Außen hui, innen pfui
Arbeitsatmosphäre
Der Respekt gegenüber Praktikant:innen schwankt je nach Stresspegel. Wenn dieser hoch ist, wird man in einem unmenschlichen Ton von oben herab behandelt. Dabei wäre die Agentur nichts, ohne ihre Praktikantinnen.
Kommunikation
Tägliche Updatecalls halten einen im Loop und geben interessante Insights – allerdings ist man als Praktikant:in trotzdem relativ weit hinten was Dringlichkeiten angeht und entgegnet einem Augenrollen, wenn man nicht über alles Bescheid weiß. Kritische Situationen oder Probleme werden ignoriert. Wertschätzung ist ein Fremdwort.
Kollegenzusammenhalt
In den einzelnen Ebenen gut, wenn man mal von den ständigen Lästereien absieht. Die Angestellten setzen sich allerdings kaum für die Praktikant:innen ein und unterstützen sie auch nicht bei ihren noch unbekannten Aufgaben. Oftmals ist man hier auf sich alleine gestellt oder bekommt eine ungeduldige Einweisung. Dies liegt aber auch am Personal- und Zeitmangel und natürlich auch an der untragbaren Anzahl an Kunden.
Work-Life-Balance
In stressigen Phasen müssen Mittagspausen weggelassen und Überstunden gemacht werden, die weder bezahlt noch wertgeschätzt werden. Man muss sich schon sehr gut organisieren um den Arbeitsaufwand während der Arbeitszeit zu bewältigen.
Vorgesetztenverhalten
Ernstgenommen wird man als Praktikant:in nicht. Wenn man einen ungünstigen Moment erwischt, herrscht Explosionsgefahr.
Interessante Aufgaben
Man bekommt sehr viele, unterschiedliche Aufgaben, bei denen man sich sehr gut organisieren muss. Durch die vielen Kunden lernt man in jedem Bereich etwas. Multitasking und Stressresistenz werden hier definitiv trainiert, große Verantwortung wird einem bei guter Performance übertragen. Das kann aber auch zu viel werden für einen Anfänger in der Branche.
Gleichberechtigung
Männer in den Führungspositionen, Frauen im Operativen.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt keine älteren Kollegen.
Arbeitsbedingungen
Im Büro sehr laut und hektisch, was sich durch die Offenheit leider nicht vermeiden lässt. Konzentration ist hier eine große Herausforderung und Kopfschmerzen sind vorprogrammiert. Es ist zwar hell und modern, aber leider nützt das nichts wenn es nicht praktisch ist. Es gilt: stören oder gestört werden.
Als Bonus im Praktikant:innen Alltag: Schwere Pakete stockwerkeweit schleppen und ein stickiger Keller von dem man Lungenschmerzen bekommt.
Excel auf Praktikant:innen PCs ist aus dem Jahr 2007 und auch sonst wird nicht viel auf aktuelle Technik wertgelegt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Gibt es nicht. Plastik und Kartons gehören zum täglichen Arbeitsalltag. Nicht mal der allgemeine Müll wird getrennt.
Gehalt/Sozialleistungen
Für den Arbeits- und Stressaufwand ist das Praktikumsgehalt viel zu wenig. Sozialleistungen gibt es nicht. Dankbarkeit auch nicht.
Image
Siehe Überschrift. Es wird alles getan um das Image nach außen hin glamourös zu präsentieren. Das Wohlergehen der Mitarbeiter wird nach ganz hinten gestellt oder komplett ignoriert.
Karriere/Weiterbildung
Karriere kann man des Images wegen sicher machen, aber ob man damit glücklich wird ist eine andere Frage. Weiterbildung gibt es nicht.