Man muss viel einstecken können, um sich hier wohlzufühlen.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ist nicht schlecht für den CV, Aufgaben würden Spaß machen, wenn die negative Umgehensweise nicht so im Vordergrund stehen würde ...
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Umgang mit Mitarbeitern
Gehalt
Work-Life-Balance
Verbesserungsvorschläge
Mitarbeiter psychisch nicht so unter Druck setzen, gerade junge Mädchen nicht ausnutzen und für eine bessere Work-Life-Balance sorgen. Führungspersonal sollte besser geschult werden.
Arbeitsatmosphäre
Je nach Laune der Chefin jeden Tag anders, manchmal gut und manchmal schlecht (diese Tage überwiegen). Grundsätzlich ist der Alltag hier sehr stressig und diese Unruhe liegt einfach konsequent in der Luft. Fast alle sind überarbeitet, machen kaum Pausen und es wird alles auf die Goldwaage gelegt wodurch Kleinigkeiten einem schon vorkommen können, als wäre alles schief gelaufen. Wer den Film "Der Teufel trägt Prada" gesehen hat, kann sich eine ähnliche Atmosphäre vorstellen. Ob man das möchte, sei jedem selbst überlassen. :)
Kommunikation
Sehr dominant und nichts für schwache Nerven. Man muss ständig erreichbar sein, immer alles im Blick haben und kann sich schwer mal eine Zeit lang auf eine Sache konzentrieren, da man jeder Zeit ins Büro der Chefin gerufen werden kann und nie weiß, was auf einen zukommt. Alles muss sofort erledigt werden, jede E-Mail muss sofort geöffnet und gelesen werden und wenn unter diesem Stress dann kleine Fehler passieren, wird darüber gesprochen, als sei es ein Weltuntergang. Teilweise sehr harte Kommentare, die mich auch persönlich getroffen haben. Tränen sieht man hier nicht selten ...
Kollegenzusammenhalt
Viele junge Mitarbeiterinnen, die sich auch privat sehr gut verstehen.
Work-Life-Balance
Im Unternehmen arbeiten fast nur Praktikanten, Trainees oder Juniors. Diese Stellen sind häufig mit recht jungen Mädels besetzt, die von einer richtigen Modekarriere träumen und dafür auch einiges in Kauf nehmen. Diese Naivität wird gerne mal ausgenutzt, was in unbezahlten Überstunden (keine Zeiterfassung) und einer ständigen Erreichbarkeit auch außerhalb der Arbeitszeit resultiert. Viele kommen früher, gehen später oder machen keine Pausen, da der Workload sonst fast nicht zu erledigen ist und eine Art Angstkultur herrscht, bei der man ständig Panik hat, etwas zu übersehen. Wer seine eigenen Grenzen definiert und täglich durchsetzt (wie beispielsweise pünktlicher Feierabend) wird belächelt und bekommt zu spüren, dass dies eigentlich unerwünscht ist, ohne, dass jemand konkret etwas dagegen sagen könnte.
Vorgesetztenverhalten
Stets ungewiss: Manchmal überfreundlich, manchmal unaushaltbar. Starke Stimmungsschwankungen, hohe Kontrolle: die Chefin steht in fast allen Mails in CC und manchmal wirkt es als würde sie nach Fehlern suchen. Man fühlt sich häufig unter Druck gesetzt, nicht verstanden und als würde man ständig Fehler machen. Positive Worte hört man nur selten, viele hatten oft Angst vor Besprechungen. Wenig Empathie und Einfühlungsvermögen, private Umstände sind egal: Für Arzttermine müssen Urlaubstage genommen werden, da zu spät kommen nicht geduldet ist, in dringenden Ausnahmesituationen im Home Office bleiben ist ausdrücklich unerwünscht und wird durch uralte und unfähige Laptops auch fast unmöglich gemacht.
