Unternehmen am Scheideweg
Gut am Arbeitgeber finde ich
Viel Sicherheit für Mitarbeiter, jede Menge spannende Aufgaben sind genügend vorhanden (sofern man sich Ihnen widmen kann/darf), im Grunde solide Zukunftsperspektiven (so lange man sie nicht verspielt).
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Sowohl die Interessen der Beschäftigten, vertreten durch den Betriebsrat, also auch die der individuellen Führungskräfte stehen manchmal zu sehr im Mittelpunkt. Es gelingt nicht, die verschiedenen Interessen erfolgreich zu verhandeln, um zu tragfähigen Entscheidungen zu gelangen. Der Kunde bleibt immer wieder auf der Strecke. Im Verhältnis zur Größe kann sich das Unternehmen erschreckend viel unsinnige Bürokratie leisten. Veränderung wird regelmässig als Risiko, nicht als Chance begriffen.
Verbesserungsvorschläge
Ein grundlegender Wandel ist nötig, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Dieses Unternehmen hat noch die Chance, mehr Ergebnis- und Kundenorientierung umzusetzen ohne das es zu Mitarbeiterausbeutung führt. Eine Modernisierungsagenda, die nicht unnötig Rücksicht auf die Besitzstandswahrer sowohl unter den Mitarbeitern als auch unter den Führungskräften nimmt, sondern Kunden und Mitarbeiter und deren Interessen konsequent in den Mittelpunkt stellt. Ein Klima schaffen, das in dem klar ist, das Veränderung gut ist, das es wenn man etwas Unternehmen will, wichtiger ist Chancen zu ergreifen als Risiken zu verhindern.
Arbeitsatmosphäre
Könnte im Grunde sehr gut sein. Durch inzwischen schon lange fehlendes Kulturmanagement breiten sich jedoch Resignation, Neid und Missgunst aus. Das wirkt sich auf Dauer auf jede Arbeitsathmosphäre aus.
Kommunikation
Hier gibt es große Unterschiede, Kommunikation ist immer auch eine Funktion von Mitarbeiterführung. Es gibt derzeit insgesamt sehr große Defizite. Auf Teamebene ist es ganz unterschiedlich, es hängt von der Person ab. Das kann aber die Gesamtsituation nicht rechtfertigen. Freilich ist auch die Kommunikation so wie Sie die Beschäftigten prägen oft auch nicht in Ordnung.
Kollegenzusammenhalt
Wenn man sich entscheidet, ins Lager der "Beschäftigen" zu kommen, und nach den dort geltenden Regeln zu spielen, ist man Teil einer starken Gemeinschaft. Im Sinne des Unternehmens ist das nur manchmal. Orientiert man sich den langfristigen Interessen des Unternehmens die allen nutzen, ist man oft allein, wenn man keine Führungskraft ist
Work-Life-Balance
Da gibt es nichts zu klagen, die Bedingungen des Metalltarifvertrages garantieren hohe Qualität. Das völlig überholte Festhalten an Dingen wie "Präsenzkultur", sowie die Tatsache das elementare Dinge wie Home Office noch immer ohne Sachgrund umkämpft sind, Schränken das positive Erleben jedoch ein.
Vorgesetztenverhalten
Eine Kategorie die ich am liebsten gar nicht bewerten würde. Die Unterschiede sind von Kraft zu Kraft so groß, das ein Durchschnitt keinerlei Aussage hat. In meinem Fall gilt, das ich mit meiner unmittelbaren Situation zufrieden bin. Gleichzeitig hat das Handeln aller Führungskräfte in einem Bereich letztlich Einfluss auf den einzelnen und seine/ihre Arbeit, und diesen erlebe ich in Summe derzeit negativ.
Interessante Aufgaben
Es gibt viel Freiraum, den man zur Entfaltung nutzen kann, und viele spannende Aufgaben. Erst mal eine feine Sache. Der Freiraum entsteht jedoch leider nicht durch bewusste Entscheidung, sondern durch fehlende strategische Planung. So lange man mehr oder weniger autonom arbeiten kann, prima. Sobald man an die Grenze eines Interessenbereichs stößt, wird es sehr schnell sehr schwierig. Es wäre so viel mehr möglich und nötig.
Umgang mit älteren Kollegen
Wer nicht mehr allzu viele Jahre bis zur Rente hat, hat kein Problem. Muss sich auch nicht mehr Verändern. Ob das etwas Gutes ist, bleibt diskussionswürdig. Ich erlebe aber, das die Betroffenen es überwiegend gut, oder zumindest besser als mehr Herausforderung finden.
Arbeitsbedingungen
Auch hier sorgt der TV für einen guten Standard. Allerdings hat man, auch wenn man sich sehr einsetzt und sehr gute Arbeitsergebnisse nachweist, bisweilen keinen Zugang zu den Ressourcen die man dringend benötigt. Die Leistungs-orientierung muss im Sinne aller verbessert werden.
Gehalt/Sozialleistungen
Aus meiner Perspektive gut.
Image
Marktumfeld mit großem Potenzial. Viele gute Produkte, die wiederum in positiv besetzten und zukunftsträchtigen Bereichen eingesetzt werden.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt sehr oft keinen Entwicklungsplan für Mitarbeiter, der sich auf mehr als 12 Monate bezieht. Das liegt daran, das es keine definierten Rollen gibt, die hierfür Voraussetzung sind. Das ist bei vielen mittelständischen Unternehmen die Größe durch langes Wachstums erlangt haben so. Es ist aber keine Entschuldigung. Aktuelle Bemühungen zu diesem Thema sind bislang erkennbar nicht von Führungskräften und GF mit dem Willen zur Verbesserung getragen und entsprechend verläuft die Umsetzung. Das Weiterkommen im Unternehmen hängt sehr davon ab, ob man zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle das richtige Gefühl hinterlassen hat. Mit anderen Worten im Grunde entweder Zufall, oder das Ergebnis des Ausnutzens solcher Strukturen.