Tolle Projekte unter schwierigen Bedingungen - und geht per Anwalt gegen unliebsame Bewertungen vor
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ich finde ganz besonders nicht gut, dass anwaltlich gegen unliebsame Bewertungen vorgegangen wird. Wenn einem was nicht gefällt, wird behauptet es wäre gelogen und man müsse es nachweisen. Aber es ist doch logisch, dass man vieles nicht belegen kann. Niemand macht heimliche Aufnahmen, Bilder oder kopiert Mails. Das ist schlicht nicht erlaubt, wird aber vom Anwalt verlangt. Wie soll das also gehen? Es gibt die Möglichkeit für Unternehmen, Bewertungen zu kommentieren. Das wäre doch mal was: Selbstreflexion statt Wegdrücken! So ganz grundsätzlich als Tipp, nicht nur in diesem Kontext!
Verbesserungsvorschläge
Selbstreflexion
Arbeitsatmosphäre
Abhängig von Stimmung der Geschäftsführung. An guten Tagen: Gelöst, intensiv-konzentriertes Arbeiten. An schlechten Tagen: Angespannt, konzentriertes Arbeiten unmöglich, auch Tränen.
Kommunikation
Wöchentliche, detaillierte Projektbesprechungen. Dabei entstand der Eindruck, dass die Geschäftsführer nicht miteinander kommunizieren und sich nicht einig waren, so hatte man oft das Gefühl zu deren Spielball zu werden. Mails auch in druckvollen Großbuchstaben und mehrfachen Ausrufezeichen. Mit den Kollegen gut, direkt und transparent.
Kollegenzusammenhalt
Grundsätzlich gut. Nette, meist hilfsbereite Kollegen, aber auch Vorschieben von Kollegen, um Konfrontationen mit der GF zu vermeiden und um in der Gunst nicht zu sinken, was ich bei einigen Kollegen deutlich meinte merken zu können. Am Ende war sich dann doch jeder selbst der Nächste.
Work-Life-Balance
Ich hatte das Gefühl, das unausgesprochen viel verlangt wurde, was die Work-Life-Balance negativ beeinflusst hat (Überstunden / Reisebereitschaft). Ob das für alle Angestellten gleich gegolten hat, kann (und darf) ich hier nicht sagen. Jedenfalls hat sich das für mich so angefühlt, wenn nach einem Nein dennoch so weitergemacht wurde, wie bisher , z.B. wenn Kollegen sagten, dass sie schon am Rande der Belastbarkeit arbeiten, aber noch weitere Projekte bekamen, während ich das Gefühl hatte, dass Kollegen mit weniger Belastung keine weiteren Projekte bekamen. In meinen Augen wurde Einsatz nicht wertgeschätzt. Für Überstunden musste man sich im Nachhinein sogar rechtfertigen ("kosten Geld" - obwohl es weder Auszahlung noch Freizeitausgleich gab).
Vorgesetztenverhalten
Widersprüchlich. Manchmal spannende, beflügelnde, lehrreiche, professionelle Zusammenarbeit auf hohem Niveau mit viel Spaß. Daneben oft sehr autoritär, mit unangemessenem Ton und Inhalt (z.B. Bewertung von Aussehen und persönlichem Lebensstil der MAs). Ich habe die Art der Kommunikation untereinander oft als belastend wahrgenommen, bzw. kam das bei mir so an. Das lag zum einen an der von mir vernommenen Lautstärke, als auch an der Wortwahl, die ich persönlich eher in Streits denn normalen Konversationen verwenden würde und teilweise von mir persönlich als Beleidigungen aufgefasst wurden. Das gilt auch für den Umgang mit den Angestellten (auch in der Öffentlichkeit). Einen Beweis dafür habe ich nicht, da ich keine illegalen Tonaufnahmen gemacht habe (wie jetzt vom Anwalt als Beweis verlangt). Auch fühlte man sich sehr kontrolliert (z.B. Mails "absegnen" lassen).
Interessante Aufgaben
Die Projekte waren fast ausnahmslos spannend, individuell und oft innovativ in der Durchführung. Dabei wurde sehr sauber gearbeitet. Das Konzeptionieren der Projekte wurde gewissenhaft und zielgerichtet durchgeführt.
Umgang mit älteren Kollegen
Langjährige Erfahrung wird durchaus sehr geschätzt. Können und Erfahrungen sind wichtiger als Alter. Dennoch eher junges Team.
Arbeitsbedingungen
PCs im guten Mittelfeld, Arbeitsplätze okay, klimatisierte Räume, gut ausgestattete Küche.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Auch mit dem Zug fahrbare Strecken wurden von der GF meist per Flugzeug bestritten. Alle zur Kontrolle an die GF übergebenen Dokumente mussten ausgedruckt werden.
Gehalt/Sozialleistungen
Für mein Empfinden nicht leistungsgerecht. Gehaltsverhandlungen waren schwierig bis unmöglich.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung wird gern gesehen, wenn es die Auslastung erlaubt. Aufgrund der Größe nur begrenzte Aufstiegschancen.