Wie Rödl Dynamics "Kununu Top Company" wurde bleibt mir schleierhaft
Arbeitsatmosphäre
Solange man alles abnickt und mitmacht geht's solange die Fakturaquote erfüllt wird. Diese ist aber häufig durch äußere, bzw. teils auch hausgemachte Umstände (Stichwort schlechte Kalkulation) gar nicht erfüllbar, wodurch man regelmäßig unter Druck gerät. Wie Rödl Dynamics "Kununu Top Company" wurde kann ich mir aus meinen Erfahrungen im Unternehmen und auch dem erlebten Echo vieler ehemaliger Kollegen nicht erklären.
Kommunikation
Fand ich sehr intransparent. Die regelmäßige Unternehmenskommunikation ist interessant aber ein Tropfen auf den heißen Stein und zu strategisch. Versuche wie die Einführung eines Führungsleitbildes sind vielleicht nett gemeint, nützen aber alles nichts wenn es nicht gelebt wird. Am Ende erfährt man eh nur wieder was vom Management-Team beschlossen wurde ohne wirkliche Partizipationsmöglichkeit.
Kollegenzusammenhalt
Teamabhängig aber mir kam es überwiegend so vor als vertraut einer dem anderen nicht. Der Druck hinter der Fakturaquote fördert zusätzlich Egoismus und Misstrauen unter den Kollegen. Mein Eindruck war das nicht nur ich mich häufig wie in einer Mehrklassengesellschaft gefühlt habe.
Work-Life-Balance
Klarer Fokus wird auf Work gelegt. Unangekündigte Ereichbarkeit nach 18 Uhr oder am Wochenende wird scheinbar vorausgesetzt, zumindest war das Echo am nächsten Morgen nicht gerade freundlich wenn das Handy dann schon aus war. Überstunden stellen eher die Regel dar.
Vorgesetztenverhalten
Mal angeschrien zu werden oder sich grenzwertige Kommentare auch in größeren Runden anhören zu müssen war jetzt nicht gerade die Ausnahme. Schwierige aber etablierte Persönlichkeiten im Unternehmen dürfen das wohl - m.M.n. absolutes No-Go. Druck wird von oben nach unten durchgereicht. Nicht nur ich habe oft versucht Probleme sachlich beim Wort zu nennen und Verbesserungsvorschläge anzubieten. Geändert hat es quasi nichts. Ergebnis: Hohe Fluktuation.
Interessante Aufgaben
Hängt von den aktuellen Projekten ab. Die Aufgaben sind schon oft spannend aber durch eingefahrene und teils wenig durchschaubare, bzw. vohandene Prozesse schwer zu handeln. Je mehr fakturierbar ist desto mehr wird unter den Kollegen darum gekämpft.
Gleichberechtigung
Ich persönlich empfand den Umgang mit manchen weiblichen Mitarbeitern vor Allem bei Events teilweise grenzwertig. Schien aber für die Betroffenen soweit ok zu sein. Ansonsten kann man sagen Vitamin B hilft, egal ob Mann oder Frau.
Umgang mit älteren Kollegen
Erfahrene Kollegen lässt man ungern ziehen da ihr Wissen natürlich sehr wertvoll für das Unternehmen ist. Dementsprechend war auch der Umgang mit älteren Kollegen überwiegend respektvoll.
Arbeitsbedingungen
Kommt auf den Standort drauf an. Durch die Microsoft Partnerschaft bekommt man zumindest relativ gute Hardware.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Man könnte ein Elektro- oder Hybridauto als Dienstwagen nehmen. Die Kollegen könnten aber auch einfach mal mehr Bahn fahren anstatt ihre dicken Diesel über die Autobahn zu peitschen.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist definitiv kein Argument für Rödl Dynamics zu arbeiten. Für Gehaltserhöhungen muss man hart kämpfen, die erreichbaren Sprünge sind marginal. Rückwirkend würde ich mich vorab besser informieren.
Image
Das Rödl & Partner im Namen reißt es etwas raus, auch wenn man davon weiter weg ist als es den Anschein hat. Rest ist überwiegend Marketing.
Karriere/Weiterbildung
Keine Strategie erkennbar auch wenn bunte Broschüren dazu existieren. Die Zeit die man im Unternehmen arbeiten muss um in die nächste Karrierestufe aufzusteigen ist marktunüblich sehr lang. Dafür muss man sich kein Oldschool-Consulting geben. Manche werden auf Fortbildungen geschickt, andere mit gleichem Level und Betriebszugehörigkeit nicht. Der Auswahlprozess ist nicht nachvollziehbar.