Viele sehr gute Ansätze, trotzdem scheint die linke Hand nicht zu wissen, was die rechte tut
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das Gehaltsmodell, viel Pair Programming, leckeres Essen, Team Events
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Existierende Cliquen und deren Art, Personen überschnell zu bewerten, ohne Probleme anzusprechen oder gezielt andere Personen anzusprechen, die andere Facetten einbringen könnten.
Wie oft betont wird, wieviel besser die Kommunikation in der Firma laufe und wie fortschrittlich man sei, was aber nur zum Teil stimmt.
Persönliche Bewertungen hängen einfach stark von Glück ab. Eingestellt wird man von Team A, man fängt in Team B an und wird gut bewertet, Team C entlässt einen, ohne mit Team A zu sprechen.
Laut einiger Personen in der Firma wurden im Jahr 2019 ca. 30 % während der Probezeit wieder entlassen, das sollte man vor der Bewerbung bedenken.
Verbesserungsvorschläge
Bei Knackpunkten mal gezielt Leute oder Teams fragen, von denen man nicht schon weiß, dass sie die eigene Meinung mittragen werden. Etwas mehr Organisation im Einstellungsverfahren und beim Bewerten der Probezeit. Man wird teilweise umhergeschubst und innerhalb sehr kurzer Zeit bekommt man von einer Personengruppe einen Stempel aufgedrückt, dem andere widersprechen würden. Die werden aber anscheinend nicht gefragt.
Arbeitsatmosphäre
Kommt stark auf das Team an. Manchmal ist alles angenehm und super, manchmal hat man das Gefühl, sich für jede (nicht ansatzweise beleidigende!) Aussage rechtfertigen zu müssen.
Kommunikation
Man legt sehr viel wert auf persönliches Feedback, es gibt oft Retrospektiven zum Besprechen der Team-Zusammenarbeit und sonstige Meetings für alles drumherum.
Das ist vom Ansatz her gut, bringt in der Praxis aber nur begrenzt viel. Gutes Feedback kann einfach nachträglich revidiert werden, entscheidende Probleme werden entweder nicht angesprochen oder Leute kommen teilweise gar nicht zu Wort. Die Probleme gehen hier aber meiner Erfahrung nach eher von Einzelpersonen / Cliquen aus und sind nicht in jedem Team vorhanden.
Die schlechte Wertung gibt es dafür, dass man sich oft auf die Fahne schreibt, besonders gut kommunizieren zu können, was aber einfach nicht der Fall ist (nicht nur aus eigener Erfahrung).
Kollegenzusammenhalt
Recht hoch, wie ich mitbekommen habe, teilweise auch teamübergreifend. Manche scheinen lieber unter ihren bekannten Koplegen zu bleiben, einige sind auch Neuen gegenüber sehr offen und hilfsbereit.
Work-Life-Balance
Es wird sehr darauf geachtet, keine Überstunden (und nicht zu viele Unterstunden) zu machen. 32-Stunden-Wochen sind ohne Weiteres möglich, konkrete Regelungen werden dann mit dem Team abgesprochen.
Vorgesetztenverhalten
Wen bezeichnet man als Vorgesetzten bei so flachen Hierarchien? Die Geschäftsführer, von denen man wenig mitbekommt? Keine Probleme. In der Probezeit die Team-Mitglieder, die einem etwas beibringen und einen bewerten? Durchwachsen.
Interessante Aufgaben
Je nach Team unterschiedlich, manche entwickeln neue Features, andere migrieren alten Code. Habe wenig Zeitdruck gemerkt.
Gleichberechtigung
Allein schon dass das Gehalt anhand einer Formel für jeden gleich ausgerechnet wird, umgeht die Gender Pay Gap gut. Auch sonst hat man nicht das Gefühl, dass es hier ungerecht zugeht, aber das können andere sicher besser beurteilen.
Umgang mit älteren Kollegen
Nichts Negatives aufgefallen.
Arbeitsbedingungen
Keine Überstunden, relativ freie Einteilung der Arbeitszeit, kostenloses und verdammt gutes Essen für alle Mitarbeiter (auch vegetarisch/vegan)
Gehalt/Sozialleistungen
Es gibt ein durchschnittlich gutes Gehalt, vor allem durch das Essen und die Getränke spart man nochmal zusätzlich. Weihnachtsgeld gab es bislang wohl auch immer, ist aber nicht festgeschrieben.
Karriere/Weiterbildung
Für Weiterbildungen steht laut der Firma ein quasi unbegrenztes Budget zur Verfügung, ob oder wo es tatsächlich Grenzen gibt, ist mir nicht bekannt. Titel wie "Senior ..." gibt es nicht - wen das stört, ist hier falsch.