Willkommen bei Samsung (Samsung Electro-Mechanics in Eschborn)
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Wasser und Kaffee kostenlos
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- ultrakoreanisch. alles und jeder ordnet sich zwangsläufig dem Arbeits- und Hierarchieverständnis unter. Für Arbeitstypen die gewisse Freiheiten gewohnt sind absolut ungeeignet.
Verbesserungsvorschläge
- man sollte Arbeitnehmer ohne Erfahrung einstellen, die keine hohen Ansprüche an ihre Arbeit haben. Bewerber mit klaren Zielen und Ambitionen sollten nicht mit falschen Versprechungen gelockt werden. Klare Kommunikation der Tätigkeit und vorallem des Verantwortungs- und Freiheitsgrades.
Arbeitsatmosphäre
- Latent angespannte und negative Stimmung. Klar spür- und greifbare Misstrauenskultur.
Kommunikation
- die Infos vom Kunden über die Nichtkoreaner zu den Koreanern / HQ in Korea müssen fließen, sonst wird man regelmäßig darauf hingewiesen bzw. entsprechend bewertet. Andersherum ist der Informationsfluss eher Mangelware. Bei unangenehmen Themen ist man selbstverständlich das Sprachrohr zum Kunden. Bei angenehmen / erfolgsversprechenden Themen kommuniziert so ziemlich jeder aus dem Unternehmen direkt mit dem Kunden, sodass Verwirrung über die jeweiligen Kompetenzen und Verantwortlichkeiten entsteht.
Intern wird man bei wichtigen Diskussionen außenvorgelassen. Entscheidungen werden im Anschluss im besten Fall kommuniziert.
Bspw. werden Angebote aus dem HQ in Korea zunächst an den lokalen PM geschickt, statt direkt an den verantwortlichen Vertriebler. Sehr konfus und nervenaufreibend.
Work-Life-Balance
- Zeiterfassung vorhanden mit Kernarbeitszeiten, die Verletzungen dieser aufgrund evtl. privater Angelegenheiten werden nach koreanischem Verständnis nicht gern gesehen. Bei Urlaubsanträgen sind fragwürdige Diskussionen mit dem direkten koreanischen Vorgesetzten Programm. work-LIFE-Balance geht anders.
Vorgesetztenverhalten
- die koreanischen Vorgesetzten verhalten sich so wie sie es kennen und nicht anders können. Eine komplett andere Arbeitswelt und natürlich Vorgesetztenverständnis als in Europa. Die nichtkoreanischen Vorgesetzten sind anwesend, wenn es allerdings drauf ankommt, beugt man sich widerstandsslos den koreanischen Anweisungen. Wer Rückhalt vom Vorgesetzten gewohnt ist, könnte hier empfindlich überrascht werden.
Interessante Aufgaben
- Größtenteils stumpfe, anspruchslose Aufgaben, die aus dem HQ in Korea oder von den koreanischen PMs in Deutschland vorgegeben werden. Die ansatzweise interessanten Aufgaben werden von den Koreanern selbst erledigt, da man sich auf diese Weise einfacher mit den Erfolgen schmücken kann. Vorschläge erfahrener Mitarbeiter werden sich evtl. angehört, um sie dann bei der Entscheidungsfindung völlig zu ignorieren. Letztendlich ist man nur Postbote.
Arbeitsbedingungen
- Klima, helle Büros, ausreichend Parkplätze
Gehalt/Sozialleistungen
- überdurchschnittliches Gehalt, in den meisten Fällen der ausschlaggebende Grund. Letztendlich muss jeder selbst seine Prioritäten zwischen Geld und Zufriedenheit setzen.
Image
Samsung Electro-Mechanics ist nicht Samsung Electronics!
Karriere/Weiterbildung
- im Tagesgeschäft fehlt klar die Möglichkeit, sich fachlich weiterzuentwickeln. Man bleibt auf dem Level anspruchsloser Aufgaben. Durch fehlende Anwendung bereits vorhandener Erfahrungen und Kenntnisse, läuft man hier zudem Gefahr einzurosten. Weiterbildungen würden einen aufgrund des "Aufgabengebietes" auch gar nicht weiterbringen und sehr wahrscheinlich mit Unverständnis begegnet werden. In meinem Fall war die Stelle im worst case ein Karrierekiller.