Verbesserungsvorschläge
Die Firma besteht aus Pionieren und Pensionären, mit der daraus resultierenden Mischung aus veraltetem "Know How" und unerfahrenem "No Know - No How".
Der Alltag der Firma ist eine verzweifelte Suche nach einem, der die anfallende Arbeit erledigt bzw. erledigen kann. Da aber weder Pensionäre noch Pioniere sich einander große Hilfe leisten können, wird die Suche auf externe "Experten" ausgeweitet. Da aber die "Experten" weder mit den Pensionären noch mit den Pionieren eine gemeinsame Sprache entwickeln können, enden diese Bemühungen meist in unendlichen Rechnungen, die später mit der rhetorischen Frage "Wofür???" bezahlt werden und mit den Rechnungsausstellenden "Experten" ausgiebig diskutiert werden sollen, was, natürlich, zu weiteren Rechnungen führt.
Dieser wichtigen Aufgabe, nämlich der Diskussion der eingegangen Rechnungen, widmen die Geschäftsleitung sowie die Finanzleitung tagelang einen Großteil der Arbeitszeit. Auf andere unwichtige Belange, wie z.B. die Produktentwicklung, Zukunftssicherung der Firma, Personalgespräche sowie die operative Unternehmenssteuerung, bleibt, logischerweise, bei einem „prall gefüllten“ Arbeitstag der Geschäftsleitung aber wirklich keine Zeit. Das verschwindend geringe Zeitbudget, das sich die Geschäftsleitung bei diesem „prall gefüllten“ Arbeitstag noch freihalten kann und ausnahmsweise nicht für die Diskussion von Rechnungen benötigt wird, kann zur Erhaltung der Mitarbeiterfluktuationsquote mittels Kündigungen verwendet werden. Mitarbeiter, die sich erdreisten, die Geschäftsleitung vom angestammten Tagesplan abzulenken, sind immer ein willkommenes Ziel dieser Tätigkeit.
Die freigewordenen Stellen werden schnellstmöglich mit neuen Pionieren "No Know - No How", die mit Hilfe von externen „Experten“ gefunden wurden, besetzt, die wiederum keinen Anschluss zu den Pensionären und „Experten“ finden. Was wiederum zu neuen Kündigungen und Rechnungen führt. Was wiederum auch diskutiert werden muss, was wiederum zur Suche nach neuen Experten führt, was wiederum...
Um das Mindesthaltbarkeitsdatum des Mitarbeiters über die Probezeit zu verlängern, empfiehlt es sich, die Pensionäre nicht bei ihrem historisch gewachsenem Arbeitsalltag zu stören und eine Zusammenarbeit nur im äußersten Notfall in Erwägung zu ziehen. Störende (positive sowie negative) Rückmeldung und Gespräche von Vorgesetzten sind nicht zu erwarten, da diese zu sehr mit der informellen Berichterstattung an die Geschäftsleitung sowie der Durchsicht der Kommunikation beschäftigt sind. Mit Hilfe dieser Informationsquellen werden alle Personalentscheidungen getroffen und während der Ferienausflüge der Geschäftsleitung dem ausscheidenden Mitarbeiter mitgeteilt.
Entsprechend dem Alltag der Firma ist auch der aktuelle Stand der Entwicklung an neuen „Hightech“ Produkten, die zum Schutz vom Menschenleben gedacht sind, vor einigen Jahrzehnten stehengeblieben...