Viel Know-How, miese Kommunikation, fehlgeleitetes Management, Abteilung Systemintegration krankt, aber tolle Kollegen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Homeoffice kann man bei passenden Aufgaben quasi unbegrenzt bekommen. Das Gehalt ist klasse, die Projekte interessant. Die Lage in Siegburg ist gut, Anbindung kein großes Problem mit ÖPNV in ca. 15 Minuten fußläufiger Entfernung und Autobahnnähe.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Intransparent, altmodische Strukturen, fragwürdiger Führungsstil, tristes Gebäude. Die Fähigkeit neue Mitarbeitende einzubinden ist stark ausbaufähig.
Verbesserungsvorschläge
Kommunikation und Feedback innerhalb des Unternehmens sollte ernster genommen werden. Eine Modernisierung der tristen und schlecht ausgestatteten Räumlichkeiten wäre angebracht. Vor allem braucht es aber eine wesentlich bessere Arbeits- und Führungsorganisation und das am besten eher früher als später, wenn man neue Mitarbeiter gewinnen und halten will.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist eher mittelmäßig, da hier wenig das Gefühl von Vertrauen und Wertschätzung vermittelt. Gesagt wird es, aber gefühlt und gelebt eher nicht. Nichtsdestotrotz wird jedem Mitarbeitendem seine Fachkompetenz zugesprochen und man kann sich innerhalb seines Tätigkeitsfeldes selbst organisieren.
Kommunikation
Es gibt regelmäßige Mitarbeiterversammlungen mit aktuellen Informationen zum Unternehmen und zum Stand der Integration in den Rohde & Schwarz-Konzern. Da allerdings auch viel gerne mal Lückenfüller- und Konzerngeblubber. Kommunikation im Team selbst ist sehr gut, der Informationsfluss von den Führungsebenen ist stark intransparent und lückenhaft. Informationen werden gerne mal zwischen Tür und Angel weitergegeben und dann erwartet, dass man alles weiß, was man für die Aufgabe braucht. Man muss sich proaktiv alles selbst zusammensuchen.
Kollegenzusammenhalt
Ein Highlight ist der Kollegenkreis. Alles fähige und nette Menschen. Klar, man ist nicht mit jedem direkt dick befreundet, aber das muss meiner Meinung nach auch nicht so sein. Kontakte lassen sich hier noch ganz klassisch in der Küche oder am
Kicker knüpfen.
Work-Life-Balance
Ich persönlich hatte da wenige Probleme, aber ich habe mehrere Berichte von Kollegen gehört, dass Überstunden quasi erwartet werden und sie dann gerne unter den Tisch gekehrt werden, besonders in Zusammenhang mit Einsätzen beim Kunden. Das hängt mit dem altmodischem Führungsstil des Managements zusammen. Der Mitarbeiter hat zu liefern. Immer. Man muss in einigen Fällen schon selbst dafür kämpfen, dass einen die Firma nicht zu sehr einspannt, was dann natürlich mit Einbußen am variablen Gehaltsbestandteil einher geht.
Vorgesetztenverhalten
Generell ist die Führungsstruktur altmodisch. Kommunikation findet zwar in beide Richtungen statt, wird dann aber oft nicht ernstgenommen. Man möchte Offenheit simulieren. Hinterfragen der eigenen Linie findet im Prinzip nicht statt. Das beginnt ganz oben und zieht sich durch alle Ebenen des Managements. Im Bereich der Systemintegration ist die Teamleitung mangelhaft. Wenn man hier nach einer klaren Linie sucht, wird man enttäuscht werden. Kritik wird nicht angenommen und es ist nicht gerne gesehen, wenn man einen eingeschlagenen Weg in Frage stellt. Auf meine Kündigung wurde mit Schmollen reagiert.
Interessante Aufgaben
Junge, junge. Wer interessante Projekte sucht ist hier goldrichtig. Vieles fällt unter die Geheimhaltung, also wird man nicht im Freundeskreis damit prahlen können.
Gleichberechtigung
Die Firma ist klar männerdominiert, was ein der Branche geschuldet ist. Frauen können hier meiner Meinung nach auch etwas erreichen. In einer Führungsposition gibt es derzeit aber nicht eine.
Umgang mit älteren Kollegen
Schönhofer gibt es schon seit über 40 Jahren. Das Wissen der älteren Kollegen ist essenziell für den Firmenerfolg, entsprechend werden sie in der Regel geschätzt. Es wird eher spannend was passiert, wenn sie mal nicht mehr da sind…
Arbeitsbedingungen
Das Gebäude ist extrem veraltet, viel zu klein und in weiten Teilen auch ohne moderne Annehmlichkeiten wie Klimaanlage oder gute Beleuchtung.
Die technische Ausstattung ist gut, aber nicht überragend. Sie variiert derzeit noch stark von Mitarbeiter zu Mitarbeiter, was noch angeglichen werden soll. Wenn man nach etwas fragt, bekommt man es meist, muss aber eben auch erst fragen. Eine Standardausstattung gibt es im Prinzip nicht.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umweltbewusstsein spielt keine große Rolle. Die Heizungen bollern kräftig, Stromverbrauch spielt keine große Rolle. Investitionen in Ladesäulen, moderne Haustechnik oder PV-Anlage werden als zu teuer abgetan. Hier könnte sich mit Geld von Rohde in Zukunft noch was tun.
Soziale Versntwortung spielt ebenfalls keine große Rolle. Mir sind keinerlei Sozial- oder Spendenprojekte bekannt, beim Einkauf von Waren spielt „grün“ auch keine Rolle. Immerhin kommen Lebensmittel bzw. Catering bei Veranstaltungen oft aus der Region.
Gehalt/Sozialleistungen
Geld ist hier das kleinste Problem und wird gerne auch als Kompensation für andere Schwächen genutzt. Man kann sehr gut verdienen, wenn man sich mehr anstrengt wird das (auf Kosten der Work-Life-Balance) über einen variablen Gehaltsbestandteil auch vergütet. Gehalt kommt immer pünktlich.
Wenn man meckern wollte, dann wäre das höchstens wegen mangelnder Gehaltstransparenz. Die Vergütungen hängen sehr vom persönlichen Werdegang und dem Verhandlungsgeschick ab.
Image
Das Image der Firma intern und bei Kunden ist durchwachsen. Außerhalb der BOS-Blase kennt eigentlich niemand Schönhofer. Ein klassischer Hidden-Champion. Der Kauf durch Rohde dürfte dem Image nur mäßig zuträglich sein, da die Unabhängigkeit nun dahin ist und R+S selbst nicht den besten Ruf hat.
Karriere/Weiterbildung
Du möchtest eine Schulung und sie ist mindestens halbwegs sinnvoll für das Unternehmen? Du bekommst sie. Schulungen werden gerne eingeplant, da Know-How das Kapital von Schönhofer ist.
Wenn man passende Ambitionen hat, kann man vergleichsweise einfach aufsteigen, aufgrund der Unternehmensgröße natürlich nicht unbegrenzt.