Philosophie nicht nachvollziehbar aber im Gesamtbild ein guter Arbeitgeber
Gut am Arbeitgeber finde ich
Alle Gegebenheiten bis auf die Zielsetzungen der ersten sechs Monate.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Hire & Fire
Verbesserungsvorschläge
Hire & Fire führt night dazu, die besten Mitarbeiter auf lange Sicht zu finden und zu binden. Hier gehört eine andere Philosophie entwickelt. Ein guter Verkäufer zeichnet sich nicht unbedingt darüber aus, wieviel Geld er mit 500 vorgegebenen Leads in sechs Monaten generiert, sondern darüber wie weitsichtig er mit diesen 500 Leads arbeitet.
Viele gute Verkäufer wurden hier gegangen, weil sie nicht das nötige Lead-Luck hatten.
Arbeitsatmosphäre
Man arbeitet im Homeoffice und erhält eine Einführung. Je nachdem wie gut man im Telesales ist, kann die Einführung (genannt
„Academy“) abgekürzt werden. Danach ist jeder Einzelkämpfer außer er kümmert sich (wie ich es getan habe) darum, regelmäßigen Austausch mit anderen Kollegen über Teams zu pflegen. Dieser Austausch hat mir persönlich mehr gebracht als all die anderen Gespräche mit den Vorgesetzten oder Schulungsmaßnahmen.
Kommunikation
Es steht einem jederzeit frei sich an Vorgesetzte oder langjährige Mitarbeiter zu wenden. Niemand würde eine solche Anfrage abweisen sondern man hat immer ein offenes Ohr und auch Zeit. Um fünf Sterne zu vergeben fehlt mir persönlich aber die Bereitschaft der Teamleiter solche Austausch-Events und Lehrstunden bewusst zu forcieren.
Kollegenzusammenhalt
Kurz nach meinem Einstieg habe ich eine Gruppe erstellt indem wir Newbies zusammen sind. Schnell wurden wir durch den regelmäßigen Austausch und unterstützender Problembehandlung eine eingeschworene Gemeinschaft. Jeder half dem anderen.
Leider ist das nicht unbedingt gewünscht bei den alteingesessenen Verkäufern. Jeder kocht sein eigenes Süppchen und jeder Lead der untereinander verschoben oder getauscht wird, wird neidisch beäugt und streng kontrolliert.
Work-Life-Balance
Mehr geht nicht. Gleitzeit, HO und komplett eigene Verwaltung der Arbeitszeit. Natürlich gibt es die 8h Woche und Vorgaben bezüglich Calls und Callzeiten aber da wird absolut nichts unmenschliches Abverlangt.
Vorgesetztenverhalten
Wer erwartet, dass ein Vorgesetzter einem hier permanent den Allerwertesten pudert ist fehl am Platz. Hier gilt es sich aus eigenem Willen entwickeln zu wollen. Wer also nachfragt bekommt auch ordentliche und vernünftige Möglichkeiten. Auch werden hier keine Unterschiede gemacht wer wann und wie oft etwas fragt.
Vier Sterne nur deshalb, weil in meinem speziellen Fall, keine ordentliche Abstimmung der Modalitäten stattgefunden hat.
Interessante Aufgaben
Wer anfängt bekommt blanko Leads gestellt. Aus meiner Sicht heraus gibt es nichts interessanteres als jeden Lead anzufragen und zu schauen was passiert. Gewinnt man einen Kunden, bleibt er und die Umsätze beim Verkäufer. Das ist gleichbedeutend mit der Möglichkeit sich über Stammkundenbetreuung eine gute Provision zu erarbeiten und Stück für Stück sich innerhalb der Firma hochzuarbeiten. Auch wenn das Tagesgeschäft eintönig wirkt, ist genau der finanzielle Ansatz extrem interessant für die Aufgabe.
Gleichberechtigung
Absolut JEDER ist willkommen und die Ziele sind für alle gleich. Bist du gut und ehrgeizig spielt es keine Rolle wer du bist, wo du herkommst oder welches Alter du hast. Ebenso verhält es sich natürlich wenn du einfach nur unmotiviert und faul bist.
Umgang mit älteren Kollegen
Keine Differenzen zu anderen Kollegen.
Arbeitsbedingungen
Man bekommt alles gestellt. Laptop, Headset, Tastatur und Leads. Auch bekommt man in der Academy ausgiebig das Product-Knowledge und Anrufverhalten übermittelt. Der Rest ist dann Eigenleistung.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es wird bewusst auf HO gesetzt und gibt auch sonst keine Punkte die die nicht für einen fahrigen Umgang mit der Umwelt oder der Sozialität hindeuten.
Gehalt/Sozialleistungen
Breites Thema und ich kürze es nun extrem an: Grundgehalt entspricht der Aufgabenstellung. Provision ist gut gestaltet aber in den ersten 12-18 Monaten kaum zu erreichen.
Hier könnte man über die Struktur nochmal nachdenken und auch flexibel auf den Fleiß der Mitarbeiter eingehen. Es ist minimal ein Unterschied ob jemand täglich X-Anrufe tätigt aber die Leads nichts kaufen oder jemand anderes ein Vielfaches weniger arbeitet aber dabei einen Kunden erwischt, der direkt mal fünfstellig bestellt. Das Lead-Luck wird hier also nicht berücksichtigt.
Image
Für das Image kann die Firma nichts. Stellenbörsen allgemein haben es schwer Gehör zu finden. Liegt auch an der extremen Konkurrenz-Situation.
Auch wird von den Kunden sehr oft der eigene Misserfolg beim Recruiting auf das Stellenportal geschoben.
Karriere/Weiterbildung
Umsatzbezogen hast du feste Aufstiegsmöglichkeiten bis zum Senior Key Account Manager. Das war es aber schon. Alles regelt der Umsatz.
Egal wie viel Calls man macht oder E-Mails man schreibt: es zählt nur Umsatz und das limitiert eben alles.
Mir persönlich wurde von Anbeginn meiner Tätigkeit eine große Karriere beim Regio vorausgesagt. Trotz sehr guter Callzahlen, optimaler Datenpflege ind Unterstützung der Teammitglieder, wurde mir kurz vor Ende der Probezeit mitgeteilt, dass meine Umsätze nicht reichen würden für eine Übernahme nach der Probezeit. Das war sehr enttäuschend und auch frustrierend.