Interessante Aufgaben
Klassische Mode-PR mit Aufgaben wie Kollektionsverwaltung, Clippings und Reportings erstellen. Hinzu kommen auch interessante Projekte wie Eventplanung und Influencerkooperationen. Eigene Ideen werden wahrgenommen und den Kunden auch präsentiert. Da man bei den meisten Events vor Ort mitwirken darf, ermöglicht die Agentur einem sehr gute Einblicke in die Branche und wertvolle Kontakt. Dennoch bekommt man zu spüren, dass man ohne die Agentur "nichts wert wäre".
Sehr traditionelle Arbeitsweise (Cold Calls, Mailings, Redakteure werden teilweise mit Mails & Telefonaten überhäuft, ob sie die Kunden der Agentur featuren können). Vielleicht würde ein modernerer Ansatz auch mal gut tun.
Gleichberechtigung
Viele Kollegen die schon länger im Unternehmen sind haben einen sehr hohen Stellenwert, während jüngere Praktikantinnen und Trainees es da doch schon manchmal schwerer haben können. Auch wenn es die Chefetage sich nicht anmerken lassen möchte, gibt es klare Favoriten, die auch netter behandelt werden: Wenn man das Unternehmen verlässt werden beispielsweise für manche Leute Abschiede veranstaltet - für andere nicht. Während Praktikantinnen teils teure Designer-Accessoires/-Klamotten erhielten, bekamen manche nach 4 Jahren Mitarbeit nur Kleinigkeiten ...
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt einige Kollegen im Unternehmen, die schon seit vielen Jahren auf ihren Positionen sind und scheinbar auch glücklich dort sind. Geburtstage o.Ä. werden auch gefeiert.
Arbeitsbedingungen
Arbeit an iMacs: Modern. Allgemein aber eine eher altmodische Art und Weise zu arbeiten. Es wird fast alles ausgedruckt und in Ordnern abgelegt, wodurch man einen unnötigen Mehraufwand hat. Zusätzlich gibt es keine internen Chatprogramme, Teams wird nur für Calls mit Kunden genutzt. Alles wird mündlich entweder direkt im Büro oder per Telefon besprochen (schlau, wenn man bedenkt wie der Umgangston teilweise ist!).
Häufig wird für Meetings auch erwartet, dass alle Dokumente/Präsentationen, an denen gearbeitet wurde in Farbe ausgedruckt werden, damit man es dem Team zeigen kann. Eine Software wie Teams in der man auch Dokumente teilen kann wäre da deutlich moderner und sinnvoller.
Schönes Büro, Aufenthalt in der Küche eigentlich aber eher ungern gesehen, da man immer in Reichweite des Telefons sein sollte, weshalb viele ihre Mittagspause (wenn sie überhaupt stattfindet) nur am Platz abhalten.
Lage direkt in Bogenhausen aber nicht so nah an der U-Bahn.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hoher Papierverbrauch, was jedoch fast unvermeidbar in der Modebranche ist, da täglich Pakete von A nach B gesendet werden. Mülltrennung jedoch zumindest teilweise vorhanden.
Gehalt/Sozialleistungen
Mode PR ist allgemein nicht so gut bezahlt, hier steht es jedoch in keinem Verhältnis zu den geleisteten Arbeitsstunden, da auch eine Erreichbarkeit nach der regulären Arbeitszeit stets gewünscht war.
Image
Renommierte Agentur bei Kunden, auch innerhalb der Branche wissen die meisten Arbeitgeber Ex-Mitarbeiter der Agentur zu schätzen, da sie wissen, welchem Druck man stand halten musste.
Karriere/Weiterbildung
Karriere machen zwar möglich, die meisten halten aber nicht lang durch. Es gibt keine Schulungen o.Ä. Hohe Fluktuationsrate, viele gehen nach ihrem abgeschlossenen Praktikum/Trainee. Agentur selbst denkt es läge daran, dass die junge Generation nicht mehr so belastbar ist, ohne Work-Life-Balance, gutes Gehalt/Benefits und eine teils unaushaltbare Atmosphäre findet man aber einfach zu schnell einen neuen Arbeitgeber, bei dem man deutlich mehr Wertschätzung erhält.