Leider nicht empfehlenswert - Micromanagement
Gut am Arbeitgeber finde ich
Hund ist im Büro erlaubt, B-Ware darf mitgenommen werden.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Micromanagement und mangelnde Empathie gegenüber Angestellten sind das Kernproblem der Firma. Angestellten wird wenig bis gar kein Vertrauen entgegengebracht. Die Geschäftsführer sind die Bottlenecks, die bis in jedes Detail mit involviert sein müssen und kontrollieren möchten. Als Arbeitnehmer ist das auf Dauer frustrierend und demotivierend.
Empathie gegenüber den Kunden wird gepredigt, den Angestellten wird sie nicht entgegengebracht.
Verbesserungsvorschläge
- Angestellten Vertrauen entgegenbringen und Verantwortung abgeben.
- Klare Kommunikation, um ständige, zeitraubende Rückfragen und Chaos zu vermeiden (klare Ansagen haben nichts mit erhöhter Lautstärke zu tun).
- Empathie gegenüber Mitarbeitern entwickeln und angemessenen Umgangston finden(!!!)
- Feedbackkultur überdenken. Im Nachhinein zu sagen „Wir hätten XY erwartet“ macht vielleicht bei der Notenverteilung in der Schule Sinn, aber nicht wenn man zusammen etwas erreichen will. Wenn Erwartungen an Mitarbeiter gestellt werden, müssen diese offen und rechtzeitig kommuniziert werden
- Sich dringend und ernsthaft mit der Führung und Motivation von Mitarbeitern beschäftigen oder jemanden einstellen, der Ahnung davon hat.
- Die Einstellung „Ich Chef - du Nix“ ablegen, um nicht am Ende allein dazustehen.
Arbeitsatmosphäre
Das Micromanagement stresste extrem und schlug auf die Stimmung. Man hatte das Gefühl, ständig unter Generalverdacht zu stehen, etwas falsch zu machen. Unter den Kollegen war die Stimmung generell ganz gut. Der Krankenstand war auffallend hoch - vermutlich auch aufgrund der Arbeitsatmosphäre.
Kommunikation
Mit den Chefs frustrierend und glich einer Einbahnstraße. Besonders am Anfang waren die Arbeitsanweisungen irritierend und unverständlich. Teilweise bekam man schriftlich auch nach mehrmaligem Nachfragen keine Antwort. Verantwortlich für die mangelnde Kommunikation wurden immer nur die Angestellten gemacht.
Kollegenzusammenhalt
Innerhalb der “Kernteams” war es gut, wenn auch nicht von Anfang an. Neuen Kollegen gegenüber herrscht erst einmal große Skepsis, was von den Chefs nicht wahrgenommen wird. Vermutlich hängt es damit zusammen, dass man als Angestellter selbst nie wusste, was für die Teamentwicklung geplant ist und wie Aufgaben neu verteilt werden sollen, bis plötzlich jemand neues da war.
Grundsätzlich schweißt einen die schlechte Arbeitsatmosphäre aber ganz gut zusammen.
Work-Life-Balance
Ausbaufähig.
Man hat Gleitzeit im Büro, aber das ist mittlerweile Mindeststandard. Homeoffice gab es nur für Buchhaltung und IT, bei allen anderen hatte man auf einmal „Sicherheitsbedenken.” Fand ich sehr ungerecht.
Vorgesetztenverhalten
Ohne Worte. Man wurde oft aus dem Nichts angepampt und musste als Punchingball herhalten.
Sprach man die Situation im Nachhinein an, wurde man nur gegaslightet, man habe das falsch verstanden.
Kollegen wurden teilweise von einem der Chefs zum Weinen gebracht und vom anderen dann auch noch damit aufgezogen. Was soll man dazu großartig sagen. In der Produktion muss man sich wohl regelmäßig anschreien lassen. Die eigenen Egos der Chefs stehen über allem.
Eigene Fehler wurden nie zugegeben, sondern immer den Angestellten in die Schuhe geschoben.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben waren grundsätzlich o.k. Die Arbeit selbst hat mir Spaß gemacht und ich stand und stehe auch immer noch hinter den Produkten. Allerdings haben die negativen Aspekte leider ziemlich alles überschattet.
Gleichberechtigung
Schwer zu sagen, da es keine Aufstiegschancen gibt.
Umgang mit älteren Kollegen
Das Team war grundsätzlich sehr jung, allerdings wurde U30 Angestellten besonders wenig Vertrauen entgegengebracht.
Arbeitsbedingungen
Technik war ok. Laptops wären hilfreich gewesen, aber da man ohnehin kein Homeoffice machen durfte, auch wieder hinfällig. Das Büro war im Winter sehr kalt. Hat man die Heizung aufgedreht, wurde man wieder nur angeschnauzt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Bei den Produkten ganz auf Papierverpackungen umzusteigen ist geplant, was ich persönlich sehr gut finde.
Gehalt/Sozialleistungen
Nicht wettbewerbsfähige Gehälter. Sporadisch gab es 50€ auf die Guthaben-Karte, aber das auch nicht regelmäßig. Inflationsausgleichs Prämie gab es als „Weihnachtsgeld“, der Betrag war allerdings mitarbeiterabhängig. Die Frage, ob das rechtens ist, sei mal dahingestellt.
Image
Bei den Kunden wohl generell gut. Die negativen Punkte als Arbeitgeber sprechen sich langsam in der Gegend herum.
Karriere/Weiterbildung
Gut war, dass man sich viele Webinare zu verschiedenen Themen anschauen konnte. Weniger gut war, dass die Learnings daraus dann mehr oder weniger abgefragt wurden. Hier kam man sich eher vor wie in der Schule. Karriere zu machen ist auch schwierig, wenn es nur die Ebenen „Chefs“ und „Mitarbeiter“ gibt.