Ein guter Arbeitgeber mit Ecken und Kanten
Gut am Arbeitgeber finde ich
Positiv nehme ich momentan wahr, dass darauf eingegangen wird, dass unsere Firma immer größer wird. Man achtet wieder mehr auf die einzelnen Kreise. In einem Kreis wird gerade ein neues Dienstplanmodell ausprobiert, was noch vor einigen Jahren undenkbar gewesen wäre. Die Kreise haben alle eigene Leitungen bekommen, was auch zeigt, dass auf die zunehmende Größe reagiert wird. Man hat auch das Gefühl, dass die einzelnen Kreise mehr selbst entscheiden können. Ich finde es gut, da die Wege kürzer sind und mehr Entscheidungen direkt getroffen werden.
Die Ausstattung, das Material und die Möglichkeiten sind super . Die Größe hat sicherlich Nachteile aber auch super viele Vorteile.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Es wird anonymer. Gerade die Leitungen, die über die Kreise hinaus gehen, sieht man gar nicht mehr. Die Art nur schriftlich zu kommunizieren und die Masse an Mitteilungen über das Intranet sind erschlagend. Manchmal habe ich das Gefühl, es passiert zu viel zu schnell und jeder guckt nur noch auf seinen Aufgabenbereich. Das überfordert die Mitarbeiter neben den einfach immer höher werdenden Einsatzzahlen.
Verbesserungsvorschläge
Ändert bitte etwas an der Dienstplanung, im Kreis Segeberg geht es doch auch und bisher habe ich da nur positives gehört.
Mehr Einfluss auf die Leitstelle wäre ebenfalls wünschenswert und ein offener Austausch zu Problemen wäre sicherlich hilfreich.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist angespannt, was aber nichts mit dem Arbeitgeber zu tun hat, sondern der aktuellen Situation im Gesundheitswesen geschuldet ist. Man muss mal genau hinschauen welchen Einfluss wer worauf hat. Wahrscheinlich kann man da gar keinen Schuldigen ausfindig machen. Allerdings muss die Arbeit der Leitstelle wirklich besser werden, diese kann hier aber nicht bewertet werden.
Kommunikation
Dieser Punkt ist nicht gut. Nicht, weil nicht kommuniziert wird, mitunter sind die Kanäle aber total wirr. Von meinen direkten Vorgesetzten läuft die Kommunikation wirklich gut. Wir erhalten fast jede Woche eine Zusammenfassung der aktuellen Themen und können bei Fragen jederzeit auf die Wachenleitung zukommen. Allerdings hat man das Gefühl, dass die Wachenleitung auch manchmal allein gelassen wird. Von der Leitung des Rettungsdienstes hört und sieht man nichts. Als ob die gar nicht mehr existieren. Das war mal ganz anders, da war die Verbindung da und mann konnte sich austauschen. Eigentlich ist das schade.
Kollegenzusammenhalt
Meine Kollegen sind toll aber es ist wirklich viel Unruhe im System. Ständige Rotation über die Wachen, immer neue Gesichter und viele Kolleginnen und Kollegen, die ihre Arbeitszeit reduzieren. Wir werden gefühlt immer mehr und der Zusammenhalt wird damit immer weniger. Ich glaube aber nicht, dass der Arbeitgeber etwas damit zu tun hat, sonder die Situation im Rettungsdienst und die immer mehr werdenden Einsätze einfach schlauchen.
Work-Life-Balance
Ist das in dem Beruf realistisch? Also also Notfallsanitäter oder Notfallsanitäterin ist es Quatsch über Work-Life-Balance zu reden. Zwar versucht der Arbeitgeber mit Arbeitszeitreduzierungen bei hohen Auslastungen entgegen zu wirken, aber das Ganze ist so kompliziert und undurchsichtig, dass man eigentlich gar nicht wirklich weiß, was da gerade gemacht wird. Man muss aber auch sagen, dass der Arbeitgeber etwas tut und auch die Initiative etwas gegen zu hohe Auslastung zu tun, vom Arbeitgeber gekommen ist. Da mögen die frustrierten Kolleginnen und Kollegen zwar etwas anderes sagen, aber es bewegt sich zumindest etwas und das muss man auch mal anerkennen. Untätig ist der Arbeitgeber zumindest nicht. Ansonsten ist das Thema eher schwierig.
