Eher schlecht als recht. Das Beste herausgeholt mit sehr wenig Zeit.
Arbeitsatmosphäre
In der Kanzlei arbeiten vorwiegen Frauen. Das merkt man. Es gibt typische Gruppenbildung, Lästereien hinterrum und wenn man nicht gemocht wird, wird das durch die Blume klar zum Ausdruck gebracht. Es muss dem Grunde nach alles schnell gehen und Zeit für Fragen bleiben nicht geschweige den die Bereitschaft Zeit aufzuwenden.
Kommunikation
Eine Kommunikation im Sinne von regelmäßigen Meetings über Erfolge, Gewinne etc. findet nicht statt. Dies wird auf der Chefebene ausgefochten und dort behalten.
Die Kommunikation innerhalb der gebildeten Gruppen ist ganz fantatisch, nur außerhalb dieser leider auf das Nötigste beschränkt.
Bei Fragestellungen braucht man vom Team (insbesondere von Personen, die Abneigungen entwickelt haben) nichts zu erwarten. Die Antwort fällt - wenn überhaupt - patzig oder laut aus. Oder man möge einfach Google heranziehen. Lediglich vereinzelte Mitarbeiter bringen die nötige Kompetenz mit, sich mit konkreten fachspezifischen Fragen auseinander zusetzen und über Lösungsansätze zu diskutieren.
Kollegenzusammenhalt
Hier spielt die Cliquenbildung eine große Rolle. Die Cliquen halten zusammen. Außenseiter werden so auch als solche behandelt.
Work-Life-Balance
Es gibt kein HomeOffice. Es wird lieber KuG beantragt, um die Kanzlei finanziell maximal zu entlasten, obwohl dies wirtschaftlich nicht von Nöten wäre.
Krankheitszeiten müssen (trotz Attest!) nachgearbeitet werden. Ebenso dringend notwenige Arztbesuche, obwohl Vorerkrankungen der Mitarbeiter bekannt sind.
Die geleisteten Überstunden werden gern unter den Tisch gekehrt, aber Fehlzeizen penibel nachgehalten.
Urlaube werden genehmigt und anschließend zurückgezogen. Dies trifft sowohl Mitarbeiter mit Kindern als als kinderlose Mitarbeiter.
Eine Fortbildung wird gern gesehen - sofern man diese außerhalb der Arbeitszeit macht und dabei selbst bezahlt.
Vorgesetztenverhalten
Es gibt 4 bzw. 5 Leads. Diese unterscheiden sich von Grund auf.
Einige davon sind so dermaßen unfreundlich, dass man froh ist, wenn sie nicht kommen. Private Einkäufe und Erledigungen werden ohne Scham gefordert. Diese schaffen es nicht einmal, sich um den eigenen Hund zu kümmern, sodass auch dieser von Mitarbeitern erzogen wird.
Einige weitere sind ganz in Ordnung und haben immer ein offenes Ohr. Diese bieten auch gern Ihre Hilfe an und sind bereit sich um ihre Leute zu kümmern.
Ein anderer ist an dieser Stelle besonders hervorzuheben. Dieser ist jederzeit für Mitarbeiter ansprechbar und unterstützt dies, wo nur möglich.
Interessante Aufgaben
Nö. Einfach nö. Die Aufgaben sind immer dasselbe und fachlich interessante Dinge werden nicht durchgeführt.
Arbeitsbedingungen
Die Technik stammt abgesehen von vereinzelten Räumen aus der Steinzeit. Der Computer ist so alt, dass er wohl bereits Generationen überlebt hat. Der Bildschirm so klein, dass die Bestellung einer Lupe sinnvoll erscheint. Das Herumklicken in Programmen wird zum Mammutprojekt. Eine Digitalisierung scheint in weiter Ferne. Man druckt Mails und Dokumente, um diese in eine Papierakte zu heften oder eben auch um einige Klicks zu sparen.
Raucherpausen werden allgemein akzeptiert und im Kollegium abgestimmt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Einer der Vorgesetzten macht sich hierfür stark. Alle anderen leider nicht, sodass dieser Versuch scheitert.
Gehalt/Sozialleistungen
Es wird ein 13. Gehalt, aufgeteilt in Urlaubs und Weihnachtsgeld gezahlt.
Die Auszahlung der Gehälter erfolgt gelegentlich einige Tagevzu spät.
Vorgestreckte Gelder können unter Vorlage eines Beleges aus der Kasse entnommen werden.
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Mehr Schein als Sein.