Für Quereinsteiger/pädagogisch Ungelernte eine befriedigende Perspektive. Für Fachkräfte mit Selbstanspruch ungeeignet.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Arbeit ist inhaltlich einfach. Man muss keine Angst haben, Fehler zu machen, denn da Fachkräfte fehlen, wird der Vertrag selbst bei völliger Inkompetenz oder menschlichen Mängeln endlos verlängert (auch wenn anderes suggeriert wird, um die Folgsamkeit zu erhöhen)
Verbesserungsvorschläge
Nicht nur für das Image und die TN-Pauschalen, sondern für die Menschen, die Kunden!, arbeiten.
Führungskräfte mit Führungsqualitäten ausstatten und diese nicht überfordert und hilflos zurück lassen, denn auf diese Weise wird der persönliche Frust des Vorgesetzte nach unten weitergegeben und öffnet allerlei menschlichen Abarten im Team Tür und Tor.
Arbeitsatmosphäre
Durch die ausgeprägten Hierarchien spaltet sich das Team in die, die des Chefs Speichel lecken und "die anderen". Die linientreuen Mitarbeiter genießen Narrenfreiheit und dürfen sich ausdrücklich auch (vielleicht sogar erwünscht?) Verhaltensweisen leisten, die mit dem AGG unvereinbar sind.
Kommunikation
Ungerichtet, unergiebig, oft nur Selbstdarstellung/ "fürs Protokoll".
Der durch den Vorgesetzten vorgelebte Kommunikationsstil entspricht seiner Herkunft als einfacher Mensch aus der Bauernschaft, was ihm im Umgang mit den Kunden, insbesondere jenen aus bildungsfernen Schichten, sicher hilft.
Die Kommunikation mit dem Jobcenter als Auftraggeber geschieht nur durch Vorgesetzte bzw. unter Aufsicht des Vorgesetzten, damit der Informationsfluss hier aktiv und imagefreundlich gelenkt werden kann.
Work-Life-Balance
Die Work-Life-Balance ist gut! Da Überstunden nicht gestattet sind und das digitale Arbeitszeitkonto auch dahingehend gefertigt ist, dass nur ein Minus verzeichnet werden kann und die EDV zu Dokumentationszwecken selten funktioniert, kommt man mit der Regelarbeitszeit sehr gut aus.
Vorgesetztenverhalten
Ungebildet, charakterschwach, leicht kränkbar, unorganisiert, inhaltlich schnell überfordert, keine Führungsqualität, charakterlich deutliche Schwächen (cholerisch, narzisstisch, sexistisch), die in der Arbeit leider nicht gänzlich verborgen bleiben.
Nichtsdestotrotz hat er das Beste aus seiner Biografie herausgeholt und ist für KundInnen mit durchbrochener oder gescheiterter Bildungs-/Berufsbiografie damit ein Vorbild, sich selbst nicht aufzugeben und an das eigene Können zu glauben, auch wenn andere dies nicht tun.
Interessante Aufgaben
Es geht bei der Maßnahmeabwicklung vorrangig um Außenwirkung, Imagepflege und Prüfsicherheit. Deswegen ist man bei der inhaltlichen Ausgestaltung der pädagogischen Arbeit sehr frei, kann eigene Ideen verwirklichen und angemessen auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden eingehen.
Arbeitsbedingungen
EDV und Mobiliar sind veraltet und mehr als verbraucht, zu einem nicht geringen Anteil auch nicht funktionsfähig.
Gehalt/Sozialleistungen
Dafür, dass die Arbeit sehr einfach ist und geringe persönliche und fachliche Voraussetzungen erfordert, ist das Gehalt in Ordnung.
Image
Für den Übergang in Ordnung. Wer hier zu lange bleibt, droht jeglichen Selbstanspruch zu verlieren (Umgang formt den Menschen) und sich den Lebenslauf zu verderben.
Die SBH bietet Menschen ohne (pädagogische) Vorbildung und/oder mit erheblichen Mängeln in den Soft Skills die Möglichkeit, weiterhin am Arbeitsleben teilzunehmen, was für diese Menschen eine tolle, wenn nicht sogar die einzige Chance ist. Als Fachkraft mit professioneller und persönlicher Integrität muss einem klar sein, dass der Umgang mit diesen KollegInnen oftmals gleichsam herausfordernd ist wie der Umgang mit Kunden.