Eine Herrschaft des Schreckens
Gut am Arbeitgeber finde ich
Auch wenn hier über vermeintlich unspektakuläre Produkte wie Rubbellose gesprochen wird, muss man zugestehen, dass der Spagat zwischen Produktmanagement und der Kundenbetreuung von staatlichen Lotteriegesellschaften eine abwechslungsreiche und spannende Tätigkeit war.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Gegenüber der interessanten Tätigkeit standen eine permanente Überbelastung und ein herabblickender Umgang mit den Mitarbeitern, was meiner Meinung nach auf 2 Gründen beruht:
1. Zielvorgaben durch den Konzern, der rein profitorientiert handelt – somit die klassische amerikanische hire and fire Mentalität.
2. Ein Verhalten der GF gegenüber Mitarbeitern und Abteilungsleiter, welches im besten Falle noch als monarchisch-totalitär beschrieben werden kann.
Wurden die nach unten weitergereichten Aufgaben aus Personalmangel nicht geschafft, knallte die Peitsche. Logischer Weise führen solche Arbeitsumstände regelmäßig zu workarounds mit Kollegen oder anderen Unternehmensbereichen.
Abteilungsleiter werden auch gerne im Beisein Ihres eigenen Teams an die Wand gestellt.
Eine Zeiterfassung ist prinzipiell vorhanden, wird aber nur von anderen Abteilungen genutzt. Im Marketing wurde durch einen Kollegen der weise Ratschlag gegeben: Wem sein Job lieb ist, spricht diese Thema besser nicht an.
Wer hier angekommen ist will laut meinen Erfahrungen nur eins, wieder weg.
Verbesserungsvorschläge
Austausch der Führungsriege.
Arbeitsatmosphäre
Zusammengefasst: Ein interessantes Aufgabenspektrum, jedoch eine „Führung“ ohne jeden Vergleich.
Da das Team regelmäßig ausgewechselt wird, ich den vorherigen Beitrag nicht für realistisch halten kann und SGH dadurch regelmäßig neues Personal sucht, möchte ich die nachfolgenden Erfahrungen mit potentiellen Interessenten teilen.
Scientific Games ist Hersteller von Produkten und Zubehör für die Glücksspielindustrie, wobei sich die deutsche Unternehmenseinheit mit 30-40 Angestellten auf die Konzeption von Rubbellosen fokussiert. Bis auf die Produktionsstandorte in England und ausweichsweise Montreal gab es im Team so gut wie keinen Kontakt zu anderen Bereichen oder Standorten von Scientific Games.
Kommunikation
Entscheidungen werden alleine von der GF getroffen. Weder wird bei Belangen, die alle etwas angehen könnten, gefragt, noch besteht gar eine Mitbestimmung. Hier gilt leider das Prinzip, wer nicht spurt oder gar Bedenken äußert, wird rausgeschmissen, weggeekelt oder geht von selbst.
Work-Life-Balance
Die vereinbarte 40 Stundenwoche konnte bei uns im Team von niemandem auch nur im Ansatz eingehalten werden und Überstunden wurden als selbstverständlich und mit dem Grundgehalt abgegolten gesehen.
Selbst als Teammitglied konnte man sehen, wie hoch die Arbeitsbelastung des Abteilungsleiter war. Ich habe nie jemanden so viel arbeiten sehen, was auch durch seine regelmäßig bis in die Nacht gehende E-Mail-Frequenz belegte. Wohlgemerkt obwohl er ein echter Familienmensch war. Nach einiger Zeit war er gesundheitlich spürbar beeinträchtigt und über längere Zeit krankgeschrieben war. Da dies nicht der erste gesundheitliche Vorfall in dieser Position war, liegt hier die Einschätzung bei jedem Betrachter selbst, ob hierfür nicht vielleicht die Forderungen der GF verantwortlich waren.
Vorgesetztenverhalten
Verhalten der GF: Ohne jedwedes soziale Bewusstsein und Führungsvermögen.
Verhalten des direkten Vorgesetzten: Absolut korrekt, im Rahmen seiner Möglichkeiten. Leider wurde auch er gegangen.
Gleichberechtigung
Der Umgang mit dem Personal und die Bezahlung scheinen willkürlich zu erfolgen.
Arbeitsbedingungen
Zu viel Arbeit für zu wenig Mitarbeiter. Die Belegschaft wurde über Jahre kontinuierlich verkleinert, bei steigenden Arbeitsanforderungen. Wer nach einer Gehaltserhöhung fragt, kann auch schonmal gegangen werden (kein Scherz).
Gehalt/Sozialleistungen
M.E. absolut willkürlich
Karriere/Weiterbildung
Es wurde nicht eine Weiterbildung in meiner Zeit im Team durchgeführt.