2 Bewertungen von Mitarbeitern
2 Mitarbeiter haben diesen Arbeitgeber mit durchschnittlich 3,5 Punkten auf einer Skala von 1 bis 5 bewertet.
Einer dieser Mitarbeiter hat den Arbeitgeber in seiner Bewertung weiterempfohlen.
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Viel Freiraum für die Gestaltung der eigenen Tätigkeit und eigene Projekte. Spannende Aufgaben und Möglichkeiten sich auszuprobieren. Sehr engagierte, herzliche Kolleg:innen und Raum für Persönliches. Intensiver Austausch und Zusammenarbeit mit der Klimabewegung statt personeller Verflechtungen mit der Politik. Robin Wood kann als eine der wenigen Umweltverbände behaupten, dass er unabhängig von Politik und Wirtschaft ist und dennoch von der Mitbestimmung und dem Engagement der Ehrenamtlichen lebt.
Chronische Überlastung aller Mitarbeitenden aus Mangel an Geld, Ressourcen und Personal. Zu viele Aufgaben und Verantwortung für jede:n Einzelne:n. Ehrenamtlicher Vorstand hatte keine Führungskompetenzen. Zu wenig Möglichkeit für Teamarbeit. Aufwendig erarbeitete Verbesserungsvorschläge sind teilweise in der Schublade verschwunden, strukturelle Probleme wurden nicht angegangen.
Das Thema Personalführung und -entwicklung mit all seinen Facetten endlich ernster nehmen: mehr Feedback, mehr Wertschätzung und Unterstützung, weniger Überstunden, faire Entlohnung (= keine Diskussion bei vertraglich geregelten Bestimmungen wie Inflationsausgleich)! Mehr personelle Ressourcen, um Krankheiten und Urlaube abzufangen. Unbedingt mehr Fokus auf die Stärkung von Führungsqualitäten beim Vorstand. Strategische Prioritäten und Ziele festlegen.
Einerseits schätze ich die viele Freiheit und den Gestaltungsspielraum bei den eigenen Aufgaben. Andererseits hat das auch Einzelkämpfer:innentum gefördert und es war so gut wie nicht möglich, einen übergeordneten strategischen Blick auf die Ziele des Vereins aber auch des eigenen Arbeitsbereichs zu werfen. Geld und Personal waren immer Mangelware, das hat das Ausbrennen vieler Kolleg:innen massiv begünstigt und zu großer (Planungs-)Unsicherheit beigetragen. Manche Ehrenamtliche haben sich abschätzig und respektlos gegenüber Hauptamtlichen verhalten, das hat die Arbeitsatmosphäre für mich leider komplett vergiftet. Viele junge engagierte Kolleg:innen haben gekündigt, aber es werden keine Konsequenzen daraus gezogen.
Robin Wood steht für radikalen sozial-ökologischen Wandel, das hat mich stets begeistert. Robin Wood ist gut vernetzt mit Akteur:innen aus sozialen Bewegungen und nicht so angepasst wie andere Umwelt-NGOs. Gleichzeitig wird Robin Wood daher von der Politik und anderen großen NGOs in manchen Bereichen nicht als gleichwertiger Gesprächspartner angesehen. Aber aufgrund unterschiedlicher Rollen fand ich das auch nie besonders schlimm. Was den sozialen Teil des Wandels betrifft, hätte ich mir gewünscht, dass es auch nach innen hin mehr Bewusstsein über Diskriminierung, aber auch die Verflechtung der ökologischen und sozialen Krisen gibt.
Work-Life-Balance war absolutes Fremdwort, es gab viel Arbeit am Abend und an Wochenenden. Das ist erstmal ok, aber einen Freizeitausgleich dafür zu nehmen war so gut wie unmöglich. Es gab keine Personalführung, die darauf geachtet hat, dass Überstunden nicht überhand nehmen. Wenn Kolleg:innen im Urlaub waren, war eine Vertretung aufgrund des Personalmangels fast unmöglich, sodass die Zeit vor und nach dem Urlaub für viele Kolleg:innen außerordentlich stressig war - von wirklicher Erholung war dann oft nicht zu sprechen.
Mir wurde bei Unterzeichnung des Arbeitsvertrags schon vonseiten des Vorstands mitgeteilt, dass die klare Erwartung herrscht, dass wir mehr als die vertraglich vereinbarten Stunden arbeiten, nur so käme das vergleichsweise "hohe" Gehalt zustande. Auf so etwas würde ich mich nach dieser Erfahrung nie wieder einlassen.
Der Krankenstand war vor allem in den letzten 2-3 Jahren dauerhaft hoch. In dieser Zeit waren außerdem mehrere Kolleg:innen von Burnout betroffen und für längere Zeit krank geschrieben - eine Veränderung hat das nicht bewirkt.
Interne Aufstiegs- oder Weiterbildungsmöglichkeiten gab es keine. Auch fachliche Einarbeitung gab es keine. Ich habe mir meine fachliche Expertise gänzlich selbst und im Austausch mit anderen Organisationen erarbeitet. Dadurch bin ich irgendwann an einen Punkt gestoßen, an dem es für mich fachlich und persönlich keine Weiterentwicklungsmöglichkeiten mehr innerhalb der Organisation gab.
Vergleichsweise gutes Gehalt für den NGO-Sektor, allerdings mussten alle mehr arbeiten als auf dem Papier stand - teilweise DEUTLICH mehr. Inklusive der vielen Überstunden war das Gehalt nicht angemessen, aber alle haben das irgendwie akzeptiert, weil sie sich mit den Zielen des Vereins identifizieren. Besonders ärgerlich war in dem Zusammenhang dann, dass auch jeder Inflationsausgleich und vertraglich geregelte Leistungen wie ein 13. Gehalt zu extremen Konflikten mit dem Vorstand und Abstimmungen in Endlosschleife geführt hat. Das hat das Betriebsklima vergiftet, Arbeitszeit vergeudet und vor allem war es jedes Mal ein Schlag ins Gesicht für Mitarbeitende, die jahrelang unentgeltlich Überstunden, teilweise bis zum Burnout geleistet haben. Das Gegenteil von Wertschätzung.
