Mehr Schein als Sein!
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre war zwiegespalten. Einerseits waren die Kollegen nett und hilfsbereit, andererseits hatte jeder mit seinen eigenen Aufgaben genug zu tun, sodass eine wirkliche Integration schwierig war. Ich konnte nicht die Arbeit verrichten, für die ich ursprünglich eingestellt wurde, was für Frustration sorgte. Kommunikation und Transparenz seitens des Unternehmens waren mangelhaft. Besonders enttäuschend war der Zeitpunkt: Als Familienvater 14 Tage vor Weihnachten plötzlich ohne Job dazustehen, das war eine bittere Erfahrung! Ein wertschätzender und transparenter Umgang mit Mitarbeitenden sieht anders aus.
Kommunikation
Die Kommunikation im Unternehmen war insgesamt in Ordnung. Durch moderne Technologien war es schnell und einfach möglich, mit Kollegen in Kontakt zu treten. Allerdings war nicht immer klar, welcher Informationskanal für welche Art von Anliegen genutzt werden sollte, was gelegentlich zu Verwirrung führte
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt innerhalb der einzelnen Fachbereiche war gut. Die Zusammenarbeit war von gegenseitiger Unterstützung und Wertschätzung geprägt. Die Kommunikation unter den Kollegen erfolgte auf einer angenehmen und respektvollen Ebene, was den Arbeitsalltag erleichterte. Insgesamt war der Umgang im Team positiv, auch wenn jeder stark mit seinen eigenen Aufgaben beschäftigt war.
Work-Life-Balance
Work-Life-Balance ist ein wichtiges Thema, insbesondere für Familien. Natürlich muss die Arbeit erledigt werden, das war schon immer so. Allerdings ist es heutzutage nicht mehr einfach, die zeitlichen Anforderungen des Berufslebens mit familiären Verpflichtungen zu vereinbaren. Im Vorfeld wurde das Unternehmen als familienfreundlich präsentiert, doch in der Praxis zeigte sich ein anderes Bild. Flexibilität war nur eingeschränkt gegeben, spontane Anpassungen wie das frühere Abholen eines Kindes aus der Kita oder Termine der Partnerin waren schwierig umsetzbar. Zudem wurde Nacharbeit im Homeoffice nicht gern gesehen, was die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zusätzlich erschwerte.
Vorgesetztenverhalten
Das Vorgesetztenverhalten wirkte distanziert und von oben herab, ohne echtes Interesse an den Mitarbeitenden. Die Kommunikation war sehr formell und fand hauptsächlich schriftlich statt. Persönliche Gespräche waren entweder aus zeitlichen Gründen nicht möglich oder mal schnell mit reingedrückt ohne sich vorher mal vorbereiten zu können. Ein echter Austausch, insbesondere im Hinblick darauf, Dinge voranzutreiben oder sich aktiv einzubringen, fand nur wenig statt. Das war besonders enttäuschend, da ich mich bewusst für diesen Job entschieden hatte, um etwas zu bewegen und meine Expertise einzubringen. Stattdessen fühlte man sich eher als ausführende Kraft.
Interessante Aufgaben
In der kurzen Zeit, die ich im Unternehmen war, hatte ich nur wenige direkte Aufgaben. Die eigentlichen Tätigkeiten, für die ich eingestellt wurde, konnte ich kaum ausführen. Es gab keinen konkreten Einarbeitungsplan, wodurch ich oft auf mich allein gestellt war. Statt aktiv eingebunden zu werden, musste ich mich selbst beschäftigen, eigenständig lernen und mir eigene Aufgaben suchen. Dadurch fehlte die Möglichkeit, meine Fähigkeiten gezielt einzubringen und mich fachlich weiterzuentwickeln. Insgesamt entsprach die Realität nicht den Erwartungen, die ich an die Position hatte.
Gleichberechtigung
ausgewogen
Umgang mit älteren Kollegen
Der Umgang mit älteren Kollegen war gut, da sie als wertvolle Wissensträger des Unternehmens angesehen wurden. Ihr Erfahrungsschatz wurde geschätzt, und es herrschte ein respektvoller und kollegialer Austausch. Dadurch konnte man von ihrem Wissen profitieren und sich fachlich orientieren.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen waren insgesamt gut. Es gab ergonomische Stühle und Tische sowie eine moderne technische Ausstattung. Die Systemtechnik war aufgrund sicherheitsrelevanter Vorgaben stellenweise etwas träge, jedoch nicht in einem störenden Maß. Insgesamt waren die Rahmenbedingungen angenehm und haben ein effizientes Arbeiten ermöglicht.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Im Unternehmen wurde, soweit es möglich war, auf Papier verzichtet, was ein bewusster Schritt in Richtung Nachhaltigkeit war. Digitale Prozesse wurden bevorzugt, um Ressourcen zu schonen.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehälter waren insgesamt eher unterdurchschnittlich, was in der Region zwar nicht unüblich ist, aber dennoch enttäuschend war, insbesondere in einer Branche, in der normalerweise deutlich mehr verdient wird. Besonders frustrierend war, dass ich nicht einmal die Möglichkeit hatte, mein Gehalt durch meine Tätigkeit zu verbessern. Schon der Einstieg bedeutete für mich eine finanzielle Verschlechterung. Vor der Einstellung wurde mir eine bessere Perspektive suggeriert, was sich letztendlich nicht bewahrheitete und zu einer maximalen Enttäuschung führte.
Image
Regional hat das Unternehmen ein solides und gutes Image. Allerdings wissen die wenigsten, was sich tatsächlich hinter der Fassade abspielt. Überregional spielt das Unternehmen hingegen kaum eine Rolle und taucht in keiner relevanten Fachzeitschrift oder branchenweiten Diskussion auf. Zudem wirkt die Unternehmensphilosophie in einigen Bereichen veraltet und wenig flexibel, was eine moderne und dynamische Entwicklung erschwert.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungsmöglichkeiten waren grundsätzlich vorhanden. Schulungen wurden angeboten und auch kostentechnisch übernommen, jedoch musste man sich selbst aktiv darum kümmern. Die Themen waren oft komplex, sodass viel Eigeninitiative erforderlich war, was allerdings auch Spaß gemacht hat. Eine echte Karriereentwicklung war hingegen eher schwierig und meine persönliche Perspektive hat sich nach kurzer Zeit sogar verschlechtert.