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Ricoh 
Deutschland 
GmbH
Bewertung

Es ist nicht alles schlecht ... manches dafür aber untragbar!

2,9
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2024 im Bereich Vertrieb / Verkauf bei Ricoh Deutschland GmbH in Leipzig gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Für mich: flexible Arbeitszeiten und -orte. Hohes Vertrauen meines direkten Vorgesetzten und eigenverantwortliches Arbeiten.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Kommunikation mit den Mitarbeitern
Wertschätzung der Mitarbeiter

Verbesserungsvorschläge

Zu viele Manager, zu wenig Fachpersonal.
Zahlen von a nach b zu reporten bringt keinen Umsatz aber kostet Geld!
Hinweise der Mitarbeiter werden nicht ernst genommen. Mitarbeiter an sich werden nciht ernst genommen.
Das muss sich dringend ändern!

Arbeitsatmosphäre

In meiner Position war die Arbeitsatmosphäre okay bis gut. Natürlich war viel zu viel zu tun, weil es immer weniger Mitarbeiter werden und Stellen nicht nachbesetzt werden (Kosten einsparen) aber damit kämpfen viele Unternehmen.
Ich konnte meine Arbeit eigenverantwortlich erledigen, war dabei jedoch oft auch auf mich allein gestellt.
Seit einigen Jahren (sicherlich auch bedingt durch die eigene Einstellung) ist die Atmosphäre insgesamt jedoch "gedrückt". Es wird viel über Entscheidungen oder auch fehlende Entscheidungen der Geschäftsleitung gelästert und die Mitarbeiter beklagen sich mehr.
Dadurch werden "kurze Telefonate" leider häufig erstmal durch minutenlanges "Auskotzen" gehemmt, was zum oben beschriebenen Problem der zu wenigen Zeit beiträgt.

Kommunikation

Schlecht!
Zwar bemüht sich die Geschäftsleitung Informationen und Gute Laune zu verbreiten, dies jedoch nicht in dem Maße und in der Geschwindigkeit, die sich die Mitarbeiter wünschen.
Zudem herrscht die Mentalität vor, dass Mitarbeiter erst über etwas informiert werden, wenn es entschieden ist.
Dies ist sicherlich auch mein persönlicher Knackpunkt gewesen: Verhandlungen werden ohne den Mitarbeiter geführt, auch wenn dies die Mitarbeiter direkt betrifft.
Aussagen werden zwar großzügig verteilt, jedoch später nicht eingehalten und man erinnert sich nicht daran diese je geäußert zu haben.

Im Grunde wird viel geredet - Meetings, Mails, SharePoint, Buschfunk - jedoch ohne, dass wichtige Informationen herumkommen. Diese erfahren die Mitarbeiter erst, wenn es für ein Gegensteuern zu spät ist.

Kollegenzusammenhalt

Leider auch nur noch mittelmäßig.
Es gibt hilfsbereite Kollegen und das auch in jeder Abteilung. Dafür aber auch genau so viele, welche "Dienst nach Vorschrift" machen und einem bei einer Anfrage nur mitteilen: "Das ist nicht meine Aufgabe - wende dich an jemand anderes" natürlich ohne einen Tipp zu geben, wer es wissen könnte.
Dies ist Team-übergreifend, aber auch Team-Intern der Fall.

Work-Life-Balance

Work & Life waren in meinem Bereich sehr gut vereinbar. Durch die eigenständige Arbeit konnte ich mir private Termine, wie Arztbesuche, stets so legen, wie es gepasst hat.
Dabei ist der Vertrieb jedoch jobbedingt etwas "freier", als andere Abteilungen, die während der Kernarbeitszeiten zwingend vor dem Rechner sitzen müssen.

Vorgesetztenverhalten

Ich bewerte hier MEINE Vorgesetzten!
Meine direkte Führungskraft ... ist mit der Fülle an Aufgaben überfordert. Es kommt immer mehr dazu, so dass es irgendwann zu viel wird.
Im allgemeinen kam ich sehr gut mit meiner Führungskraft zurecht, da ich die meiste Zeit einfach in Ruhe gelassen wurde. Ich wusste, was zu erledigen war und habe es getan. Keine Anleitung notwendig.
Bei Konfliktsituationen (Kundenübergaben, Positionswechsel) sah die Sache schon anders aus: hier hätte ich mir "mehr" gewünscht.
Mehr Nachbohren, mehr fordern, mehr Entscheidungen treffen, mehr verbindliche Zusagen ... einfach "mehr".
Die Führungskraft eine Etage höher war nämlich schon so weit vom täglichen Business entfernt, dass hier gerne mal Allgemeinsätze wie "Es wird sich für euch lohnen" geäußert wurden, ohne dass dies jemals konkret wurde.
Dazu kam dann die mangelhafte Kommunikation (s.o.).
So kam es auch, dass ich eine eigentlich in Aussicht gestellte Position abgelehnt hatte, weil sich die Konditionen nach und nach - ohne Mitsprache meinerseits - verschlechterten.
Dies war letztlich auch mein Kündigungsgrund, weil ich einmal zu oft vom Unternehmen, bzw. den Vorgesetzen verar...t wurde.