Umweltbewusstsein unter Haupt- und Ehrenamtlichen war sehr hoch. Bei Sozialbewusstsein gab es noch Luft nach oben, aber zumindest unter Hauptamtlichen gab es die Bereitschaft, dazuzulernen.
Der Zusammenhalt innerhalb des kleinen Hauptamtlichen-Teams ist meistens sehr gut, vor allem gegenüber anderen Stellen im Verein (Ehrenamtliche, Vorstand). Umgang miteinander meist herzlich, freundschaftlich, aber gleichzeitig ehrlich und direkt. Dennoch gab es manchmal Konflikte oder dominante Kolleg:innen, die sich zu sehr durchsetzen wollten oder gemeinsame Projekte nicht mitgetragen haben. Insgesamt habe ich Möglichkeiten der fachübergreifenden Zusammenarbeit vermisst, hatte zu oft das Gefühl, wir sind alle Einzelkämpfer:innen.
Ich kann das nicht aus eigener Perspektive beurteilen, aber wir hatten ein insgesamt eher junges Team. In meiner Zeit sind zwei ältere Kolleg:innen in Rente gegangen, die sich nicht mehr wohlgefühlt hatten, sodass ich vermute, dass der Umgang verbesserungswürdig ist.
Lange gab es keine Person mit wirklicher Personalverantwortung. Als es eine solche Person gab, war schnell klar, dass auch diese Person unter enormen Druck steht (was Zeit, Verantwortung und Arbeitsbelastung betrifft). Daher fehlte es an Zeit und Kapazitäten für Mitarbeitenden-Gespräche, aber auch an Empathie und Feinfühligkeit. So wurde der Vorgesetzte oft zwischen verschiedensten, oft gegensätzlichen Ansprüchen und Bedürfnissen zerrieben. Ziele und Prioritäten wurden für unsere Aufgabenbereiche dementsprechend nicht besprochen. Mir fehlte es dauerhaft an Wertschätzung und dem Gefühl, als Mensch zu zählen.
Die IT war nicht auf dem neuesten Stand, bei IT-Problemen habe ich mich oft allein gelassen gefühlt (ohne persönliches Verschulden, das lag auch an mangelnden Ressourcen und Kapazitäten, die der Verein einfach nicht bereitstellen konnte/wollte).
Das Büro war oft rumpelig und wirkte eher wie eine große WG, was ich aber ganz sympathisch fand. Leider ist in einer eher abgelegenen Stelle Hamburgs gelegen. In den Büros gab es Probleme mit Schimmel, für die sich lange niemand verantwortlich gefühlt hat. Das hat dazu geführt, dass ich nicht so gern und oft ins Büro gefahren bin, und sich der persönliche Austausch mit Kolleg:innen dadurch verschlechtert hat.
Basisdemokratie und Selbstorganisation bedeuten viel Reden, Abstimmen und Entscheiden. Das kann anstrengend werden, wenn man sich in Endlosschleifen dreht. Das Gute ist aber, dass wir als Belegschaft sehr viel mitbestimmen konnten. Als der Vorstand zuletzt aber einige top-down Entscheidungen getroffen hat, ist das dementsprechend auf großen Unmut und Widerstand gestoßen. Insgesamt hätte die Kommunikation im Team, aber auch mit anderen Vereinsorganen, deutlich effizienter ablaufen können, wir haben oft viel Zeit damit vergeudet, die gleichen Dinge mehrfach zu besprechen. Die Kommunikation mit dem ehrenamtlichen Vorstand war häufig von Misstrauen und Unmut geprägt. Wertschätzung und regelmäßiges Feedback gab es keins.
Zu meiner Zeit bestand das hauptamtliche Team mehrheitlich aus Frauen, der Vorstand aber mehrheitlich aus Männern. Das Bewusstsein für echte Geschlechtergerechtigkeit war vor allem innerhalb des Vorstands aber auch des Ehrenamts nur eingeschränkt vorhanden. Noch schlechter sah es mit dem Bewusstsein für weitere Achsen der Diskriminierung aus. Beim Thema rassismuskritische Organisationsentwicklung hat sich der gesamte Verein zerstritten - auch, weil es hier kein ausreichendes Bewusstsein, geschweige denn klares Bekenntnis vom Vorstand gab. Durch den Vorstand gab es außerdem Verleumdungen, persönliche Angriffe und Abwehr gegenüber Mitarbeitenden, die sich für mehr Diskriminierungssensibilität engagiert haben - ein Unding!
Ich hatte großen Einfluss auf die Ausgestaltung meines Arbeitsbereichs, konnte mir viele eigene, kreative und motivierende Projekte suchen bzw. selbst erarbeiten. Ich hatte viel Freiheit und somit viel Abwechslung, was ich immer sehr geschätzt habe. Allerdings war die Arbeitsbelastung oft für alle dauerhaft zu hoch oder ungleich verteilt. Fachliche Expertise musste ich mir außerdem gänzlich selbst aneignen, eine fachliche Einarbeitung gab es nicht. An vielen Stellen waren wir daher alle Einzelkämpfer:innen, sodass Potenziale der Zusammenarbeit und Synergien nicht genutzt werden konnten, aber auch so einfache Dinge wie Urlaubsvertretung nicht zu organisieren waren. Mir fehlte an vielen Stellen die Möglichkeit der Teamarbeit.