Ich habe mir lange überlegt ob ich was schreiben soll, ich mach‘s jetzt einfach mal…
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Räume sind toll und wirklich interessant, hier wurde schon frühzeitig ein modernes Arbeitsraumkonzept umgesetzt. Wer das Glück hat in ein gut funktionierendes Team zu kommen, hat eine gute Zeit während der direkten Teamarbeit.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das Micromanagement und damit die Omnipräsenz der Geschäftsleitung war für mich sehr lähmend. Es bremst meiner Meinung nach das Engagement von Menschen, die etwas bewegen wollen. Es gab über meine Zeit dort ein paar engagierte Leute, die wirklich etwas bewegen wollten. Sie hatte gute, machbare und lukrative Ideen, haben die Kollegen eingebunden und die Firma nach vorne bringen wollten. Die sind fast alle weg. Es scheint so, als ob sich die positiven Kräfte abgesprochen haben um nach und nach zu gehen. Ich glaube nicht, dass das wirklich so ist - es scheint mir eher wie in der Broken-Window-Theorie.
Für mich wirkt es wie eine agiles Märchen, was sich die Geschäftsleitung selbst erzählt und HR damit Werbung machen läßt. Aber ohne Entwicklungsmöglichkeiten in Form von verläßlicher Weiterbildung, Bereitschaft moderne Software einzusetzen, echte Delegation, Verabschiedung von Command & Control hin zu Verantwortung wirkt es auf mich aktuell ein „toter Gaul“.
Verbesserungsvorschläge
Die bisher sehr geringe Diversität könnte ausgebaut werden, das birgt immense Chancen. Menschen haben gute Ideen, verschiede Menschen bringen unterschiedliche Ideen… Wenn dann zusätzlich eine Kultur des Vertrauen geschaffen werden könnte ohne toxischen Positivismus (aka „Grinsekatze“) und mit echtem Feedback und ohne Manipulation, könnte man damit weg vom Micromanagement und Command & Control zu einer gut aufgestellten Führungsverantwortung mit echter Delegation kommen.
Arbeitsatmosphäre
Wenn du im falschen Team gelandet bis schrecklich. Wechsel ist zwar möglich aber wegen der Produktaufteilung unwahrscheinlich. Wenn du in Elternzeit warst kann gut sein, dass du zwangsverteilt wirst.
Kommunikation
War mal gut, ist jetzt nicht mehr gut - leider.
Kollegenzusammenhalt
Das kommt natürlich auf‘s Team an, daher eine mittlere Punktzahl. Das ist aber auch genau das Problem. Entweder du landest auf einer gut funktionierenden Insel oder auf einer schlecht funktionierenden Insel. Zwischen den Inseln klappt das nicht so gut, das wird auch dadurch unterbunden, dass hier nur die Geschäftsleitung das Sagen hat. Also disziplinarische Führung nur ganz oben und eine mittlere Führung die den Laden zusammenhält gibt es nicht, nur Command & Control top down.
Work-Life-Balance
Arbeitsstundenkonto aber seltsame Kernarbeitszeiten.
Vorgesetztenverhalten
Ansagen von oben werden durchgereicht, konstruktive Kritik scheint oben nicht anzukommen. Also ein Einbahn-Sprachrohr.
Interessante Aufgaben
Es ist kaum Zeit dazu, die Ansage ist los, los, produzieren nicht nachdenken! Es wird sehr exzessiv auf den Quotienten zwischen produktiven und internen Stunden geschaut.
Gleichberechtigung
Frauen landen in „Aufräumpositionen“. Gestalten tun wenn, dann Männer.
Umgang mit älteren Kollegen
Absolut korrekt.
Arbeitsbedingungen
Schöne Räume, gute Lage. Hardware und Sonstiges entspricht dem Standard.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es wird ein Verein in Südamerika unterstützt.
Gehalt/Sozialleistungen
Um einen besseren Überblick zu haben hab ich noch ein paar ehemaligen Kollegen gefragt, die jetzt in neuen Arbeitsverhältnissen sind, die sagen: unter dem Branchenvergleich.
Image
Gut, eben gute Werbung mit oft alten Fotos, die ehemalige Kollegen von andren ehemaligen Kollegen in besseren Zeiten gemacht haben.
Karriere/Weiterbildung
Wer sich selber drum kümmert und sich auf die Hinterbeine stellt kommt voran. Keine vom Arbeitgeber initiiert Weiterbildung mehr.