Mehr Schein als Sein
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das Konzept
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Schatteria ist ein junges Unternehmen mit knapp 60 Mitarbeitenden, die von zwei ambitionierten Geschäftsführern betrieben wird, die eine tolle Vision hatten und ein Leitbild gepredigt haben, das zu schön um wahr zu sein klang. Es war auch zu schön und das war es auch nicht! Beworben wurde eine Schatteria-Familie, bestehend aus positiv-verrückten Menschen, bei denen das Gesagt-Getan-Prinzip herrscht und blinder Aktionismus nicht gewünscht ist.
Was ich vorfand, war eine massive Fluktuation. 10 Kündigungen in 8 Wochen und das war keine Momentaufnahme. Mitarbeitern wurde gekündigt, ohne überhaupt im Vorfeld mit ihnen gesprochen zu haben und teilweise aus nicht nachvollziehbaren Gründen. Da muss man sich fragen, was das für eine Familie sein soll, denn die Zahlen sprechen eine andere Sprache.
Bedauerlicherweise scheint die hohe Fluktuation auch kein Anreiz zu sein, bestehende Prozesse und Praktiken zu hinterfragen. Auch die besagte “Gesagt-Getan-Mentalität” scheint im Nachhinein den Eindruck zu erwecken, dass man sich lediglich einiger Phrasen eines Management-Handbuchs bedient hat, die toll klingen. Nur blöd, wenn man sogar nicht danach handelt: Denn wenn man mit einer Eintrittsprämie wirbt, nicht auszahlt und sich damit rechtfertigt, dass der Mitarbeiter selbst schuld sei, wenn er dies nicht schriftlich im Arbeitsvertrag vereinbart hat, dann hat das so gar nichts mit Gesagt-Getan zu tun.
Die Geschäftsführung steht für blinden Aktionismus und ist schlicht beratungsresistent. Sie haben sicherlich Eines muss man ihnen jedoch lassen, sie können sich verdammt gut verkaufen. Das Unternehmen ist allerdings eine reine Mogelpackung.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass sämtliche 5-Sterne-Bewertungen aller Standorte aus Dezember 2023, auf Bitten der Geschäftsführung basieren.
Verbesserungsvorschläge
Wenn man ein Leitbild vorgibt, sollte man es auch selbst verinnerlichen und danach handeln.
Arbeitsatmosphäre
O-Ton eines Mitarbeiters: Die durchschnittliche Verweildauer eines Mitarbeiters beträgt ein Jahr, danach ist er ausgebrannt. Wenn man nicht so ist, wie es sich die Geschäftsführung vorstellt, ist man schnell weg vom Fenster. Allerdings muss man selbst wissen, wie sich vorgestellt wird, wie man sein soll, denn gesagt wird es einem nicht. Schließlich ist man doch Experte?
Kommunikation
Transparenz sucht man hier vergeblich. Entscheidungen werden von der Geschäftsführung getroffen, ohne Einbindung von Fachmitarbeitern. Zudem war die Kommunikation mit der Geschäftsführung oft widersprüchlich, unklar und gar nicht vorhanden. Entweder man wird kaum bzw. gar nicht informiert oder man wird mit irrelevanten Informationen behelligt, die den Arbeitsbereich überhaupt nicht tangieren.
Work-Life-Balance
Die Arbeit ist in der vorgegebenen Arbeitszeit in der Regel kaum zu bewältigen.
Vorgesetztenverhalten
Arrogant, beratungsresistent, überheblich und ein erschreckend verzerrtes Selbstbild