Abteilung: Rezeption Gutes Team, höflicher und teils angenehm freundschaftlicher Umgang Dienstpläne wie überall spontan
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das Team ist fantastisch, genau so die Vorgesetzten. Ich konnte stets Sorgen äußern und bekam immer konstruktives Feedback. Die Kommunikation ist angebracht genau. In stressigen Situationen werden von der Rezeptionsleitung genaue Anforderungen genannt, sodass Klarheit herrscht.
Verbesserungsvorschläge
Wären die Dienstpläne nicht so spontan, wäre es mir eine große Erleichterung gewesen. Auch die Bezahlung ist nicht attraktiv. Diese aktuellen Zustände sind vielen in der Branche ein heftiger Dorn im Auge.
Arbeitsatmosphäre
Das Hotel hat einen unglaublichen Charme. Die Räumlichkeiten lassen nicht nur die Gäste staunen, sondern haben auch mich vom ersten Tag an fasziniert. Man gewöhnt sich natürlich als Teammitglied irgendwann ein wenig daran. Umgang in der Regel fair und höflich. Das Team an der Rezeption war prima, die Kolleg*innen und besonders die Rezeptionsleitung weiß ich noch immer sehr zu schätzen. Einige Gäste können sehr anstrengend sein, manche hegen einen unangebracht hohen Anspruch. Nicht unangebracht, weil das Haus das nicht hergibt. Das Schlosshotel ist äußerst luxuriös und bietet seinen Gästen eine fantastische Zeit. Doch manch ein Gast nimmt sich einen Umgang heraus, der nicht angebracht ist. Typisch für jede Branche mit Gästen oder Kunden, es gibt immer mal unhöfliche Menschen unter den meinst dankbaren Gästen.
Kommunikation
Die Einarbeitung war anfangs nicht ganz leicht. Sie fand während der Zusammenführung mit dem Team des Partnerhotels statt, das aufgrund der Covid-19-Pandemie schließen musste. Man hatte nicht direkt alle Informationen, die für ein reibungsloses Arbeiten führten, es gab einige Fehltritte. Allerdings konnte alles mithilfe des Teams behoben und geklärt werden. Übergaben bei jedem Schichtbeginn/-ende führten dazu, dass die antretende Schicht über alle wichtigen Vorgänge im Haus informiert wurde. Die Personalabteilung hat regelmäßige Schulungen und auch Gespräche angeboten. Mit Problemen konnte ich mich immer an meine Abteilungsleitung, HR, oder direkt an den Hoteldirektor wenden.
Kollegenzusammenhalt
Ehrlichkeit wird groß geschrieben. Wer Fehler macht, muss sie auch zugeben können. Wer Unsicherheiten hat, muss sie aufzeigen können, damit man diesen entgegenwirken kann. Ich hatte nie den Fall, dass Kollegen oder Kolleginnen meine Sorgen nicht ernst genommen haben. Man erwartet, dass man auch mal für Kollegen einspringt, falls jemand ausfällt. Ohne Ersatz im Krankheitsfall wird es schnell eng. Auf der anderen Seite kann man aber auch genau das von seinen Kolleg*innen erwarten. Der Umgang insgesamt ist sehr familiär, da man viele Situationen nur gemeinsam löst. Das ist vielleicht nicht für Jedermann was, ich habe es sehr gemocht. Insgesamt achtet man aufeinander.
Work-Life-Balance
Man muss nicht um den heißen Brei herumreden, das Thema Work-Life-Balance ist in der ganzen Branche ein großes Thema. Der Arbeitsweg betrug in meinem Fall etwa 45 Minuten. Für die Arbeit musste ich mir wieder ein Auto anschaffen, da der Weg nach Kronberg mit dem öffentlichen Nahverkehr gelinde gesagt eine Tortur ist. Gerade nach Nachtdiensten ist die Fahrt sehr anspruchsvoll und für mich oft nicht ohne Pause möglich gewesen. Dadurch verzögert sich natürlich die Ankunft Zuhause. Generell wird gewünscht, dass man bleibt, bis die Arbeit getan ist. Durch die dünne Personaldecke war es häufig der Fall, dass Überstunden anfielen, weil kein pünktlicher Feierabend möglich war. Urlaub ist nicht unbedingt in längerem Maß möglich, mehr als eine Woche kann schwierig werden.
