9 Stunden Vertrieb jeden Tag
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Räumlichkeiten sind schön und die Technik ist ebenfalls gut.
Verbesserungsvorschläge
Wertschätzung erlernen.
Arbeitsatmosphäre
Als Starter steht man gleich zu Beginn unter Druck, da bereits in der Probezeit Umsatz generiert werden muss. Sollte dies nicht gelingen, gilt die Probezeit als nicht bestanden und die Kündigung folgt. Egal, wie fleißig die Mitarbeiter vorher waren.
Während der Arbeit sitzt man sehr eng beieinander, sodass man aufgrund der Lautstärke zum Telefonieren teilweise den Raum verlassen muss. In Düsseldorf wird es durch die neuen Räumlichkeiten besser, in Köln sitzt man wie die Hühner auf der Stange.
Solange die Ergebnisse stimmen wird viel gelacht und Freitags mal ein Bier getrunken - sobald die Zahlen einen Monat etwas schlechter aussehen, wird Spaß während der Arbeit nicht gerne gesehen.
Kommunikation
Das Meiste und vor allem das Wichtigste erfährt man über den Flurfunk - leider nicht von den Vorgesetzten, auch nicht im wöchentlichen 1:1.
Seit der Krise gibt es "Coffee Dates", um die Zeit während Corona dazu zu nutzen, die Kollegen in den anderen Niederlassungen Deutschlands kennen zu lernen. Tolle Idee, wie ich finde! Allerdings wurde ausdrücklich kommuniziert, dass dazu nicht die Arbeitszeit, sondern die Freizeit vorgesehen ist. Schade. Auch hier erfährt man vieles, was einem die Vorgesetzten nicht mitteilen.
Im monatlichen Newsletter werden vor allem gute Nachrichten übermittelt. Es ist eine schöne Idee z.B. die Studenten für gute Erfolge im Newsletter zu loben, hält über wichtige Entwicklungen jedoch nicht auf dem Laufenden.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt ist spitze. Vermutlich eine Folge der gemeinsamen Unzufriedenheit dem Arbeitgeber gegenüber. Ich habe viele gute Freunde bei Robert Walters gefunden.
Work-Life-Balance
Die Kernarbeitszeit beträgt täglich von 08:30 Uhr bis 18:00 Uhr - Freitags bis 17:00 Uhr. Bei einer Stunde Pause pro Tag lässt sich schnell ausrechnen, dass Überstunden entstehen. Wer um 18:00 Uhr den Stift fallen lässt, kriegt "Dienst nach Vorschrift" vorgeworfen. Falls nach 18:00 Uhr noch Netzwerk-Events anfallen, beginnt der nächste Tag dennoch um 08:30 Uhr.
Ein System für flexibles Arbeiten gibt es nicht. Mobile Office wäre mit Surface und iPhone theoretisch möglich, ist aber nicht gerne gesehen.
Vorgesetztenverhalten
Sehr unterschiedlich: Wenn genügend Umsatz generiert wurde, kann jeder zur Führungskraft aufsteigen. Diese Beförderung geht jedoch ohne die entsprechenden Führungskräfte-Schulungen einher, was sich in den unterschiedlichen Führungsstilen widerspiegelt.
Interessante Aufgaben
Vertriebler werden die Arbeit spannend finden: 9 Stunden am Tag Akquise und sobald ein Job gezogen wurde, werden anschließend die passenden Kandidaten gesucht. Daneben gilt es stringent die KPI zu erfüllen.
Gleichberechtigung
Mitarbeiter werden in der Regel gleich behandelt.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt keine älteren Kollegen.
Arbeitsbedingungen
Die Büros sind schick, man bekommt ein Surface und ein iPhone.
Man sitzt sehr eng beieinander und abends klingeln einem die Ohren.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Top! Zusammenarbeit mit verschiedenen sozialen Einrichtungen, wofür einmal jährlich alle Mitarbeiter weltweit nicht im Büro arbeiten, sondern unterwegs sind um Spenden zu sammeln.
Gehalt/Sozialleistungen
Für eine Personalvermittlung/-beratung in Ordnung. Das Fixum ist relativ hoch im Vergleich zu anderen. Dazu kommt - falls genügend Umsatz eingefahren wurde - ein variabler Anteil. Wenn der Status eines Consultants erreicht wird, ist ein Dienstwagen von BMW, Mercedes oder Audi möglich.
VWL, Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, Rentenbezuschussung etc. sind nicht gegeben.
Image
Wie das jeder Personalvermittlung/-beratung würde ich schätzen. Die Kunden sind genervt von unseren Anrufen und ständigen Kandidatenvorschlägen per Mail, obwohl keine Stelle vakant ist. Themenrelevante Schulungen würden helfen, sich mit Fachwissen von der Konkurrenz abzuheben.
Karriere/Weiterbildung
Wenn genügend Umsatz generiert wird, kann jeder zur Führungskraft aufsteigen. Die Beförderung funktioniert über Gehaltserhöhungen oder Titelveränderungen. Externe Ausbildungen, IHK-Lehrgänge oder andere Schulungen werden nicht angeboten.
Seit Anfang 2020 gibt es Schulungen von Mitarbeitern für Mitarbeiter. Da wir alle den gleichen Job machen (der keine Raketenwissenschaft ist), lernt man hier nichts außerordentliches. Von einer Academy oder ähnlichem habe ich nie gehört.
Feedback zur eigenen Entwicklung bekommt man einmal wöchentlich, indem man seine KPI bespricht und beschworen wird, sich in der nächsten Woche noch weiter zu übertreffen.