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Bewertung

Erdrückende Altlasten aufgrund von mehrjährigem Missmanagement

2,7
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich IT bei PSI AG Software in Essen gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Vorab an potenzielle Bewerber für den Standort Essen: Bitte auch andere Bewertungen für die Standorte Berlin und Aschaffenburg lesen. Einige abgegebene Bewertungen wurden fälschlicherweise auf einen abweichenden Standort publiziert, obwohl Essen bewertet wurde!
Mitarbeiter werden vom Vorgesetzten nun auch gelobt. Pünktliche Gehaltszahlungen. Getränke und Essenslieferservice.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Die schwerwiegendste Problematik ist die vertikale Kommunikation zwischen oberer Managementebene und operativen Bereich. Das Top-Down Prinzip geht nicht mehr. Es befinden sich leider immer noch Personen in höheren Managementebenen, denen die moderne BWL nicht wirklich bekannt ist. Mitarbeiterführung liegt leider nicht vor. Man müsste mehr Mittel in die Stammbelegschaft investieren.

Verbesserungsvorschläge

Schwierig. Ansätze und Pläne sind zwar korrekt und würden unter stabileren Bedingungen konsequent durchgeführt werden können. Die Realität ist leider eine andere. Wie der Titel nun mal als schlechtes Omen bereits warnt, holen die technischen Schulden den Entwicklungsprozess hier und jetzt ein. Man watet durch den Sourcecode und wer Clean Code zumindest überflogen hat wird bei einigen Stellen in Ohnmacht fallen. Damit hier Ruhe einkehrt Bedarf es noch an 5+ Jahren an Umbaumaßnahmen bis sich die Abteilung/Division auf dem Markt konkurrenzfähig präsentieren kann.

Arbeitsatmosphäre

Mittlerweile wird die Arbeit der Mitarbeiter nun auch gewürdigt. Grundsätzlich ist die Stimmung innerhalb des Teams getrübt, aufgrund von massiven Fehlerbehebungsbergen und Mitarbeiterabgängen.

Kommunikation

Kommuniktionstools für die tägliche Arbeit sind mit dringenden Optimierungsbedarf vorhanden. Die vertikale Transparenz ist weiterhin ausbaufähig. Besprechungen innerhalb von Teams sind meist harmonisch.

Kollegenzusammenhalt

Es ist erstaunlich wie leidfähig die Mitarbeiter sind. Es wird geholfen wo geholfen werden kann. Die Arbeitsmoral ist stetig unter Last, da entsprechende Altlasten mit Folgefehlern (fehlende Automatismen, funktionale Mängel, Feuerwehreinsätze auf Produktivanlagen) schnellstmöglich abgearbeitet werden sollen/müssen.

Work-Life-Balance

Eine Work-Life-Balance muss man sich selbst definieren und diese dann auch konsequent umsetzen.

Vorgesetztenverhalten

Mittlerweile hat sich das Vorgesetztenverhalten deutlich gebessert. Konfliktfähigkeit ist gegeben und ausgesprochene Warnungen/Empfehlungen vom Kollegium werden aufgenommen. Ziele zur Verbesserung der Arbeitsumgebung und Entwicklungsprozesses wurden dokumentiert, die Umsetzung geht leider im Projektgeschehen unter.

Interessante Aufgaben

Eine Umsetzung des Themenkomplexes der Gasmarktsteuerung und Kommunikation in ein robustes Informationssystem birgt das Potenzial auch über Jahre zu begeistern. Leider ist der Technologiestack massiv veraltet für eine konkurrenzfähige webbasierte Softwarelösung. Für Personen die wissenstechnisch an modernen Technologien wachsen möchten ist dies kein Hafen. Für Personen die gerne pur Java Entwicklung (Front & Backend) machen möchten wäre dieser Ort zu empfehlen.

Gleichberechtigung

Gleichberechtigung ist gegeben. Mir ist in den Jahren keine Auffälligkeit untergekommen.

Umgang mit älteren Kollegen

Der Umgang ist in der Regel respektvoll, auch wenn das ein oder andere Mal einem unter zu viel Druck die Zügel durchgehen. Es werden auch ältere Mitarbeiter gerne eingestellt. Förderung im Weiterbildungssinn gibt es nicht.

Arbeitsbedingungen

In Tagen von Corona gilt für Softwareentwickler 100% Homeoffice. Dies funktioniert auch bis auf wenige Störungen und gedrosselten Geschwindigkeiten einwandfrei. Auf Nachfrage bekommt man einen Laptop mit hoher Qualität und ggf. ein Handy. Dies war vor Corona noch kein Standard. Die Räumlichkeiten sind in ihrer Größe und Stil eher bescheiden, 2-4 Personen Büros. Höhenverstellbare Tische sind per Anfrage erhältlich. Räumlichkeiten sind nicht klimatisiert. Der Lärmpegel im Büro hält sich in Grenzen. Es wird darauf geachtet, dass Entwickler nicht unbedingt mit (Teil-)Projektleitern in ein Büro kommen.
Äpfel, Kaffee, Wasser, Saft, Tee wird vom Arbeitgeber gestellt. Seit neulich gibt es auch eine Kooperation mit einem Lieferdienst.
Am Arbeitsmittelbeschaftungsprozess muss weiterhin gefeilt werden.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Mülltrennung ist nur eingeschränkt angekommen. Papier wird zwar gesondert gehandhabt, aber Plastik, Bio und Restmüll kommt in eine Tonne. Bis vor Corona war es üblich alles Erdenkliche von Stundenbogen bis Urlaubsanträge auszudrucken und zu unterschreiben, um diesen dann wiederrum vom Sekretariat als eingescannte Datei wiederzubekommen. Glücklicherweise ist dies Vergangenheit. Solche gedanklichen Dreher sind dennoch in der Unternehmung oft zu finden.

Gehalt/Sozialleistungen

Gehälter werden zum Monatsende regelmäßig pünktlich gezahlt. Das Gehalt für Softwareentwickler liegt unterhalb des Branchendurchschnitts. Es gibt leistungsbasierende Jahresprämien. Ebenfalls gab es auch mal Aktienpakete für Mitarbeiter.

Image

Leider habe ich als Softwareentwickler nur einen eingeschränkten Zugang auf die Qualität und das Kundenfeedback aller weiteren verkauften Softwarekomponenten der Gas & Pipeline Division. Dennoch kann ich sagen, dass das öffentliche und interne Image vom Produkt an dem ich mitgearbeitet habe übereinstimmend schlecht ist. Beschwerden von Kunden sind gängig.

Karriere/Weiterbildung

Ich hatte in meinen zwei Jahren kein richtiges Mitarbeitergespräch. Ich bekam nach einem Jahr eine Gehaltserhöhung von ca 4 - 4,5%. Kurz zur Einarbeitung: Das notwendige Wissen für spezifische Themen habe ich mir mühsam von langjährig ansässigen Arbeitskollegen zusammengetragen. Dokumentation war und ist immer noch nur beschränkt existent. Fort- und Weiterbildungen gibt es für die überwiegende Mehrheit der Entwickler nicht.

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