Außen hui, innen Pfui!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das seit mehreren Jahren zur Hitzezeiten Wasser gestellt wird.
Was beim Hinschreiben ein Trauerspiel ist. Immerhin bezieht das Unternehmen Lebensmittel und Produkte (in diesem Falle Wasser) welche verkauft werden. Für den Mitarbeitenden bleibt da nicht viel übrig!
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Es gibt so gut wir kaum irgendwelche Benefits, für den einfachen Mitarbeitenden im Markt, die wirklich leicht einsichtig sind. Nur durch Selbststudium, konnte ich mir persönlich ein paar Krümmel des Kuchens nehmen.
Ab der Marktleitung gibt es Firmenwägen zu leasen. Darunter gibt es erst seit Beginn des Deutschland-Tickets überhaupt eine Zuzahlung zu diesem Ticket. Davor gab es nichts.
Die Kommunikation im Unternehmen ist unterdurchschnittlich. Meist geht ohne den Betriebsrat gar nichts.
Wenn Gespräche stattfanden, wurde ich meist nicht ernst genommen und die Ideen die ich dazu gab, wurden belächelt und abgewunken.
Verbesserungsvorschläge
Explizit für Servicemitarbeitende:
Den Mitarbeitenden in den Mittelpunkt stellen und (quer-)einsteigeneden Mitarbeitenden langwöchige Ausbildungen zuweisen. Nur Fachkräfte können fachlich verkaufen und ihre Arbeit befriedigend erledigen.
Die Bezahlung muss dringend an die verschiedenen auszuübenden Tätigkeiten angepasst werden, z.B. durch Extrazahlungen für (die so dringend benötigten und auch gesuchten) Servicemitarbeitenden. Flexiblere Anpassung der Öffnungszeiten bei unterbesetzten Servicetheken (und auch Gesamtmarkt). Es ist doch ganz logisch, dass eine Abteilung mit 50% weniger Mitarbeitenden nicht die gleichen Ziele wie eine vollbesetzte Abteilung erreichen kann und dass den restlichen Mitarbeitenden die Arbeitskraft ausgeht, wenn sie dauerhaft 150% geben müssen.
Arbeitsatmosphäre
Heuchler sind herzlichst Willkommen die Mitarbeiter zu denunzieren, was den Aufstieg im Unternehmen fördert.
Stress von Führungskräften (Bereichs- oder Marktleiter), von Verkaufsleitern (meist mit Aussagen wie „Das haben wir schon immer so gemacht“ oder „Einfach machen und nicht fragen“ begleitet) und natürlich von Kunden (welcher sich seit der Pandemie dermaßen verschlimmert hat) plus Ellenbogengesellschaft im generellen.
Kommunikation
Von oben nach unten, wie auch umgekehrt, herrscht eine Politik von “nicht mein Problem, sondern des hierarchisch Unterlegenen”
Falls lösungsorientiert gehandelt werden könnte, wird die psychische wie physische Gesundheit des Mitarbeiters hinten angestellt. Die Ware, die verkauft wird, ist höher gestellt als der Mitarbeiter, der die Ware verkaufen soll.
Kollegenzusammenhalt
Von Markt zu Markt unterschiedlich. Im
Servicebereich ist der Zusammenhalt meist groß, da alle verantwortlichen wissen, wird die Arbeit nicht ausgeführt leidet die nachfolgende Schicht darunter.
Work-Life-Balance
Die so groß angepriesene Work-Life-Balance ist nur in den Zentralen vorhanden. Schichtwechsel sind im Markt täglicher Natur (heut früh, morgen Spät; liegt mit an der Führungskraft).
Für Hobbys gibt es kaum Zeit, da Märkte teilweise bis Mitternacht geöffnet sind und wegen häufiger Personalausfälle und generelle Unterbesetzung (um Geld einzusparen) auch spontan eingesprungen werden muss. Überstunden werden zwar ausbezahlt oder können abgefeiert werden, werden vom Unternehmen vorausgesetzt, da weiteres Personal ungern eingestellt wird.
Vorgesetztenverhalten
Ich bin mir der nächste!
Interessante Aufgaben
Eintöniger Aufgabenbereich. Selbstverwirklichung wird ungern gesehen. Die Arbeitsabläufe sind stark gebunden.
Gleichberechtigung
Oft genug erlebt, das sexistische und frauen-, homo- und transfeindliche Aussagen getroffen wurden. Außerdem wurden großbrüstige Frauen von männlichen Vorgesetzten gerne besser/anders behandelt.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen werden aufgrund ihrer Arbeitshaltung (Boomerverhalten: so lange ich noch stehe, kann ich meine Arbeit ausüben) meist ausgenutzt Überstunden zu schieben und falls sie mal Krank werden, wird hinter ihren Rücken über sie gelästert.
Arbeitsbedingungen
Von Markt zu Markt unterschiedlich. Manche fühlen sich an wie ein Heimatkundemuseum, andere wie das Apple-Headquarter.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Einer von sieben Märkten, in denen ich arbeitete, war ein zertifiziertes Green-Building. Immerhin!
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist tariflich gebunden mit weiteren Leistungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Leider ist dies auch ein kleines Manko. Die Kassenkraft (welche den ganzen Tag sitzt) verdient genauso viel, wie eine Service- oder Getränkmarktkraft (welche beide nur am Laufen und schwer Heben sind).
Gehälter werden pünktlich ausbezahlt, leider passiert es noch oft genug, dass Überstunden einfach ausbezahlt werden, obwohl es innerbetriebliche und von den Mitarbeitenden unterzeichnete Vereinbarungen gibt.
Image
Ich wiederhole, wie eingangs erwähnt, meine Überschrift: „Außen hui, innen Pfui“.
Die Zufriedenheit der Mitarbeiter sinkt von Jahr zu Jahr. Das Abverlangen von stetig mehr (Extra-)Arbeit ohne (extra) Ausgleich führt zu vielen Krankmeldungen in den Märkten, die von der Führungsebene auf die Wiederaufnahme der telefonischen Krankmeldung zurückgeführt wird (anstatt eigene Ansätze zur Arbeitsentlastung zu entwickeln).
Karriere/Weiterbildung
Aufgrund eines Unfalls in den eigenen vier Wänden, wurde mir die Position der stellvertretende Führung entzogen.
Frisch ausgebildet Mitarbeitende werden zu Führungsposition überredet, obwohl diese viel zu viel einer neu ausgebildete Fachkraft abverlangt; außerdem werden diese häufig allein gelassen. Diese Mitarbeitenden werden ausgebrannt (und dann wundert sich die Führungsebene über die zuvor angesprochenen Krankmeldungen).
Korrupte Menschen sind herzlich Willkommen.