Traurig, was man aus einer eigentlich sehr guten Firma machen kann!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Der geschäftsführende Namensgeber der Firma ist einiges jünger als der Kommandant. Dieser ist ein sehr freundlicher und kompetenter Mensch, dem es aber vermutlich wegen des Besitzverhältnisses vergönnt ist, an der desaströsen Führung effektiv etwas zu ändern. Ihm wünsche ich, dass er sich die Firma seiner Vorfahren irgendwann wieder zurückerstehen kann wenn Mutter Natur zum Zapfenstreich ruft. Klingt gemein, aber das denken (fast) alle in der Firma.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das darf ich hier bestimmt nicht schreiben. Die Firma hatte zu meiner Zeit ein enormes Potential in Form von Fachkräften. Es gehen immer mehr...teils Schahrenweise und abteilungsübergreifend. Wenn eine Firma, die zwischen 30 und 40 Mitarbeiter stark ist, gleichzeitig 13 Stellen besetzen muss, spricht das für sich. Mit Expansion hat das auf jeden Fall nichts zu tun.
Verbesserungsvorschläge
Bewerbern vor der Unterschrift des Vertrages mitteilen, dass sie eigentlich nicht für diese Firma vorgesehen sind, sondern für das zweite Unternehmen des Kommandanten. Aber da sich dort jeder Bewerber noch vor dem Betreten dieser Ruine gleich wieder herumstehen würde, wird es dann auf diese Art und Weise gemacht. Ich rate jedem, der sich dennoch dort bewerben möchte, dies beim Unterschreiben zu berücksichtigen und am besten noch vorher anzusprechen.
Arbeitsatmosphäre
Alle Kollegen, mit denen ich zutun hatte, waren überaus freundlich und vorbildlich im sozialen Umgang und absolute Fachleute. Wer hier anfangen möchte, sollte sich aber darüber im Klaren sein, dass es hier eine Person gibt, bei dem ALLE Stricke zusammenlaufen. Diese Person kann alles, weiß alles, entscheidet alles und erlaubt sich alles. Dieser Person gehört leider diese Traditionsfirma zum größten Teil. Nicht, weil dieser sie durch sein unternehmerisches Geschick und innovativen Handelns einst groß machte, sondern dadurch, dass er sich in einer schwierigen Phase des Unternehmens dort eingekauft hat. Das Ergebnis ist ein enorm fluktuierendes, einst erstklassiges mittelständiges Unternehmen, wo sich die alten und die neuen Kollegen die Klinke in die Hand drücken.
Kommunikation
Es wird kommuniziert, was der Kommandant will...Ende der Kommunikation. Das kann übrigens morgens was völlig anderes sein als nachmittags. Und am nächsten und übernächsten Tag ebenfalls wieder etwas ganz anderes.
Kollegenzusammenhalt
Ist gut. Alle sitzen im selben Boot und haben die selben Probleme...dass schweißt zusammen und ist im sozialen Kontakt immer ein gemeinsamer Nenner.
Work-Life-Balance
Feste Arbeitszeiten. Die Arbeit soll der Mittelpunkt des Tages sein. Schaut man sich den Bereich der Arbeitszeit auf einer Analoguhr an, so ist diese Aussage des Gesellschafters durchaus stimmig. Vor der Arbeit lässt sich nichts erledigen und hinterher auch nicht mehr wirklich.
Vorgesetztenverhalten
Es darf nur Einen geben.
Interessante Aufgaben
Sehr interessante und abwechslungsreiche Aufgaben
Umgang mit älteren Kollegen
Hier wird jeder gleich schlecht behandelt
Arbeitsbedingungen
Wie das zweite Unternehmen des Gesellschafters auch, gutes Anschauungsmaterial für die BG.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Zum Umweltbewusstsein kann ich nicht viel sagen. Das Sozialbewusstsein ist faktisch aber nicht vorhanden. Hier regiert eine einzige Meinung und Auffassung. Wer diese nicht annimmt, kann gehen...was ja auch viele machen.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist immer Verhandlungssache. Hier gibt es die üblichen Sozialleistungen.
Image
Bevor ich dort anfing, kannte ich die Firma Röcher bzw. deren Maschinen. Diese waren immer sehr solide und zuverlässig. Das sind sie bis heute. Bei Kunden ist die Röcher-Presse ganz bestimmt auch eine gute Wahl. Was in der Tat das Image immer weiter sinken lässt, bezieht sich eher auf die immer mehr werdenden ehemaligen Mitarbeiter und die daraus zwangsläufig resultierende Reichweite zu anderen Menschen, die sich dort bewerben wollen und es dann doch nicht mehr tun. Ich bin mir sicher, dass das irgendwann zu einem kritischen Know How - Verlust führen wird.
Karriere/Weiterbildung
Karriere ist hier nicht möglich.