Nach außen Innovation, nach innen eher Factory.
Arbeitsatmosphäre
An sich ist die Arbeitsatmosphäre gut, da es wahrscheinlich niemanden gibt, der morgens mit Bauchschmerzen zur Arbeit fährt. Zumindest kommt es so rüber. Da gibt es aufjedenfall schlimmere Firmen in der Umgebung. Die gelebte Kaffeekultur trägt dazu aufjedenfall ihren Teil bei. Wenn man es nicht übertreibt, steht dem Kaffee und einem kleinen Plausch mit Kollegen nichts im Wege.
Kommunikation
Mit der Kommunikation geht es so ganz ganz langsam aufwärts. Immerhin finden jetzt regelmäßiger Betriebsversammlungen statt. ABER: Das wars dann auch schon wieder mit der Kommunikation. Wenn es um die eigene Abteilung geht, ist man so ziemlich die letzte Instanz, die die Informationen bekommt. Und auch sonst wird herzlich wenig miteinander gesprochen.
Kollegenzusammenhalt
An sich ist der Kollegenzusammenhalt nicht schlecht, aber auch hier gibt es die gute, alte Grüppchenbildung. Es wird gelästert, sogar über Kollegen, mit denen man eigentlich "gut" ist. Man muss also gehörig aufpassen, wem man was erzählt und wieviel Privates man preisgibt, ohne das sich eine andere Gruppe darüber lustig macht. An Überheblichkeit und Arroganz mangelt es meiner Meinung nach also nicht.
Work-Life-Balance
Man arbeitet dran. Schichtarbeit ist in der Produktion wohl unerlässlich, aber auch eine 40-Stunden-Woche muss da, meiner Meinung nach, nicht sein. Gefühlt läuft die halbe Produktion mit Robotern und die Maschinen arbeiten nachts von alleine. In gefühlt keinem modernen Betrieb mit Tarif werden noch 40 Stunden in der Woche gearbeitet. Der Rest besitzt allerdings ein sehr flexibles Arbeitszeitmodell mit Kernzeiten oder Mindeststundenvorgaben pro Tag. Aber auch die Leute müssen Woche für Woche 40 Stunden abreißen. Nicht mehr zeitgemäß.
Vorgesetztenverhalten
Die Vorgesetzten sind teilweise nicht schlecht, aber manche arbeiten auch zu sehr nach dem Nasenprinzip. Da muss man echt Glück haben, um vernünftige Vorgesetzte zu haben. Denn wer welchen Vorgesetzten hat, wirkt auf dem ersten Blick ziemlich willkürlich. Aber auch die Vorgesetzten sind das Problem, wenn es um den Punkt Kommunikation geht. Entweder erfahren sie selber wenig bis gar nichts oder sie vergessen, die Informationen an alle weiterzugeben. Und auch das Problem, dass die Abteilungen teilweise gegeneinander arbeiten, wird hier gefördert.
Interessante Aufgaben
Ob die Aufgaben nun interessant erscheinen oder auf Dauer langweilen, muss jeder für sich entscheiden. Gut finde ich, dass man so ziemlich selbstständig seinen Kram abarbeiten kann und darf. Auch wird man nicht davon abgehalten, tiefer in die Materie einzutauchen, wenn man das möchte.
Gleichberechtigung
Ich denke schon, dass es Gleichberechtigung in der Firma gibt. Wissen tue ich es allerdings nicht.
Umgang mit älteren Kollegen
Das Alter der Kollegen spielt, meiner Meinung nach, keine große Rolle.
Arbeitsbedingungen
Ich glaube schon, dass die Abteilung, die dafür zuständig ist, ihr Bestes tut. Nur die Umsetzung kann manchmal dauern.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Bei sozialen Themen ist man häufig am Ball. Beim Thema Umwelt allerdings nicht. Mülltrennung ist nicht vorhanden.
Gehalt/Sozialleistungen
Seit Jahren müssen die guten Mitarbeiter auf große Gehaltserhöhungen verzichten, weil die zu wenig verdienenden Mitarbeiter angepasst werden müssen. Dies passiert natürlich ohne Sonderbudget, sondern wird auf den Schultern derer geladen, die eigentlich mehr Geld verdient hätten. Immerhin wird das so auch offen kommuniziert. Aber trotzdem ein Tritt ins Gesicht für jeden, der Jahr für Jahr seine Arbeit gut macht. Dementsprechend sieht auch die Motivation der Mitarbeiter aus. Klassisches Eigentor würde ich sagen.
Image
Gefühlt gibt es wenig Mitarbeiter, die gut über die Firma reden. Wenn man dort anfängt, merkt man ziemlich schnell, dass die viele Werbung, die gemacht wird, anderes versprochen hat. Wenn man dann erst einmal eingestellt wurde, stellt man relativ schnell fest, welch veraltete Strukturen in der Firma herrschen. Klassisches "Die Firma ist schneller gewachsen als das Know-How der Mitarbeiter und Vorgesetzten." Auch hier ist der O-Ton "Haben wir schon immer so gemacht". Eine Farce, wenn man bedenkt, wie modern man sich nach außen präsentiert.
Karriere/Weiterbildung
Durch das schnelle Wachstum und der, meiner Meinung nach, hohen Mitarbeiterfluktuation, werden ständig neue Karriereleitern erschaffen oder frei. Immerhin das funktioniert. Ob das jetzt gut ist, steht auf einem anderen Blatt Papier. Thema Kommunikation und Vorgesetztenverhalten.