Schade - Das Unternehmen hat in seiner Art und mit seinen Mitarbeitern großes Potential, welches nicht genutzt wird
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es gibt super viele junge und motivierte Mitarbeiter in diesem Unternehmen. Damit hätte O.R.T. das Zeug ein richtig guter Arbeitgeber zu sein, bei dem es Spaß macht zu Arbeiten. Leider wird dies von einzelnen Personen immer wieder unterdrückt und kaputt gemacht um seine Selbstverherrlichung auszuleben. Das ist sehr Schade und wird dem Unternehmen eines Tages schwer zusetzten, wenn nicht bald an diesem Problem gearbeitet wird.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
-Die sich immer wieder viel zu schnell ändernden Prozesse. Es kommt nie einmal richtig Ruhe in die Fachbereiche da sich immer alles in einem ständigen Wandel befindet. Wer dafür nicht bereit ist, bleibt eben auf der Strecke. Auf Einzelpersonen wird keine Rücksicht genommen.
-Wenn Mitarbeiter nach HomeOffice fragen, werden diverse Themen voran gestellt, wieso HomeOffice nicht möglich sei (keine passenden KPIs, um zu schauen, ob MA im HomeOffice produktiv sind, die Telefonanlage muss erst ausgetauscht werden, damit im HomeOffice kommuniziert werden kann, etc.). In Wirklichkeit ist aber allen Mitarbeitern bekannt, dass HomeOffice von der Geschäftsleitung einfach nicht gern gesehen ist und daher nur dann möglich gemacht wird, wenn man krank ist. Dann sollte man lieber aus dem HomeOffice arbeiten, als gar nicht zu arbeiten. Vielen Dank dafür!
Verbesserungsvorschläge
Hier gäbe es eine ganze Menge zu erzählen. Wenn man es kurz auf den Punkt bringen möchte:
-Transparenter und rechtzeitig kommunizieren. Auch von der Geschäftsführung nach unten.
-Gute Mitarbeiter fördern und nicht nur fordern, bis sie überfordert sind.
-Wenn Aufgaben und Projekte an Mitarbeiter abgegeben werden, sollte diesen auch das nötige Vertrauen entgegengebracht werden. Wenn negatives Feedback aus diesen Projekten kommt, sollte man gemeinsam daran arbeiten und nicht die projektverantwortliche Person dafür nieder machen, dass alles zu lange dauert und man selbst es eh viel schneller und besser könnte. Das demotiviert Leute.
-Die allgemeine Gehaltsstruktur anpassen. Die hohe Fluktuation des Unternehmens ist sicherlich deutlich teurer, als den Mitarbeitern etwas mehr Gehalt zu zahlen und sie somit zufriedener zu machen, damit sie nicht kündigen.
-Die Kununu Bewertungen einmal lesen und zu Herzen nehmen. Hier schreiben nicht nur frustrierte, die Ihren Dampf ablassen wollen. Sondern auch (ex-)Mitarbeiter die dem Unternehmen nichts Schlechtes wollen, aber in Person kein offenes Ohr für Ihr Feedback bekommen.
Arbeitsatmosphäre
Hier kommt es ganz darauf an, mit wem man näher zusammen arbeitet und wo sich der Arbeitsplatz befindet. Innerhalb der meisten Abteilungen herrscht eine gute Arbeitsatmosphäre und ein freundliches und lockeres Miteinander. In einigen wenigen Abteilungen sieht dies leider anders aus. Zusätzlich spielt die Geschäftsführung immer wieder in einzelne Bereiche rein und versucht durch Verdrehung von Aussagen negative Stimmung untereinander zu verbreiten. Was hier gern vergessen wird -> Die Kollegen reden auch miteinander. Lügen und Falschaussagen haben kurze Beine.
Kommunikation
Es wird zu jeder Tages- und Nachtzeit für und mit Offener und Transparenter Kommunikation geworben. Es wird von den Mitarbeitern Transparenz erwartet und gefordert. Wenn sich doch hierzu die Geschäftsleitung selbst einmal an die Nase fassen würde, wäre vieles einfacher und negative Stimmung, sowie Unsicherheit könnten oft vermieden werden. Es werden neue Prozesse beschlossen, Zuständigkeiten geändert, Positionen einzelner Mitarbeiter geändert. Nur erfährt dies i.d.R. niemand offiziell, bevor der Flurfunk mit all seinen Gerüchten loslegt. Es wird immer sehr großen Wert auf das Kommunikationsportal von Microsoft mit dem lila farbigen Symbol gesetzt. Warum wird dies nicht auch mal für wichtige Infos innerhalb des Unternehmens aus Richtung Geschäftsführung zum Mitarbeiter genutzt? Wenn man nachfragt, ob gewisse Informationen oder Prozessanweisungen dort einmal kommuniziert werden sollten, bekommt man nur als Antwort, dass die Mitarbeiter in diesem Medium bereits genug mit Nachrichten bombardiert würden und es deshalb nicht "zielführend" sei.
Kollegenzusammenhalt
Hier kann ich aus meinem direkten Umfeld nur positiv berichten. Ich konnte mit meinen Kollegen über alles reden. Dienstlich, sowie privat. Allerdings gilt dies auch nicht für alle Bereiche, wie ich unter Arbeitsatmosphäre schon geschrieben habe.
