Agieren in rechtlichen Grauzonen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Freundliche Art der Vorgesetzten (auch wenn oft unwissend) und Anzahl Urlaubstage über dem gesetzlichen Minimum.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Agieren in rechtlichen und arbeitsvertraglichen Grauzonen, z.B. einseitige Urlaubsverlegung durch den AG, automatische Minusstunden bei Einsatzfreiheit, Nichtausbezahlung von eigenen Boni.
Aufgrund der Komplexität des Arbeitsvertrags/ des Tarifvertrags und der nicht transparenten Lohnabrechnungen, gehen die o.g. Punkte meist auf Kosten der ausländischen (nicht muttersprachlichen) Kollegen.
Verbesserungsvorschläge
Klare/ ehrliche Kommunikation seitens der Vorgesetzten und transparente Auslegung des Arbeitsvertrags bzw. der rechtlichen Vorgaben (z.B. in der Gehaltsabrechnung oder dem Bundesurlaubsgesetz)
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist oft gut. Einzig Vorgesetzte können die Stimmung durch Stress und das Transportieren persönlicher Probleme in den Job trüben.
Es wird verstärkt auf junge, ausländische Mitarbeiter gesetzt, die sich im Zweifelsfall bei rechtlichen Fragen sprachlich bzw. aufgrund des Unwissens um rechtliche Standards nicht durchsetzen können/ nicht trauen
Kommunikation
Die Kommunikation mit Vorgesetzten ist meist eine Einbahnstraße.
Man ist besser dran, wenn man sich selbst voranbringt.
Kollegenzusammenhalt
Guter Austausch unter Kollegen, sofern sie beim gleichen Unternehmen eingesetzt werden
Work-Life-Balance
Grundsätzlich beträgt die Arbeitszeit 7 Stunden pro Tag. Überstunden werden meist am Tag selbst abgekündigt. Auf den Hinweis, dass man z.B. einen lang vereinbarten Arzttermin am Nachmittag hat, wird oft abfällig reagiert.
Vorgesetztenverhalten
Vorgesetzte sind immer ansprechbar, die gewünschte Antwort/ Information erhält man allerdings (scheinbar aufgrund Unwissens) nur selten.
Man hat definitiv das Gefühl, nur eine „Nummer“ in der Firma zu sein.
Interessante Aufgaben
Es handelt sich eben um eine Zeitarbeitsfirma. Die Arbeitsaufgaben werden nach Bedarf vergeben, nicht etwa nach eigenen Stärken oder Qualifikationen.
Gleichberechtigung
Das Wort der Vorgesetzten ist Gesetz.
Umgang mit älteren Kollegen
Einstellung ausschließlich junger Mitarbeiter hat Profil. Wahrscheinlich geht es um die Belastbarkeit.
Arbeitsbedingungen
Arbeitseinsätze werden oft wenige Stunden vorher angekündigt.
Bei fehlender Arbeit erhält der Mitarbeiter Minusstunden (rechtliche Grauzone).
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Davon spürt man im Unternehmen garnichts - es geht lediglich um Profit.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt knapp über dem Mindestlohn. Sozialleistungen gibt es in gestaffelter Aufstellung erst nach längerer Zugehörigkeit.
Urlaubsgeld ist in der Höhe kaum nennenswert.
Image
Nach Außen hin gibt sich das Unternehmen als sehr professionell aus.
Intern wird oft darüber geredet, welche rechtlichen Ungereimtheiten oder unbegründeten Abzüge mal wieder in der nächsten Gehaltsabrechnung auftauchen.
Es wird verstärkt auf ausländische Arbeitskräfte gesetzt - in Verbindung mit einem komplexen Arbeitsvertrag/ Tarifvertrag kommt es öfter zur Ausnutzung rechtlicher Grauzonen und Falschdarstellung von rechtlichen Tatsachen
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungen sind nicht vorgesehen und innerhalb der Arbeitszeit vor allem unerwünscht.
Fort- und Weiterbildungen sind wichtig - allerdings nur in der privaten Freizeit auf eigene Kosten möglich.
Karrieresprünge sind bei vielen Mitarbeitern auf wenige Führungskräfte kaum möglich.