Interessante Aufgaben

Ricoh bietet wahnsinnig viel an. Hauptschwerpunkt ist aber nach wie vor das Thema "Drucken, Kopieren, Faxen" mit allem, was dazu gehört.
Das ist nicht wahnsinnig spannend.
Erst recht nicht nach einigen Jahren, wenn man alle Diskussionen schon einmal geführt und alle Fragen der Kunden schon einmal beantwortet hat.
Es gibt hier und da Veränderungen und auch die Möglichkeit sich für Neues einzusetzen, dies kann allerdings - wie in meinem Fall - auch damit enden, das man nach viel Doppelarbeit wieder dort landet, wo man gestartet ist.
Interessant "ja", allerdings nicht bis zu Rente ;)

Gleichberechtigung

Aus meiner Sicht (weißer, hetero Mann) durchaus gegeben. Ricoh schreibt sich Gleichberechtigung auf die Fahne und arbeitet grundsätzlich auch so. Es könnte hier und da sicherlich mehr getan werden.
Der "Nasenfaktor" ist schon recht hoch, so dass nicht immer eine Gleichberechtigung herrscht.

Umgang mit älteren Kollegen

Kaum Positives.
Ältere Mitarbeiter haben den selben Workload zu schaffen, wie die 20-Jährigen. Und haben sich auch für die selben Zukunftsthemen zu interessieren, wie die 20-Jährigen.
Das resultiert dann eben in mangelhafter Qualität , verspäteten Antworten oder einem schlichten Ignorieren von Themenfeldern.
Älteren Mitarbeitern wurde - im Rahmen des Gesundstoßens vor einigen Jahren - eine frühzeitige Rente angeboten. Doof nur, dass man besonders im Technikbereich damit auch enorm viel Erfahrung verloren hat, die nicht wieder aufgefangen werden konnte.

Mein Team war durchmischt, von Jung bis Alt.

Arbeitsbedingungen

Seit der Pandemie fast 100% Home-Office, was für mich positiv ist.
Es gibt Büros und man kann/soll wöchtenlich dort arbeiten. Dies wird allerdings von Führungskraft zu Führungskraft und je nach Position im Unternehmen anders gehandhabt.

IT-Technik ist auf einem guten Stand. Keine gaming-tauglichen Laptops aber das ist ja auch nicht der Zweck. Gute Infrastruktur, so dass Arbeiten per VPN fast immer möglich war.

Büros sind ordentlich ausgestattet. Arbeitsplätze mit mehreren Bildschirmen und Dockingstation. Teilweise höhenverstellbare Tische.
Allerdings auch überwiegend Grußraumbüro. Besonders zu Teammeetings am Montag war ein konzentriertes Arbeiten oder Telefonieren nicht möglich.

Smartphone ist ebenfalls zweckmäßig. Ein Mittelklasse-Android Telefon wird gestellt und erfüllt alle Anforderungen an ein Arbeitstelefon.
Einzig die mobilen Daten waren stark eingeschränkt, so dass bei längerer Abwesenheit vom WLAN häufig das private Volumen benötigt wurde. Aber es kann ja jeder im Büro arbeiten.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Als Hersteller von Druck- und Kopiertechnik muss viel mit Plastik gearbeitet werden. Ricoh versucht aber zumindest den CO2-Abdruck zu minimieren und setzt bspw. recyceltes Plastik ein.
Die Dienstwagenregelung aus den 1980ern setzt dafür ein klares Zeichen gegen die Natur --> Ausschließlich Diesel und mit 1% Versteuerung natürlich oft Bleifuss.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt war in meinem Fall branchenüblich. Es ist nicht sonderlich gut aber auch nicht sonderlich schlecht, wenn man es ins Verhältnis zur Arbeitszeit und den Aufgaben stellt.
Ein großer Kritikpunkt ist allerdings, dass die Gehälter nicht verhandelt werden oder sich automatisch erhöhen - zumindest bei AT-Mitarbeitern. Jedes Team-Mitglied hat den selben Vertrag und dieser wird nur alle paar Jahre mal angepasst.
Das Gehalt war insgesamt aber nicht der Grund, warum ich was neues gesucht habe.

Zahlungen erfolgen pünktlich zum/um den 25.
Sozialleistungen gibt es allerdings variieren die Berichte der Kollegen sehr, wenn es um das Einfordern geht. Fortbildungsreisen oder Sabbaticals gibt es auf dem Papier aber ich kenne niemanden, der in meiner Unternehmenszugehörigkeit davon Gebrauch gemacht hat, bzw. durfte.

Image

Längst nicht mehr so gut, wie zu meiner Einstiegszeit!

Ricoh war schon immer teuer, hatte dafür aber noch bis in die 2010er Jahre einen sehr guten Service und Techniker, Einsatzplanung, etc. VOR ORT.
Durch diverse Einsparmaßnahmen ist vom "Mercedes der Branche" langsam nichts mehr geblieben außer der hohe Preis.
Nicht im Verhältnis zu erbrachten Leistung, weshalb ein Ausweichen auf günstigere Anbieter bei gleich schlechtem/gutem Service nicht verwundert.

Gleichzeitig wird Ricoh immer noch als Druckerhersteller gesehen. Zukunftsfelder wie Digitale Arbeitsplätze, Cybersecuritylösungen oder Dokumentenmanagementsysteme kommen immer erst im zweiten Schritt, wenn der Kunde schon Kopierer stehen hat.

Karriere/Weiterbildung

Ich habe im Unternehmen einige Positionswechsel durchgemacht. Andere Aufgaben übernommen, mich weitergebildet und bin dann auch die fachliche Hierarchie ganz leicht emporgestiegen.
Fachlicher Aufstieg ist also durchaus möglich.
Ein Wechsel ins mittlere Management allerdings fast ausgeschlossen, da alle Stellen besetzt sind und es auch keine Anreize gibt sich weiterzuentwickeln.

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