chef wichtiger als fachliche Kompetenz. Ist natürlich auch einfacher, immer wieder neue Leute anzuschleppen, als das Verhalten der Mitarbeiter infrage zu stellen, die schon seit Ewigkeiten in der Firma sind.
Flurfunk und Gerüchte sind ein riesiges Problem in dieser Firma. Mir ist teilweise echt schlecht geworden bei den Dingen, die ich mitbekommen habe - und da ich gerade anfangs mit vielen Abteilungen zu tun hatte, habe ich so einiges erfahren. Am Harmlosesten war noch, dass Screenshots von Instagram-Stories einer Kollegin im Urlaub herumgeschickt wurden mit Kommentaren wie "Schau mal, was die alles isst. Kein Wunder, dass die immer dicker wird."

Work-Life-Balance

Persönlich hatte ich damit keine Probleme. Es gibt ein Zeitkonto und Überstunden können ausgeglichen werden. Bei mir musste das im selben Monat geschehen, sonst waren die Überstunden weg. Warum das von Abteilung zu Abteilung unterschiedlich ist, wollte man mir auch nach wiederholtem Fragen nicht beantworten.
Allerdings habe ich von vielen Kollegen aus anderen Abteilungen mitbekommen, dass sie sich regelrecht krank arbeiten. Weil Abteilungen unterbesetzt sind, haben einige so viel auf dem Tisch liegen, dass sie sogar krank ins Büro kommen, sich vom Arzt wieder gesundschreiben lassen oder am Wochenende arbeiten. (Das Lager arbeitet ohnehin eigentlich jeden Samstag, da ständig Personalmangel herrscht. Aber wenn man fragt, gibt es das Zeitkonto ja, damit wir eben keine Überstunden machen.)

Vorgesetztenverhalten

Kommt stark auf den Vorgesetzten an. Der Chef an sich ist von der Mentalität her ein typischer Verkäufer, der aber Leistungen fair bewertet und mit dem man in der Regel gut direkt zusammenarbeiten kann. Bei den Abteilungs-/Teamleitern kann man Bingo spielen. Einige geben alles für ihre Leute und sorgen dafür, dass sie sich wohlfühlen, wieder andere sind nicht kritikfähig und geben offen zu, Nachrichten/Beiträge in Diskussionen von ihren Kollegen nicht zu lesen. Das Problem liegt unter anderem daran, dass Führungspositionen (bzw. Positionen mit irgendeiner Form von Verantwortung) an diejenigen gehen, die am längsten in der Firma sind, ungeachtet irgendwelcher fachlicher Kompetenzen. Ob man dann noch in der Lage ist, Menschen tatsächlich anzuleiten, ist Nebensache. Fortbildungen für Führungskräfte sind leider nicht verpflichtend und sich freiwillig weiterbilden machen hier ohnehin die Wenigsten.

Interessante Aufgaben

Man hat in der Tat immer etwas Neues zu tun, denn das Unternehmen lebt nach dem Motto, dass man sich eine Aufgabe einfach nehmen kann, wenn man möchte. An sich erst einmal schön und gut, aber in der Praxis bedeutet das, dass ein Mitarbeiter meist auf mehreren Hochzeiten tanzt und so viele Inselspezialisierungen vorhanden sind, dass man sich gar nicht erlauben darf, auch nur ein paar Tage krank zu sein, weil sonst Land unter herrscht, wenn man wiederkommt.
Mehr Verantwortung übernehmen darf man immer. Aber entlohnt wird man dafür nicht.

Gleichberechtigung

Von Vorgesetzten hört man immer wieder, dass alle Mitarbeiter gleich und fair behandelt werden sollen, aber von dieser angeblichen Wertschätzung bekommt man in den wichtigen Aspekten selten etwas mit. Obwohl immer betont wird, dass die Stimme eines jeden Mitarbeiters wichtig ist (egal, ob in der Probezeit, Azubi, frisch hier oder schon ewig Bestandteil der Firma), geht es am Ende nur darum, ob man sich mit den hierarchisch am höchsten gestellten Teammitgliedern versteht oder nicht.
Was Rasse, sexuelle Ausrichtung usw. angeht, ist alles so weit im Rahmen. Bunte Haare und Tattoos sind auch kein Problem, auch wenn man sich natürlich vom ein oder anderen Kollegen einen dummen Spruch anhören darf.

Umgang mit älteren Kollegen

Mit älteren Kollegen wird prinzipiell nicht anders umgegangen als mit jüngeren. Meist hat man es als Älterer hier sogar einfacher, da das Durchschnittsalter vermutlich irgendwo bei Anfang bis Mitte 40 liegt, und Jüngere hier häufig nicht ganz ernst genommen werden.

