Never change a dysfunctional system ;)
Gut am Arbeitgeber finde ich
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar. Und ein hübscher Kanal in der Nähe, an dem man zwingend seine Mittagspause verbringen sollte, wenn man sich die menschverachtenden Unterhaltungen in der Küche nicht antun möchte :)
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Schlechtes Gehalt, mangelhaftes Vorgesetztenverhalten, Inkonsequenz, null Vertrauen in Mitarbeiter. Autorität der Führungskräfte wird regelmäßig durch den Chef selbst untergraben. Die nicht zu überhörenden diskriminierenden und antisemitischen Äußerungen beider Geschäftsführer sind unerträglich. Regelmäßig übertrieben aggressive Wutausbrüche auf der Bürofläche sorgen für eine rundum fürchterliche Arbeitsatmosphäre.
Verbesserungsvorschläge
Sie sollten einiges ändern und aus der Vergangenheit lernen. Es ist schon sehr bitter, wenn man Ex-Angestellte von vor 8 Jahren spricht und diese lachen, wenn sie hören, dass sich rein garnichts geändert hat und sich gefühlt die selben Fehler im 3-Jahres-Zyklus wiederholen. Wachstum und Erfolg lassen sich nicht kurzfristig erzielen und für diese Erkenntnis muss man nicht "15 Jahre Geschäftsführer" sein. Loyale Mitarbeiter sollten belohnt werden, anstatt sie mit Misstrauen und mangelnder Wertschätzung zu bestrafen. Privates und geschäftliches sollte strikt getrennt werden und man sollte Mal über eine offene Feedback-Kultur nachdenken, z.B. konstruktive Kritik nicht als Beleidigung zu sehen.
Eine sinnvolle Möglichkeit wäre Mal in die eigene Weiterentwicklung zu investieren und sich in puncto Mitarbeiterführung coachen zu lassen. Vielleicht verstünde man dann, warum die Situation für alle Angestellten und Führungskräfte gleichermaßen seit Jahren keine langfristige Zukunft hat.
Arbeitsatmosphäre
Ist irgendwie uncool, wenn ständig nur gelästert wird oder Mitarbeiter vor versammelter Mannschaft angeschrien und für Dinge verantwortlich gemacht werden, selbst wenn sie nichts dafür können. Zu glauben man wird respektiert, weil andere nur Angst vor einem haben, ist maximal kurzfristig gedacht.
Kommunikation
Unehrlich, nicht transparent, null wertschätzend
Kollegenzusammenhalt
Unterschiedlich. Manche halten gut zusammen, weil sie Gemeinsamkeiten in ihrer Abneigung gegen ihre eigene Firma und ihren eigenen Chef finden. Ändere versuchen sich mit allen Mitteln besser zu positionieren, bevorzugt in dem man über die eigenen Kollegen herzieht und Unwahrheiten verbreitet.
Work-Life-Balance
Krankmeldungen werden als persönlicher Angriff und im Stich lassen gewertet, Überstunden ausnahmslos vorausgesetzt (aber bitte nicht tracken!) und Home-Office wird als Schande betrachtet.
Vorgesetztenverhalten
Treffen keine eigenen Entscheidungen, werden je nach Position trotz vieler Aufgaben in die Produktion gezwungen und kümmern sich daher kaum um die Mitarbeiter. Reden dem Chef nur nach dem Mund und sind daher immer schlecht auf die Mitarbeiter zu sprechen.
Interessante Aufgaben
Manches wirkt wie stumpfe Arbeitsbeschaffung. Lieber die Mitarbeiter für unnötigen manuellen Aufwand einspannen anstelle von zeitsparenden automatisierten Prozessen und damit in die Zukunft zu investieren.
Gleichberechtigung
Es werden alle gleichberechtigt schlecht behandelt, außer die jenigen, die mit dem Chef verwandt oder befreundet sind. Egal wie sehr man sich anstrengt, wie viel man gibt und wie gut man ist: früher oder später ist man "zur falschen Zeit am falschen Ort" und damit im Fokus eines schlechtgelaunten Chefs, der ab da über einen herzieht, Zweitracht zwischen den Kollegen und Ex-Kollegen säht, alle anderen für seine eigenen Fehler verantwortlich macht - Hauptsache selbst keine Verantwortung übernehmen.
Umgang mit älteren Kollegen
Hängt von der Leistung ab. Solange sie mit den jungen mithalten können, ist alles okay. Sobald nach der Einarbeitung sichtbar wird, dass sie etwas mehr Zeit benötigen, wird hier nicht lang gefackelt.
Arbeitsbedingungen
Modernisiertes Büro, aber billige und qualitativ schlechte Hardware. Datenschutz? Fehlanzeige. Sofern technisch möglich werden auch ohne Zustimmung von Kunden alle Gespräche aufgezeichnet, um die Mitarbeiter eng zu kontrollieren. Für Echtzeit-Monitorings oder Side-by-Side Coachings ist halt keine Zeit. Aufgezeichnete Gespräche werden jahrelang gespeichert, anstatt diese zu löschen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ausgedruckte Schulungsunterlagen, statt digital. Stundenerfassung und Urlaubsanträge liefen 2024 auch noch analog und mussten dann monatlich manuell digitalisiert werden für die Auswertungen. Die Begründung: Programme für digitale Zeiterfassung seien zu teuer. Lieber beschäftigt man eine bezahlten Mitarbeiter damit die Daten in Excel einzutippen... Ja. Genau so.
Gehalt/Sozialleistungen
Mindestlohn und Gehaltsverhandlungen werden pauschal abgelehnt, außer es hat gerade jemand in der selben Position gekündigt. Etwaige Boni gab's Mal "auf die Hand", aber sehr selten und unregelmäßig. Nach Ende der Probezeit gab es eine Zuzahlung für das Jobticket.
Image
Sowohl ehemalige Geschäftspartner als auch Angestellte haben gute Gründe für die Trennung und trauern dieser Geschäftsbeziehung nicht nach. Selbst aktuelle Angestellte lassen kein gutes Haar an der Firma und deren Führung.
Karriere/Weiterbildung
In Weiterbildung wird nicht investiert, weil nur auf kurzfristigen Ertrag gezielt wird. Eine Beförderung gibt's dann, wenn sich jemand aus der Firma verabschiedet hat und die Position schnell nachbesetzt werden muss. Aber eigentlich auch nur, wenn es vom Auftraggeber gefordert wird und die Overhead-Kosten entsprechend in Rechnung gestellt werden. So lässt sich aus der Situation nochmal Profit schlagen.