Die Dienstpläne kamen in der Regel am Donnerstag für die jeweils nächste Woche, etwa so wie alle mir bekannten Häuser. Krankenhäuser fahren ein Vierschichtsystem und planen auch nicht, wie viele Betten sie am Abend belegt haben. Trotzdem hat man hier mindestens drei Wochen vorher die Pläne. Warum in der Hotellerie nicht ist mir bis jetzt ein Rätsel.
Vorgesetztenverhalten
Mit den Vorgesetzten konnte ich stets ungezwungen über alles reden und wenn es die Arbeit zulässt auch mal scherzen und Witze reißen. Ich wurde immer ernst genommen und konnte auch ernste Themen ansprechen, ohne Angst vor Konsequenzen zu haben (das ist leider nicht in jedem Hotel so, wie ich aus Erfahrung sagen kann). Insgesamt ist der Umgang sehr positiv zu bewerten. Das war unter anderem einer der Gründe, aus denen ich in diese Hotelgruppe gewechselt habe.
Interessante Aufgaben
Generell ist kein Tag wie der Andere. Die Grundtätigkeiten beschränkten sich im Spätdienst auf das Einchecken, Zimmerverfügbarkeit gewährleisten und natürlich die Gastwünsche erfüllen. Dennoch ist jeder Gast individuell. Von daher gilt es häufig auf individuelle Wünsche zu reagieren. Sei es den Gästen die Zimmer zu zeigen oder auch mal Touren durch das Hotel zu geben, Gastgeschenke vorbereiten, Autos parken oder im Notfall auch in anderen Abteilungen auszuhelfen.
Es gibt viele interessante Veranstaltungen wie Hochzeiten oder hier und da auch mal Filmdrehe, die dort aufgrund der schönen Kulisse abgehalten werden. Man hat also immer interessante Menschen um sich herum.
Arbeitsbedingungen
Dienstpläne kommen donnerstags für die kommende Woche (siehe Absatz "Work-Life-Balance"). Überstunden fielen während meiner Zeit häufig an. Private Termine waren damit in Kombination mit den Dienstplänen häufig schwer zu vereinbaren.
Man muss sich von den Gästen das eine oder andere gefallen lassen. Nimmt das Überhand, so kann man sich ohne Probleme an seine Kolleg*innen oder Vorgesetzte wenden, die schreiten ohne Zögern ein, wenn es unangenehm werden sollte. Leider gibt es noch immer Gäste, die einen nicht als gleichwertige Person wahrnehmen (sei es wegen des Alters, der Herkunft oder des Geschlechtes). Gemeine Menschen gibt es leider überall, denen wird im Schlosshotel aber schnell und professionell Einhalt geboten. Bekommen die Vorgesetzten das nicht mit, weil man etwa alleine mit dem Gast umgeht, so muss man natürlich den Mut besitzen und sich auch dem Kollegium mitteilen. Sonst kann nicht gehandelt werden. Aufgrund des respektvollen Umganges miteinander im Team aber keine Hürde. Kurz: Als Mitarbeiter*in kann man sich sicher fühlen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
-Meldescheine und viele weitere Dokumente weiterhin auf Papier
-Auf Mülltrennung wird generell geachtet
-insgesamt wird mitRessourcen bedacht umgegangen
Gehalt/Sozialleistungen
Mein Einstiegsgehalt lag bei 23.000 pro Jahr. Es gab Weihnachtsgeld. Trinkgeld, das an der Rezeption abgegeben wird, wird gesammelt und regelmäßig fair geteilt. Jeder bekommt gleich viel, hier wird nichts von den Teilenden in die eigene Tasche abgezweigt. Trinkgeld, dass man für Koffertragen/ Autos parken etc. persönlich bekommt, ist davon natürlich ausgenommen.
Image
Unter einigen Mitarbeitern wurde sich hier und da über das Unternehmen oder das Management geärgert. Einige Sachen wurden übertrieben. Meine Meinung habe ich oben ausführlich geschildert.
Karriere/Weiterbildung
Azubis werden meist übernommen, sofern sie das möchten. Einer Beförderung steht in der Regel nach zwei drei Jahren nichts im Weg, wenn sich die entsprechende Leistung nachweisen lässt und Positionen zu besetzen sind. Ich habe es als fair empfunden.