Arbeitsbedingungen

Die Büros sind recht schön und modern eingerichtet und die gute Fee aus der Zentrale sorgt dafür, dass man immer mit Snacks, Obst und anderen Annehmlichkeiten versorgt wird. Einmal im Monat gibt es ein kostenloses Mittagessen für alle Mitarbeite.
Wer auf Home Office Wert legt, wird hier auch enttäuscht sein. Sieht der Chef nicht gerne, weil er fürchtet, Mitarbeiter würden dann nicht richtig arbeiten. Aber vielleicht hat man Glück im Lotto der selektiven Home-Office-Rechte, versteht sich richtig gut mit seiner Vorgesetzten oder ist sogar mit ihr verwandt, und dann klappt das schon irgendwie.
Dafür herrschen auch nach über dreißig Jahren im Business keine Strukturen und an Pläne und Abläufe wird sich selten bis gar nicht gehalten. Das Wort "Deadline" ist hier verboten, aber dafür wird umso wirrer gearbeitet. Oder, wie meine Vorgesetzte mir einst sagte, um mich zu beschwichtigen: "Manchmal machen wir Arbeit hier eben umsonst."

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Schwieriges Thema, besonders für eine Firma, die sich so damit brüstet, nachhaltig zu sein. Inwiefern alle Zertifikate noch gültig sind, kann ich nicht sagen, aber mit dem Umweltbewusstsein innerhalb der Firma gewinnt man keine Preise. Während einige wenige Mitarbeiter Initiativen vorangetrieben haben, um nachhaltiger zu werden (z.B. durch korrekte Mülltrennung, weniger Papiermüll, mehr Grün auf dem Gelände), scheitert es massiv an der Umsetzung. Aber hey, Plastikmüll zu trennen und das Licht auszuschalten, ist halt auch nicht einfach.

Gehalt/Sozialleistungen

Na ja, zumindest kommt da Gehalt immer pünktlich. Davon ab ist das Gehalt ein Witz und liegt weit unter dem, was branchenüblich ist. Ich erinnere mich mit Schrecken an meine erste (und einzige) Gehaltsverhandlung mit dem Chef und meiner Vorgesetzten zurück, die so eine wilde Fahrt war, dass ich einen ganzen Eintrag nur darüber schreiben könnte. Bleiben wir aber bei den wichtigsten sinngemäßen Zitaten (das Gespräch fand, wie jedes Gespräch mit dem Chef, auf Englisch statt), die ich mitgenommen habe:
- "Mir ist egal, wie gut die Arbeit ist, die du leistest. Wenn du schlecht arbeiten würdest, würde ich dich feuern. Aber davon ab ist es egal, ob du gut, sehr gut oder außergewöhnlich gut arbeitest - ich erwarte von dir, dass du alles für die Firma gibst."
- "Wir sind eine Familie. Ich muss alle gleich behandeln. Nur, weil du mich danach fragst, kann ich ja nicht nur dir eine Gehaltserhöhung geben."
- "Ich glaube nicht an Gehaltserhöhungen. Sobald der Mitarbeiter bekommen hat, was er will, hört er auf, sich Mühe zu geben."
- "Wir bezahlen halt nicht so wie in der Branche üblich. Wenn dir das nicht passt, kannst du gehen."

Image

In der Branche top. Liegt aber auch daran, dass die Produkte tatsächlich qualitativ sehr hochwertig und belastungsfähig sind.

Karriere/Weiterbildung

Dafür, dass der Chef sehr spendabel mit Weiterbildungsmöglichkeiten ist, sofern sie der Firma nutzen, wird das Angebot kaum wahrgenommen, was ich immer als sehr schade empfunden habe. In vielen Bereichen waren die Skills nämlich noch ausbaufähig, sodass man problemlos mal jemanden in die Firma hätte holen können, der eine Fortbildung gibt, von der jeder profitiert. (Excel oder Outlook zum Beispiel, dann müsste man deswegen nicht immer Kollegen fragen.) Häufig werden die in Weiterbildungen erworbenen Fähigkeiten dann aber auch nicht genutzt. Ist ja egal, dass da viel Geld und Arbeit investiert wurde.
Ansonsten tritt man hier ziemlich auf der Stelle. Beförderungen gibt es, aber die betreffen nur den Titel; mehr Gehalt sieht man dafür eigentlich nicht, und selbst wenn ist es bedeutend weniger, als man bekommen sollte.

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