Work-Life-Balance
Eine besonders positive Work-Life-Balance hat das Unternehmen nur für die Leute, die ihr gesamtes Leben an diese Firma verkaufen möchten. Zeiterfassung gibt es für Positionen, welche primär projektbezogen arbeiten nicht, damit man mit möglichst kurzen Fristen Druck auf diese Mitarbeiter ausüben kann. "Hier wird niemand zu Überstunden gezwungen oder gedrängt. Außerdem können Sie jederzeit Feierabend machen, wenn Sie Ihre Aufgaben erledigt haben." versprach man mir bei meiner Einstellung. Leider wird dann aber ganz konsequent darauf geachtet, dass man bloß niemals seine Aufgaben fertig bekommt. Manchmal hat man das Gefühl, dass Themen auch gern einmal künstlich gepusht werden, damit dort mit erhöhtem Druck gearbeitet wird, damit bloß nicht zeitig Feierabend gemacht werden kann. Wenn diese Themen dann ausgearbeitet wurden und vorgestellt werden, heißt es, dass das Thema gerade eher Prio B sei und wir wichtigere Themen hätten.
"Aber bei O.R.T. wird niemand dazu gezwungen sich zu überarbeiten. Es liegt an jedem selbst sich zu bremsen, wenn es zu viel wird"... Leichter gesagt, als getan, wenn die Aufgaben immer mehr werden und man alte Themen niemals vollständig abschließen kann.
Vorgesetztenverhalten
Mein Nummer eins Kündigungsgrund. Besonders, wenn man zeitgleich mehrere Vorgesetzte hat, welche sich in vielen Themen nicht einig werden. Dieser Machtkampf wird dann bewusst auf dem Rücken der Mitarbeiter ausgetragen. Denn wenn man eine der Parteien auf diese Umstände anspricht, wird einem zugesichert, dass man versteht, dass es sich um eine unangenehme Situation handelt. Eine Woche später ist dies aber wieder egal und die gleiche Leier geht von vorn los.
Aber auch hier kann ich nur von meinem Vorgesetzten sprechen. Wie dieses Verhältnis in anderen Fachbereichen aussieht, weiß ich nicht.
Interessante Aufgaben
Man hat nicht dauerhaft nur interessante Aufgaben.. Aber das ich normal, denke ich. In meiner Zeit bei O.R.T. hatte ich viele Interessante Aufgaben, aber ich denke, dass auch dort noch Verbesserungspotential besteht.
Gleichberechtigung
Würde ich als neutral betrachten. Grundsätzlich werden Männer und Frauen gleich behandelt. Jedoch werden besonders jüngere motivierte Mitarbeiter gern kurzweilig "verheizt" um als preiswerte Führungskraft zu agieren. Ohne jegliches Coaching wird man seinem Schicksal überlassen. Sobald man äußert, dass man Hilfe braucht oder dem Druck in der Form nicht gewachsen ist, landet man auch der Abschussliste und wird teilweise unterirdisch behandelt. Greift man dann zur Kündigung, tut man der Geschäftsleitung sogar noch einen Gefallen.
Umgang mit älteren Kollegen
Hier gibt es aus meiner Sicht keine nennenswerte Kritik.
Arbeitsbedingungen
Bei den Arbeitsbedingungen erkennt man eine ganz klare zwei Klassengesellschaft. Im Haupthaus in Göttingen werden Klimaanlagen, neue Schreibtische und neue Schreibtischstühle angeschafft, während die alten zum Teil kaputten Stühle und Tische, welche nicht in der Höhe verstellt werden können, ins BAM (zweites Bürogebäude am Standort Göttingen) verschoben werden. Arbeitsmaterialien wie Werkzeuge bedürfen eines Investitionsantrages ab einem Warenwert von 10€. Diese Anträge werden nur von der Geschäftsführung "bearbeitet". Leider i.d.R. bei Werkzeug einfach ignoriert. Dadurch fangen Mitarbeiter z.T. an privates Werkzeug für Ihre Arbeit zu verwenden, was aus meiner Sicht ein absolutes Unding ist. Wenn ich für meine Arbeit bestimmtes Werkzeug benötige und gute Arbeit machen soll, brauche ich auch gutes Werkzeug, welches mir mein Arbeitgeber stellen muss.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Leider reicht es heutzutage nicht mehr ganz aus, wenn die Geschäftsführung einen E-SUV als Dienstwagen fährt. Alle Maßnahmen, die Geld kosten würden, werden nicht umgesetzt.
Gehalt/Sozialleistungen
Sozialleistungen sind nur das absolute Minimum. Gehaltlich kann ich für mich persönliche sagen, dass ich bei mehreren Jobangeboten unverhandelt schon deutlich mehr Gehalt bekommen habe, als bei O.R.T. Es wird einfach gern vergessen, dass die Leute nicht arbeiten kommen, weil man Langeweile hat, sondern am Monatsende auch etwas dafür bekommen möchte. Von fairem Gehalt im Verhältnis zur Arbeitsleistung ganz zu Schweigen.
Image
Wie reden die Mitarbeiter über O.R.T.? Schaut man sich hier auf Kununu einmal die Bewertungen an, bekommt man ein ganz gutes Gefühl davon, wie die Mitarbeiter zu O.R.T. stehen. Auch hier ist auffällig, dass besonders in den letzten zwei Jahren ein halb die Stimmung immer negativer wurde. Woran das nur liegen kann? Wer sich mit der Geschichte der Firma auseinander setzt, wird es herausfinden ;-)
Karriere/Weiterbildung
Hier kann ich für meinen Bereich sagen, dass mit einer Ausnahme, keine Weiterbildungen oder Schulungen freigegeben wurden. Es wurden diverse Gründe für diese Ablehnungen genannt, allerdings wirkten diese immer an den Haaren herbeigezogen. Verstehe ich bis heute nicht. Schließlich können gebildete Mitarbeiter das Unternehmen voranbringen. Oder hat man Angst, dass die Gehaltsvorstellungen der Mitarbeiter steigen?