Quo Vadis? Nichts kam auch nur im Ansatz so, wie es kommuniziert wurde.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Bezahlung ist sehr gut. Auch die Möglichkeit, teilweise von zuhause aus zu arbeiten ist toll. Der Firmenwagen, als Teil des Pakets war sehr gut. Die Kollegen waren eine Bereicherung für meine Vita.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Hier wurde nur geplant, geplant geplant. Eigentlich war es keine Planung, denn dazu fehlte eine Basis und ein Produkt. Man könnte denken, dem Investor wird schön zugeredet, damit es weiter geht. Das ist aber genau der falsche Ansatz. Klartext reden wäre die bessere Alternative.
Bezüglich tatsächlichem Stand wurde nie mit offenen Karten gespielt. Auch werden Mitarbeiter angeworben, die man dann plötzlich gar nicht mehr braucht. Übers Wochenende werden komplette Strategien über den Haufen geworfen und neue Tatsachen geschaffen. Der Leidtragende ist der Faktor Mensch.
Verbesserungsvorschläge
Das Unternehmen sollte das gesamte Konzept überdenken. Man möchte ein innovatives, modernes Start-up Unternehmen sein, lebt aber eine komplett andere Unternehmens-Philosophie. Man kauft Mitarbeiter und Know-How teuer ein, spielt aber mit Menschen und Schicksalen ohne die soziale Komponente zu berücksichtigen. Bevor man richtig los legen kann ist man wieder draußen, ohne wirklich etwas selbst dafür zu können. Auch die Ungewissheit, wie und wann es mit einem Produkt weitergeht, schürte die Angst zahlreicher Kollegen, den Arbeitsplatz zu verlieren.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre war in Ordnung. Ein schönes Großraum Büro, hell und freundlich, dass dann leider viel zu laut war. Eine fundierte Einweisung in die Arbeitsdokumentation und die Software war gegeben, was den Einstieg erleichterte. Die zugrunde liegende Vision war wirklich bemerkenswert, die Umsetzung absolut unrealistisch und nicht nachvollziehbar.
Kommunikation
Die Kommunikation schien in erster Linie sehr gut zu sein. Leider wurde aber nicht das kommuniziert, was ist-Zustand war und den tatsächlichen Gegebenheiten entsprach. Nahezu alle Keyfacts aus dem Bewerber Gespräch erwiesen sich als Wünsche oder Visionen und entsprachen nicht wie dargestellt dem tatsächlichen Entwicklungsstand der Produkte und des Unternehmens. Weder gab es wie vermittelt eine Produktion noch einen existierenden Vertrieb. Markteinführungen und Zeithorizonte wurden kurzfristig weit in die Zukunft verlegt.
Das am häufigsten gebrauchte Wort war "Planung"
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegen Zusammenhalt war toll, ein ausgewogenes Miteinander mit freundschaftlichen Zügen. Stets zuvorkommend und sozial.
Work-Life-Balance
Work-Life-Balance war ein Thema. Von Beginn an war die Möglichkeit zur Arbeit im Home Office gegeben. Diese mussten aber den Terminen vor Ort angepasst werden sodass zuletzt kaum Spielraum gegeben war. Einer Regelung bei Krankheit des Kindes und zur Betreuung des kranken Kindes (Freistellung) wurde nicht zugestimmt.
Vorgesetztenverhalten
Das Vorgesetztenverhalten war höflich, freundlich aber nicht immer nachvollziehbar und nicht immer professionell.
Sobald es ans Eingemachte ging oder eine Investorenbesprechung anstand, versuchte man, teilweise durch unvollständige Informationen, teilweise durch unwahre Behauptungen und erfundene Arbeitsaufgaben den Gegenüber zu verunsichern und dessen "Unfähigkeit" zu bekräftigen. Zudem entstand der Eindruck als würde mangelndes Fach-Wissen und Know-How durch kurzzeitige Personaleinkäufe optimiert und schnell wiedr aufgelöst.
Interessante Aufgaben
Die Vision war klasse, das Thema spitze, aber Aufgaben dazu gab es nicht wirklich. Weder die Planung entsprach gängigen Abläufen noch die Umsetzung reellen Anforderungen und Zielen. Auch heute wartet die Welt auf ein Produkt von SCAYA bzw. LUQEL
Gleichberechtigung
Bezüglich der Gleichberechtigung kann ich nur positives berichten. Sowohl Frauen, als auch Männer wurden gleichermaßen akzeptiert und respektiert.
Umgang mit älteren Kollegen
Der Umgang mit älteren Kollegen war akzeptabel. Jedoch genossen ältere Kollegen keinen besonderen Status oder hatten im fortgeschrittenen Alter irgendwelche nenneswerten Vorteile. Vorzugsweise wurden junge Personen oder Mitarbeiter mittleren Alters eingestellt.
Arbeitsbedingungen
Die Räumlichkeiten sind angenehm, die Arbeitsplätze hell und lichtdurchflutet. Da alles in einem Großraumbüro untergebracht war, war es sehr laut und unruhig. Telefonate konnten nahezu nicht ungestört geführt werden.
Die PCs sind modern und neu. Die Möbel ergonomisch und angenehm.
Leider gab es keinerlei Rückzugsmöglichkeiten um ungestört zu arbeiten oder zu telefonieren. Das Unternehmen liegt am Rande von Pforzheim. Die Möglichkeit, mittags (in der Nähe) gut essen zu können ist mehr als beschränkt. Hier ist der Weg in die Pforzheimer Innenstadt notwendig.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Die zugrunde liegende Vision war klasse. Hier lag der Schwerpunkt auf Umweltschutz, der Vermeidung von Kunststoffen und dem Schutz der Meere. Da es aber bis dato keine Umsetzung des Konzepts gibt, ist auch kein Umweltschutz vorhanden.
Kurzum "der Wille war da - mehr auch nicht" Mal sehen was die Zukunft bringt.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehälter sind spitze, keine Frage. Fragen sollte man sich nur, wie lange das ganze funktioniert und wie teuer man Know-How einkauft. Die Bezahlung erfolge pünktlich. Der Firmenwagen war Bestandteil des Pakets. Außergewöhnliche Sozialleistungen gab es nicht.
Image
Das Image des Unternehmens hat seit meinem Bewerber Gespräch und dem heutigen Stand deutlich gelitten. Insbesondere die innere Unruhe im Unternehmen und die Tatsache, dass seit nun mehr als 1,5 Jahren kein Produkt auf den Markt gekommen ist, viele Mitarbeiter in Schlüsselpositionen das Unternehmen verlassen haben und es an offener Kommunikation fehlte, haben einen enormen Image Schaden verursacht. Vielleicht auch deshalb die Umfirmierung in LUQEL?
Karriere/Weiterbildung
Karrierechancen gibt es nicht wirklich. Quo Vadis SCAYA? Quo Vadis LUQEL?
Auch durch die Umfirmierung in LUQEL, wird sich vermutlich nicht viel ändern.
Weiterbildungsmöglichkeiten waren während meiner Betriebszugehörigkeit nicht gegeben.