Aktuell nicht (mehr) zu empfehlen
Verbesserungsvorschläge
1. Mitarbeiterumfragen wieder aufnehmen
2. Mehr um Kulturthemen kümmern
3. Mitarbeiter wieder mehr einbeziehen, Zugehörigkeitsgefühl und Mitwirkungsmöglichkeiten schaffen
4. Bürokratie und Prozesse abbauen
5. interne Leute aufbauen statt externes Wissen einkaufen
Arbeitsatmosphäre
Leider ist die Stimmung nach und nach in vielen Abteilungen gekippt. Es wird oft in alle Himmelsrichtungen getreten, wenn etwas nicht funktioniert, statt gemeinsam zu arbeiten. Da muss man aufpassen, dass man nicht in die Schusslinie von jemandem kommt, der gerade unter Druck steht und einen Verantwortlichen für seine Fehler braucht. Auch verlassen zunehmend mehr qualifizierte Kollegen das Unternehmen, weil die schleppenden Prozesse den Spaß verderben, die Kultur sehr gelitten hat und fehlende Entwicklungsmöglichkeiten einfach keine gute Perspektive bieten.
Kommunikation
Licht und Schatten.
Positiv:
Einmal im Monat gibt es eine Review, bei der alle (remote) teilnehmen und verschiedene Abteilungen und das Management über die Entwicklungen am Produkt, Markt und zur Strategie sprechen. Einmal im Quartal wird sich vor Ort getroffen.
Zahlen, Erfolge und Misserfolge werden transparent mit allen geteilt, das finde ich gut.
Negativ:
Bis vor einiger Zeit war die Kommunikation nicht nur auf rein fachliche Themen bezogen. Es ging deutlich mehr um Kultur und zwischenmenschliche Kommunikation. Das HR Team hat inzwischen aber kaum noch Präsenz in den Reviews. Personal- und Kulturthemen scheinen zweitrangig geworden zu sein.
Auf Abteilungs- und Teamebene ist der Austausch sehr teamabhängig. Da braucht es proaktive Gestaltung von der Führungskraft, sonst leidet das Thema Kommunikation.
Außerdem fühlt es sich inzwischen so an, als würde das Management meist „im stillen Kämmerchen“ vor sich her diskutieren und planen, ohne mal die Menschen mit einzubeziehen, die das nachher umsetzen sollen und wertvolle Praxiserfahrungen einbringen könnten.
Kollegenzusammenhalt
Es finden sich zum Glück auch heute noch tolle Kollegen und Teamzusammenhalt, lediglich sehr viel weniger als noch vor einiger Zeit. Es entwickelt sich manchmal eine Dynamik von „wir hier unten“ gegen „die da oben“…ungesund, aber auch verständlich beim veränderten Umgang mit den Arbeitnehmern.
Work-Life-Balance
Flexible Arbeitszeiten und flexibler Ort, das ist ein großes Plus. Allerdings ist es mit Überstunden schwierig. Hier ist jeder sein eigener Richter, es gibt kein Tool zur Aufzeichnung oder dergleichen. Im Zweifel wird also nichtmal „gesehen“ wenn jemand zu viel arbeitet.
Vorgesetztenverhalten
In meinen Augen wird viel zu wenig auf die zwischenmenschliche Eignung geachtet, was jetzt schon öfter zu Problemen geführt hat. Außerdem hat man scheinbar irgendwann beschlossen, dass nur noch externe Führungskräfte eingekauft werden, im Zweifel als Freelancer. Ich verstehe das nicht ganz, es ist doch viel schwerer zu beurteilen, ob ein fremder Mensch ins Team passt, als wenn man jemanden aus den eigenen Reihen dahingehend fördert und einsetzt. Schade?
Interessante Aufgaben
Je nach Team gibt es hier schon einen gewissen Gestaltungsspielraum und interessante Aufgaben. Unklar geschnittene Aufgabengebiete und Strategiewechsel machen es aber im Alltag schwer, tatsächlich einen guten Job zu machen.
Gleichberechtigung
Die Diversität steigt langsam, aber erkennbar. Was den Frauenanteil in Führungspositionen angeht, könnte aber viel mehr gemacht werden. Das Management besteht zum Großteil aus Männern im mittleren Alter.
Umgang mit älteren Kollegen
Hier hat sich zunehmend was getan, damit die Altersstruktur diverser wird. Das geht aber auch mit der Strategie mit einher, Leute mit mehr Erfahrung einzustellen.
Arbeitsbedingungen
Was die Hardware angeht, kann man zwischen Windows und Mac wählen, bekommt alle notwendigen Geräte wie Headset etc. gestellt und nach Wahl bis zu einem gewissen Budget auch Büro-Möbel. Alles Top.
Falls man in Offenburg / Umgebung wohnt, gibt es auch ein tolles neues Office mit höhenverstellbaren Tischen, klimatisierten Räumen und kostenlosen Getränken. Natürlich sind auch der obligatorische Tischkicker, eine Konsolenecke & co. vorhanden. Da kann man wirklich nicht meckern.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ist kein großes Thema in der Firma. Immerhin ist unser Produkt digital, das heißt aus der Sicht sind wir recht nachhaltig.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehälter sind in Ordnung.
Positiv: Es gibt virtuelle Mitarbeiterbeteiligungen, Zuschüsse zur bAV und einen monatlichen 40€ Sachgutschein.
Negativ: Umfang und Höhe der Benefits waren schonmal deutlich besser (und sie waren auch innovativer). Wenn steuerfreie Möglichkeiten wie Inflationsprämien geschaffen werden, werden diese leider nicht genutzt.
Das Thema Gesundheit kommt auch recht kurz (z.B. kein Hansefit o.ä.).
Image
Das Image hat gelitten, und das meines Erachtens mit Grund. Teils zweifelhafte Kündigungen / Aufhebungen und o.g. Punkte tun ihren Teil dazu.
Karriere/Weiterbildung
Hier kann ich kaum positives finden.
Ich habe leider das Gefühl, seit meiner Einstellung in der Entwicklung stehen geblieben zu sein.
Wenn man Glück hat und der Vorgesetzte zustimmt, darf man sich eine Weiterbildung buchen. Ansonsten wirkt es fast so, als wäre das nicht erwünscht, so wenig wie das inzwischen thematisiert wird.