Oberflächlich betrachtet alles gut. Aber unter der Oberfläche kaltes Mobbing und viele Verschlechterungen über die Jahre
Verbesserungsvorschläge
Eine gelebte offene Fehlerkultur etablieren. Alle Mitarbeiter gleich behandeln. Besser kommunizieren. Nicht nur blind "Ideen sammeln", sondern hinhören, wo wirklich "der Schuh drückt" und dort tatsächlich mal tätig werden (Stichwort Allocations). Darauf achten, dass die einzelnen Teams gleich behandelt werden. Echte Aufstiegschancen schaffen. Nicht nur aus den konzernweiten Mitarbeiter-Umfragen die Antworten auf teils kryptisch gestellte Fragen interpretieren, sondern tatsächlich offene Fragen zur Zufriedenheit stellen. Die Einwände von erfahrenen Mitarbeitern ernster nehmen.
Arbeitsatmosphäre
Gut: größtenteils guter Zusammenhalt innerhalb der Teams. Schlecht: teilweise kalte und unfaire Vorgesetzte. Eine offene Fehlerkultur gibt es nicht wirklich, auch wenn gern so getan wird.
Kommunikation
Zwar gibt es eine monatliche Info-Runde, aber man fühlt sich regelmäßig schlecht informiert, rennt Informationen hinterher und wird selbst oft nicht ernst genommen.
Kollegenzusammenhalt
Auf den ersten Blick: guter Zusammenhalt. Hinter der Fassade: viele Lästereien und viel Klatsch.
Work-Life-Balance
Die Arbeitszeiten sind in einem definierten Rahmen recht flexibel, teilweise sind Sabbaticals möglich. Aber man wird teilweise schräg angesehen, wenn man die vereinbarte Flexibilität hinsichtlich der Arbeitszeiten tatsächlich so in Anspruch nimmt.
Vorgesetztenverhalten
Ich habe im Laufe der Jahre einige unfaire Verhaltensweisen von Vorgesetzten gegenüber Mitarbeitern mitbekommen. Dazu zählten falsche Beschuldigungen und Situationen, in denen Mitarbeiter unter Druck gesetzt wurden. Wenn unter Druck einem "Vorschlag" zugestimmt wurde, hieß es später "Was hast Du denn, Du warst doch einverstanden". Für das Management (eine konkrete Person ausdrücklich ausgenommen) zählt der einzelne Mitarbeiter als Mensch kaum.
Manche Teamleiter halten sich aus dem Tagesgeschäft größtenteils raus, nicht jeder von ihnen ist für diese Position menschlich wirklich geeignet.
Interessante Aufgaben
Man arbeitet halt ab, was an Arbeit reinkommt. In manchen Phasen ist das Arbeitspensum einfach nicht zu bewältigen und in anderen Phasen ist nichts los. Die Aufgaben an sich sind im Laufe der Jahre immer komplexer geworden. Es kommen immer wieder neue Aufgaben und sogar ganze Geschäftsfelder hinzu. Man erwartet, dass jeder Mitarbeiter in möglichst allen Gebieten top ist, sozusagen die eierlegende Wollmilchsau. Ob das möglich ist und der richtige Weg, wage ich zu bezweifeln.
Gleichberechtigung
Männer und Frauen haben gleich wenig Aufstiegschancen.
Umgang mit älteren Kollegen
So etwas wie Altersdiskriminierung habe ich bei Sappi nie erlebt. Vereinzelt wurden auch ältere Menschen neu eingestellt.
Arbeitsbedingungen
Positiv: ergonomische Stühle und Tische.
Negativ: Großraumbüros. Bei der Belegung der Büros wird nicht immer direkt auf die Größe der Teams und der Räumlichkeiten geschaut, nach dem Motto "was nicht passt, wird passend gemacht". Um manche Dinge (Raumtrenner, Tageslichtlampen, neue Headsets) muss langwierig gekämpft werden.
Die Technik entspricht nicht in allen Punkten höchsten Ansprüchen. Teilweise unmoderne Laptops, schlechte Telefonsoftware, instabile EDV und häufig schlechte SAP-Performance.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hier sehe ich keine negativen Punkte. In den Fabriken wird viel dafür getan, dass nachhaltig und umweltschonend produziert wird und auch in den Verkaufsbüros wird auf Umweltaspekte geachtet.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt ist in Ordnung, auch Tariferhöhungen werden 1:1 umgesetzt, obwohl das Unternehmen nicht tarifgebunden ist.
Das Bonus-System ist einserseits nicht immer fair, andererseits gab es teilweise schon kleinere Ausschüttungen, obwohl es laut der "Spielregeln" eigentlich keine hätte geben müssen.
Mehr Flexibilität hinsichtlich der VWL wäre schön.
Image
Nach außen hin ist das Image wirklich gut, intern zu einem guten Teil soweit in Ordnung.
Karriere/Weiterbildung
Es werden zwar interne Schulungen zu Produkten usw. angeboten und es gibt ein verpflichtendes Schulungs-System im Konzern, "Karriere-Chancen" oder echte persönliche Weiterentwicklungsmöglichkeiten sehe ich allerdings überhaupt nicht.