Es ist nicht alles Gold was glänzt - Hauptsache das Image stimmt
Arbeitsatmosphäre
Seit Jahren auf dem absteigenden Ast. Der Workload wird immer größer, die Personaldecke immer dünner. Man behindert sich mit Prozessen, die nicht praxisorientiert sind an vielen Stellen selbst und setzt auf Outsourcing an Partnerfirmen wodurch die Abläufe an Effizienz verlieren.
Fachwissen langjähriger Mitarbeiter lässt man gehen ohne es vorher auf neue Mitarbeiter zu übertragen. Strukturiertes Onboarding und Ausbildung sucht man hier vergebens, der Letzte bildet den nächsten aus.
Kommunikation
Ehrliche Kommunikation gibt es schon lang nicht mehr. Gängiges Motto im Management: „Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern“
Bei einigen keine böse Absicht, sondern bloßes Unvermögen, bei anderen pure Absicht.
Kollegenzusammenhalt
Stark abhängig von der Abteilung. In manchen noch sehr gut, in anderen bereits unfassbar schlecht. Kein Wunder, denn Kollegen anschwärzen ist bei den Meisten Vorgesetzten durchaus erwünscht und wird zunehmend gefördert.
Work-Life-Balance
Einzig wirklicher Pluspunkt ist die langfristige Planbarkeit durch festgelegten Schichtplan für ein Jahr im Voraus.
Ansonsten gibt man sich in der Öffentlichkeit als Familienfreundlicher, weltoffener, moderner Konzern, der sich um physische und psychische Gesundheit seiner Mitarbeiter sorgt. Hinter den Kulissen sieht es dann ein wenig anders aus - auf der Management-Ebene durchaus familienfreundlich durch großzügige Gleitzeit- und Homeofficeregelungen, das war’s dann aber auch schon. Bei allem was darunter liegt, von flexibel und modern nichts zu sehen, antiquierte Ansichten und kein Entgegenkommen, was über das gesetzliche Mindestmaß hinaus geht.
In puncto Mental-Health, wird regelmäßig „geworben“, in der Hoffnung, niemand nimmt die Worte wirklich ernst, denn hat jemand ein Problem, passiert genauso viel, oder eben auch wenig, wie überall sonst auch.
Vorgesetztenverhalten
Zum Teil so schlecht, dass es mit Worten kaum zu beschreiben ist. Man merkt deutlich, dass die heutigen Vorgesetzten meist ein Studium besitzen. An der Uni lehrt man aber weder Erfahrung, noch Führungskompetenzen und Umgang mit Menschen.
Das Resultat ist Angst-Politik und permanentes unter Druck setzen durch Führungskräfte. Da wird nicht geführt sondern regiert.
Interessante Aufgaben
Auch hier gab es bessere Zeiten. Die Aufgaben werden zunehmend uninteressanter weil man sehr an wiedersprüchlichen Prozessstrukturen fest hält. In manchen Bereichen sind aber durchaus noch interessantere Aufgaben dabei. Wer sich mit dem Chef gut stellt kann also Glück haben.
Gleichberechtigung
Zumindest equal Pay wird hier gelebt. Auch Teilzeit und Elternzeit sind für alle gleichermaßen realisierbar. In Sachen Führungspositionen und Aufstieg wirkt es aber eher so, als seien Frauen dort im Vorteil.
Umgang mit älteren Kollegen
Im Großen und Ganzen weder besonders positiv, noch besonders negativ.
Arbeitsbedingungen
Immer weniger Personal und zum Teil schlecht funktionierende, sehr in die Jahre gekommene Anlagen. Auch Neubauten werden häufig mangelhaft in Betrieb genommen, das Personal wird’s schon richten.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Man gibt sein Bestes beim Greenwashing und versucht im sozialen Bereich keine negativ Schlagzeilen zu machen.
Gehalt/Sozialleistungen
Immernoch überdurchschnittlich gutes Gehalt und Sozialleistungen. Allerdings nähert man sich seit Jahren, ganz langsam an den Durchschnitt der Branche an.
Image
Ein Mineralölkonzern der versucht den Wandel zu überstehen auch wenn die Richtung noch nicht klar zu sein scheint.
Karriere/Weiterbildung
Hat man sich mit dem Vorgesetzen gut gestellt, gibt es durchaus Möglichkeiten. Das erfordert aber große Eigeninitiative und man darf nicht viel Unterstützung vom Arbeitgeber erwarten.