Besser geht immer
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Arbeitsplatz/ Büros
- soziales Engagement
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- zu viele leere Versprechungen
- Gleichberechtigung
Verbesserungsvorschläge
- Work-life-balance verbessern
- Fort- und Weiterbildungen richtig unterstützen und Mitarbeiter dabei
entlasten
- die Mitarbeiter vor (schwierigen) Mandanten schützen und Grenzen aufzeigen
- keine leeren Versprechungen und Ankündigungen
Arbeitsatmosphäre
Wegen der hohen Arbeitsbelastung war die Atmosphäre ständig angespannt. Bei Dingen, die mal schief liefen oder Fehlern wussste man nicht ob man sich den Vorgesetzten anvertrauen durfte.
Kollegenzusammenhalt
Kollegenzusammenhalt gab es kaum. Es gab viele Gruppenbildungen und Lästereien untereinander. Die Mitarbeiter waren ständig angespannt und gestresst, ließen die schlechte Laune auch gerne an anderen aus. Einige Mitarbeiter hatten auch keine Hemmungen Kollegen bei der Kanzleileitung schlecht zu machen um besser dazustehen.
Work-Life-Balance
Es gab Gleitzeit. Wenn man fragte, ob man an einem Tag mal früher gehen dürfe, wurde eigentlich (fast) nie nein gesagt. Ansonsten war pünktlicher Feierabend oder ein regulärer Urlaub schwer möglich wegen der hohen Arbeitsbelastung. Öfters wurde man auch im Urlaub angerufen. Ein längerer richtig erholsamer Urlaub (mal für drei Wochen) war nie möglich.
Es wäre mehr ohne großen Nachteil für die Kanzlei möglich gewesen. Die Kernarbeitszeiten hätten z. B. im Hochsommer deutlich verringert werden können, vielleicht ja sogar die 4 Tage Woche eingeführt werden. Leider ist die Leitung auf solche Vorschläge nie eingegangen, auch Diskussionen waren nie möglich. Das Home-Office wäre ausbaufähig gewesen; auch hier ließ die Leitung sich auf keine Vorschläge ein. Der Wandel in der Arbeitswelt wurde in dieser Hinsicht ingnoriert.
Vorgesetztenverhalten
Man musste öfters damit rechnen, die schlechte Laune von Vorgesetzten bzw der Leitung abzubekommen. Ein unüberlegter unpassender, ungerechter oder sogar verletzender Spruch wurde auch öfters geäußert; eine Entschuldigung bekam man aber nie zu hören. Bei schwierigen Mandanten fehlte der Rückhalt in der Kanzleileitung komplett; hier war man auf sich allein gestellt. Beschwerden von Mitarbeitern über das Verhalten von problematischen Mandanten wurden nicht ernst genommen.
Interessante Aufgaben
Egal welche Rechtsform, egal welche Besonderheiten, es wurde wirklich alles zugeteilt. Eine für die Region große Kanzlei mit dementsprechend auch vielen unterschiedlichen und zum Teil auch großen Mandaten. Zugetraut wurde einem hier von Anfang an alles, sodass es eigentlich nicht hätte langweilig werden sollen.
Durch das hohe Arbeitspensum, der ständige Zeitdruck, die Altlasten von Ex-Mitarbeitern und die ständige Einarbeitung von neuen Mitarbeitern wurden aber selbst die interessantesten Projekte nur noch zu einer Belastung; man hätte ständig das Gefühl sich vierteilen zu müssen.
Einwendungen und Bitten von Umverteilungen von Mandanten wurden abgewunken; stattdessen bekam man zu hören dass man eh zu wenig Mandate hätte und der erzielte Umsatz nicht stimmte. Die Trennung von nicht lohnenswerten Klienten wurde zwar immer wieder versprochen, aber dann doch wieder ein Rückzieher gemacht.
Bei dringenden Projekten war man auf sich allein gestellt; die Kanzleileitung war dann kurz vor Abschluss selten zu sprechen und Mandanten mussten ständig vertröstet werden. Projekte konnten nicht vernünftig abgeschlossen werden. Man sass ständig zwischen den Stühlen.
Gleichberechtigung
Einige Mitarbeiter, besonders männliche, wurden bevorzugt behandelt und hatten ständig Zutritt zur Leitungsebene.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen und deren Berufserfahrung wurden selten respektiert.
Arbeitsbedingungen
Neues Bürogebäude mit Klimaanlage und schön eingerichteten Büros; Kaffee, Wasser und Obst for free. Größtenteils höhenverstellbare Tische, sodass man auch stehen konnte. Da gab es nichts zu beanstanden; man hatte sich da wirklich Mühe gegeben. Leider waren die Büros sehr hellhörig und man bekam aus dem Nebenzimmer und von den Fluren her mehr mit als einem lieb war. Diskretion war das nicht. Die EDV-Ausstattung ging so, hier hätte es moderneres Equipment gegeben. Schwierig wurde es, wenn was ausgetauscht/ersetzt werden musste, da musste man lange warten da sich so keiner richtig dafür zuständig fühlte. Bei Neuanschaffungen wurden von der Leitung gerne Versprechungen gemacht (Tablets, Monitore), aber dann doch wieder nicht gehalten.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Umweltbewusstsein war stark ausgeprägt (E-Kfz als Kanzleifahrzeug; fair-trade Kaffee). Leider wurde noch sehr viel gedruckt.
Die Kanzlei war in regionalen sozialen Projekten sehr engagiert.
Image
Die Kanzlei hat in der Region einen guten bis sehr guten Ruf; bei Mandanten sowie bei Banken und auch beim Finanzamt.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungen zum Steuerberater, Bilanzbuchhalter etc. waren zwar gerne gesehen und wurden auch unterstützt. Aber bitte nicht auf die Idee kommen neben einer Fortbildung seine Stunden kürzen oder Mandate für die Zeitdauer der Weiterbildung umverteilen zu wollen. Im besten Fall bekam man noch mehr Arbeit zugeteilt, dann wer Zeit in eine Fort- oder Weiterbildung investiert, könnte in der Zeit ja auch mehr arbeiten. Fortbildung/Weiterbildung ja, aber nur ohne Einschränkungen für die Kanzlei.