Familienunternehmen mit großen Visionen und großen Problemen
Verbesserungsvorschläge
Drei wesentliche Punkte sollten dringend verbessert werden:
1. Planung und Organisation. Projekte müssen endlich vernünftig und realistisch geplant werden. Hierfür muss mit allen Abteilungen gesprochen werden.
Das betrifft auch die Produktion und Montagefahrten. Hier muss dringend besser geplant und vorbereitet werden.
2. Soziales Miteinander: Die Geschäftsführung muss dringend von ihrer geistigen Unterteilung in "Wichtig" und "Fußvolk" abkommen. Das schafft nur Unruhe und führt zu einem toxischen Miteinander. Die untertarifliche Entlohnung gepaart mit dem teilweise sehr hohen Maß an Überstunden wird auf lange Sicht dazu führen, dass das Unternehmen keine guten Mitarbeiter mehr für sich gewinnen wird.
3. Ausbildung: Die Auszubildenen müssen wirklich in ihrem Beruf ausgebildet werden. Derzeit werden sie als günstige Arbeitskräfte eingesetzt. Das Unternehmen sollte sich wieder auf seine Verantwortung gegenüber den Auszubildenden besinnen.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre hat sich leider deutlich verschlechtert. Die mangelhafte Planung von Entwicklung, Produktion und Arbeitseinsätzen führt zu Unzufriedenheit. Diese wird von vielen Kollegen aus der mittleren Führungsschichten an anderen Kollegen ausgelassen. Es sollte mehr miteinander und nicht übereinander gesprochen werden.
Kommunikation
Projekte werden nicht geplant. Dadurch wird es versäumt, alle notwendigen Abteilungen über anfallende Aufgaben zu informieren. Dies führt zu chaotischen Zuständen und aus meiner Sicht, fragwürdigen Arbeitsergebnissen.
Kollegenzusammenhalt
Schwierig. Sehr, sehr, schwierig. Es gibt einige gute Seelen, die daran interessiert sind Aufgaben kollegial abzuarbeiten und es schaffen Kritik wertend und nicht abwertend zu kommunizieren. Leider kommt es, meiner Meinung nach nicht zuletzt auch durch das Verhalten der Geschäftsführung, zur Ausprägung einer Zwei-Klassen-Gesellschaft. Was wiederum zu einer Kluft innerhalb der Firma führt. Es ist erschreckend, in was für einem abwertenden und gehässigen Ton, teilweise über Kollegen gesprochen wird.
Work-Life-Balance
Ist stark abhängig von der Abteilung. Die mangelhafte Planung der Arbeitseinsätze und Projekte führt zu einer beachtlichen Anzahl von Überstunden, die sich vermeiden lassen könnten.
Vorgesetztenverhalten
Ist sehr stark abhängig von der Abteilung. Die Probleme sind hausgemacht. Es werden Menschen auf Positionen gesetzt, für die sie meiner Ansicht nach menschlich und fachlich nicht geeignet sind. Dies führt zu teils kontrollierendem und herrischen Auftreten gegenüber den Mitarbeitern.
Interessante Aufgaben
Das Produktportfolio gewährleistet abwechslungsreiche Aufgaben. Allerdings macht die mangelhafte Planung unnötige extra Arbeit.
Gleichberechtigung
Es gibt keine Gleichberechtigung. Weibliche Kollegen finden sich in einer archaischen Umgebung wieder. Sexistische und frauenfeindliche Aussagen sind Alltag. Kolleginnen, die sich wehren werden als hysterisch bezeichnet und der Lächerlichkeit preis gegeben.
Umgang mit älteren Kollegen
Ist in Ordnung. Altersdiskriminierung ist mir nicht bekannt.
Arbeitsbedingungen
Die Büroräume sind gut ausgestattet. Einige Räume sind in die Jahre gekommen und könnten eine Renovierung gebrauchen. Laptops sind in Ordnung, bei der Anschaffung wird jedoch nicht darauf geachtet, welche Aufgaben ausgeführt werden müssen. Das führt häufig dazu, dass die Hardware schnell veraltet ist. In der Produktion sind die Zustände deutlich schlechter. Werkzeug ist Mangelware und Kollegen, die auf Montage fahren, werden unzureichend ausgestattet. Es mangelt an Arbeitskleidung.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Umweltbewusstsein ist noch ausbaufähig, aber in Ordnung. Das Sozialbewusstsein ist auf eine Art vorhanden. Das Engagement für Menschen mit Behinderungen ist groß. Die Defizite habe ich unter den anderen Punkten schon ausreichend benannt.
Gehalt/Sozialleistungen
Es wird teilweise untertariflich bezahlt. Lohnerhöhungen gibt es nur sehr selten. Fragen nach einer individuellen Lohnerhöhung werden ignoriert. Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld werden gezahlt. Auch einige Sonderleistungen wie z.B. die Energiepauschale. Kitabeiträge werden übernommen.
Image
Schwierig. Nach Außen wird ein modernes und soziales Image kommuniziert. Der Alltag sieht leider oft anders aus. Viele sind unzufrieden und ihre Probleme werden ignoriert.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungen werden gewährt. Die zusätzliche Qualifikation wird jedoch nicht im Lohn berücksichtigt. Karriere kann man in diesem Unternehmen nicht machen. Die Unternehmensstruktur ähnelt meiner Ansicht nach eher einer Oligarchie. Eine kleine Gruppe von Kollegen trifft die Entscheidungen, egal ob sie eine fachliche Kompetenz für die Entscheidung aufweist, oder nicht.