Ratbacher GmbH: Hier managen die Probleme das Management!
Arbeitsatmosphäre
Betriebsklima so angenehm wie eine Wurzelbehandlung am Morgen. Wobei ich die Wurzelbehandlung dann doch den wöchentlichen Mitarbeitergesprächen vorziehen würde. Vertrauen gibt es nicht, aber viel Fairness (da alle gleich schlecht behandelt werden).
Kommunikation
Es gibt immer wiederkehrende Meetings, die abwechselnd kurzfristige Bauchpinseleien sind (bis die Zahlen wieder nicht stimmen), oder Meckereien an der Belegschaft, wie schlecht sie sei und für die gesamtwirtschaftliche Lage Deutschlands verantwortlich gemacht wird. Hier wird den Arbeitnehmern mehr finanzpolitischer Einfluss als Christian Lindner zugetraut. Kommunikation vom Management an die Belegschaft=Fehlanzeige.
Kollegenzusammenhalt
Top, coole Leute, und es wird viel gelacht und Spaß gehabt. Das wird auch vom Arbeitgeber erwartet... bis er diesen Punkt dann aus dem Nichts gegen dich verwenden möchte, weil plötzlich 'zu viel gechillt' wird. Es lebe die Doppelmoral.
Work-Life-Balance
Vertrieb halt... es wird viel erwartet, aber es ist schon lange nicht mehr so wie früher. Ab 17:30 Uhr ist das Büro dann ziemlich leer, und die Extrameile geht fast niemand mehr (aus Frustration gegenüber dem Arbeitgeber). Kein Homeoffice in der Probezeit und danach nur 1 Tag.
Vorgesetztenverhalten
Kann man mit der Serie *Stromberg* vergleichen, wobei das ja manchmal noch lustig wäre.
Hier ein kurzes Best-of: Überprüfung von Raucherpausen und WC-Gängen, Herausziehen von Mitarbeitern ohne Vorwarnung, Einschüchterungen und Unterstellungen.
Generell schwierig, das Management zu beschreiben, da wahrscheinlich jede Stewardess vom Stuttgarter Flughafen mehr Kontakt zu ihnen hat als die Belegschaft der eigenen Firma. Sie glänzen also eher mit Abwesenheit und ihrer Präsenz in einem der Robinson Clubs dieser Welt.
Interessante Aufgaben
Am Anfang ganz interessant, wird aber schnell zum Einheitsbrei. Jeden Tag das Gleiche mit den gleichen Kunden und demselben Ablauf. Nach spätestens 4 Monaten wird es unfassbar langweilig, weil dann auch die Lernkurve die X-Achse küsst.
Arbeitsbedingungen
Top-Büro in zentraler Lage mit höhenverstellbaren Tischen und Wireless-Headsets. Hochmoderne Meetingräume, bei denen man beim Vorbeigehen in ein moralisches Dilemma gerät, da man den sich dort befindenden internen Bewerbern manchmal lieber einen Zettel mit der Aufschrift: 'Renn, solange du noch kannst' zustecken würde.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Wannabe Greenwashing: Die beiden Geschäftsführer beherbergen einen Privatfuhrpark wie bei Fast & Furious, streichen aber die Firmenwägen der Belegschaft und stellen die wenigen Dienstwagen der Direktoren auf E-Fahrzeuge um.
Gehalt/Sozialleistungen
Es wird einem suggeriert, dass man nirgends mehr etwas Besseres bekommen würde. Jeder Kollege, der die Firma verlässt, verdient dann aber deutlich mehr und hat bessere Rahmenbedingungen.
Image
Ratbachers Image ist gespalten. Einige Kunden sind meiner Meinung nach unzufrieden, da sie sich durch falsche Versprechen und unpassende Profile nicht verstanden fühlen. Das hängt natürlich auch mit der aktuellen Marktlage zusammen. Gerade die vermittelten Kandidaten empfehlen die Dienstleistung jedoch häufig weiter.
Karriere/Weiterbildung
Man konnte mal viel Kohle scheffeln mit hohem Invest, aber bei der aktuellen Lage ist das nicht mehr möglich (außer du bist seit mindestens 4 Jahren in deinem Markt und dir wird aus der Hand gefressen). Weiterbildung gibt es nicht, außer ein 15 min Training im Quartal zu beliebigen Tehmen.