Vorgesetztenverhalten
Hier muss man ganz klar abgrenzen, was mit Vorgesetztenverhalten gemeint ist. Meine Wachenleitung ist toll und gibt sich super viel Mühe, die Kolleginnen und Kollegen zusammen zu halten. Darüber kommen die Bereichsleitungen und die Abteilungsleitung und auch da nehme ich ganz viel Interesse an den Themen an den Rettungswachen und Interesse an den Mitarbeitern wahr. Und dann? Alle darüber kennen ich nicht wirklich und möchte mir auch kein Urteil dazu bilden. Die, mit denen ich zu tun habe, führen aber einen respektvollen und fairen Umgang mit den Mitarbeitern.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben könnten noch interessanter sein, wenn man nicht zunehmend zu Bagatellen alarmiert wird. Es ist und bleibt Rettungsdienst, da kommen die Aufgaben selten vom Arbeitgeber, sondern von den Hilfesuchenden. Unabhängig davon bietet die RKiSH ein interessantes Aufgabenspektrum innerhalb der Firma. Man hat die Möglichkeiten, sich in viele Richtungen zu orientieren und mal andere Luft zu schnuppern.
Gleichberechtigung
Die Firma gibt sich als modernes und gleichberechtigendes Unternehmen. Manchmal ist es aber wirklich zuviel des Guten. Ich finde das Thema mit dem Gendern schwer, ich habe das Gefühl, dass dem Thema Frauen zu viel Beachtung geschenkt wird und viel darauf abzielt, dass man ganz doll nach außen zeigen muss, dass wir modern und geschlechtsneutral agieren. Muss das wirklich sein? Ich finde nicht. Für mich gibt und gab es nie Unterschiede oder ich habe sie nicht gespürt und ich fühle mich auch als Frau genau so behandelt, wie die Männer auch. Die Chancen sind aus meiner Sicht gleich.
Umgang mit älteren Kollegen
Habe ich wenig Einblicke, aber was ich mitbekomme, wird sich viel Mühe gegeben, auch älteren Kollegen die Chance zu geben, im Beruf alt zu werden. Sicherlich hat da jeder seine eigene Erwartung aber auch hier muss man realistisch bewerten.
Arbeitsbedingungen
Ich mag den Arbeitgeber wirklich sehr, was aber aufhören muss, ist das Springen über die Wachen. Die Arbeitsbedingungen werden durch die Art des Dienstpans und den Umgang mit den Mitarbeitern durch einige Arbeitszeitgestalter oft unerträglich. Das ist auch das Einzige, was ich an den Arbeitsbedingungen wirklich nicht gut finde. Es geht nur darum, Autos voll zu kriegen. Bitte bitte änder etwas an der Dienstplanung. Ich möchte mich wieder einer Wache zugehörig fühlen und nicht als Flummi von Standort zu Standort hüpfen.
Der Dienstplan ist ein großer Bestandteil der Arbeitsbedingungen und dieser Bestandteil ist der wichtigste überhaupt. Leider haut das grad für mich nicht mehr hin.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ich glaub da passiert was. Zumindest haben wir eine Abteilung die sich darum kümmert. Im Alltag bekommt man aber wenig mit.
Gehalt/Sozialleistungen
TVÖD ; LOB ; Zusatzrente … Das Gehalt als auch die Sozialleistungen sind tariflich geregelt und unterliegen u.a. den Vereinbarungen mit den Kostenträgern. Ich fühle mich hier gut aufgehoben, wenngleich natürlich immer mehr dabei rauskommen könnte.
Image
Nach wie vor hat die RKiSH ein wirklich gutes Image. Sicherlich nach Außen mehr als nach Innen. Es gibt aber wenig Rettungsdienste, die so an der Zukunft des Rettungsdienstes arbeiten, wie wir.
Karriere/Weiterbildung
FKQ, Ausschreibungen, Praxisanleitung, Führungspositionen.
Es gibt regelmäßig interne Ausschreibungen auf bestimmte Positionen, bei denen jeder die Chance bekommt, sich darauf zu bewerben. Entwicklungsmöglichkeiten gibt es viele, man muss diese nur nutzen und sich trauen.