Für Selbermacher
Gut am Arbeitgeber finde ich
Persönliche und familiäre Atmosphäre auch mit Vorgesetzten.
Man fühlt sich als Mensch und nicht nur als Nummer.
In der Regel wird auf Augenhöhe kommuniziert.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- teilweise chaotische Planung
- mangelnde Information der Mitarbeiter
- schlechte Wartung der Fahrzeuge
- Wenn man sich nicht selbst kümmert, kümmert sich oft keiner oder erst, wenn es zu spät ist.
Verbesserungsvorschläge
Weniger "Wird schon irgendwie werden", bessere Information, mehr Kommunikation und bessere Wartung der Busse statt nur zu reparieren, wenn es schon kaputt ist.
Aufgaben sollten besser aufgeteilt werden. Statt ein Mitarbeiter für 4 Aufgaben lieber 2 Mitarbeiter mit 2 Aufgaben oder weniger.
Bessere und längere Erreichbarkeit für Kunden und Mitarbeiter.
Arbeitsatmosphäre
Generell herrscht eine familiäre Arbeitsatmosphäre.
Fehler werden in der Regel auf Augenhöhe angesprochen.
Auch mit Vorgesetzten ist man schnell beim "Du".
Die oftmals chaotische Dienstplanung und die fehlende Informationskette trüben dieses Bild jedoch.
Oft findet man bei Fragen und Problemen keinen Ansprechpartner.
Vieles geht unter, weil es entweder nicht bearbeitet wird oder gehofft wird, dass sich das Problem einfach irgendwie von selbst löst.
Kommunikation
Oftmals weiß die linke Hand nicht so recht, was die rechte tut. Teilweise wichtige Informationen werden nicht weitergeleitet oder man erreicht niemanden.
Kollegenzusammenhalt
Bis auf einige schwarze Schafe sehr gut.
Work-Life-Balance
Permanenter Mitarbeitermangel führt oft zu Überstunden oder Dienstplanänderungen.
Dienste die teilweise bis 12 Stunden gehen, mit einer Pause von 3-4 Stunden mittendrin (ist in der Branche aber "normal") bis Dienste, für die es sich kaum lohnt, auf Arbeit zu fahren, ist alles dabei.
Die tarifliche Regelarbeitszeit beläuft sich auf 38 Std/Woche.
Jedoch baut man je nach Standort entweder Minusstunden ohne Ende auf oder Überstunden, die dann irgendwann ausbezahlt werden.
Vorgesetztenverhalten
Je nach Standort. Von nett und kompetent bis unkoordiniert und desinteressiert ist alles vertreten.
Interessante Aufgaben
Die Fahrpläne sind oft nicht zu halten, Fahrgäste sind verärgert, Anschlüsse können oft nicht gehalten werden, oft kaum Stehzeiten um Verspätungen auszugleichen, von einer Linie zur nächsten etc.
Das alles gehört zum Alltag eines Busfahrers.
Umgang mit älteren Kollegen
Das Alter spielt in der Regel keine Rolle.
Allerdings bewegen sich Rentner, die sich noch ein paar Pfennige dazu verdienen wollen, außerhalb des Tarifvertrages und bekommen dies finanziell auch zu spüren.
Arbeitsbedingungen
Learning by doing.
Es wird oft vorausgesetzt, dass man sich Wissen selbst aneignet.
Keine Tarifschulungen (aber man bekommt eine Mappe zum Selbststudium)
Keine Einweisung in die verschiedenen Bustypen (aber es gibt irgendwo eine Betriebsanleitung).
Streckeneinweisungen finden nicht immer statt (aber dafür gibt es ja Fahrgäste, die den Weg kennen und die man fragen kann.)
Nach der Bestellung der Dienstkleidung sollte man ein Jahr lang nicht zu- oder abnehmen. Denn so lange dauert oft die Lieferzeit.
Dafür bekommt man die Winterkleidung pünktlich im Frühling und die Sommerkleidung pünktlich im Herbst.
Die Busflotte wurde größtenteils erneuert.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hauptsache es fährt.
Wenn es nicht fährt, fährt es eventuell irgendwann wieder
Gehalt/Sozialleistungen
Entlohnung nach Tarif.
Altersvorsorge.
Keine VWL.
Auf Spesen wartet man leider oft mehrere Monate.
Abrechnungen stimmen nicht immer, werden aber bei berechtigter Kritik überarbeitet.
Karriere/Weiterbildung
Zu besetzende Stellen werden ausgeschrieben und jeder kann sich bewerben und wird bei Eignung auch eingesetzt.
Die Weiterbildung beschränkt sich auf die gesetzlich vorgeschriebenen Lehrgänge (EU Schulung).
Nicht mehr und nicht weniger.
Die Kosten hierfür werden vom Unternehmen komplett übernommen.
Ein Aufstieg ist generell für jeden möglich. Manchmal bedeutet dies jedoch nur, dass man bei vergleichbarem Gehalt einfach nur zusätzlich mehr Aufgaben übernimmt.