Licht und Schatten, leider
Gut am Arbeitgeber finde ich
Zentraler Arbeitsplatz in Kreuzberg, gute Verkehrsanbindung, faire Kollegen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Eigentlich konstruktive Kritik wird von Führungskräften manchmal zu persönlich genommen. Klar, wenn sich jemand in die Enge gedrängt fühlt, reagiert man schon einmal ängstlich oder verstört, aber das sollte man besser im Griff haben. Schließlich geht es um die Sache und auch ein Vorgesetzter muss ein Nein von einem Mitarbeiter akzeptieren können.
Verbesserungsvorschläge
Die Projekte und nicht die Menschen stehen zu sehr im Vordergrund, die Identifikation mit dem Unternehmen könnte bei einigen Mitarbeitern noch verbessert werden - oder diese müssen das Unternehmen eben verlassen. Persönliche Entwicklung und Gehälter werden meiner Ansicht nach unter Marktniveau gehalten. Jeder Vergleich mit Gehaltsstudien zeigt, dass bei SkyGate trotz den niedrigen Lebenshaltungskosten in Berlin wenig verdient wird. Für Innovationen ist mehr Luft erforderlich, als das Unternehmen vielen seiner Mitarbeiter zugesteht.
Gelegentlich sehr kleinlich bei Arbeitszeiterfassung
Arbeitsatmosphäre
Ich habe selten so ein gutes Klima erlebt. Pessimisten gibt es überall und manchen Leuten kann man nichts recht machen, aber das lässt sich wohl nicht ändern. Das einzige Problem sind die Räume, die stark überhitzen im Sommer, was schon an die Substanz gehen kann. Dank des Klimawandels sind die Sommer aber bekanntlich meist verregnet, so dass sich das Problem ohne Zutun von selbst löst.
Kommunikation
Sehr gut, alles wird in diversen Systemen redundant vorgehalten, es gibt regelmäßig Meetings. Manche Mitarbeiter sind allerdings nicht sehr kommunikativ.
Kollegenzusammenhalt
Wer Hilfe braucht und danach fragt bekommt sie meistens. Klar, einige Kollegen sind auskunftsfreudiger als andere. Manchmal nerven herumlaufende, laut miteinander diskutierende und telefonierende Mitarbeiter in einem Großraumbüro. Ein wenig Cultureclash gibt es auch, da Mitarbeiter unterschiedlichster Herkunft miteinander auskommen müssen. Das gelingt jedoch meistens ganz gut.
Work-Life-Balance
Flexible Arbeitszeiten gibt es. Manche Mitarbeiter nutzen dies aus. Wer nur 40 Stunden machen will, kann dies auch. Überstunden können abgefeiert werden, fallen jedoch eher selten an. Klar ist es unschön, wenn man weniger Urlaub als der Partner hat, aber irgendwie kommen alle schon damit zurecht. Es gibt zudem Mitarbeiter, die geradezu Lobeshymnen auf das Unternehmen singen hier, das finde ich ein wenig übertrieben.
Vorgesetztenverhalten
Das Verhalten meiner Vorgesetzten war mir gegenüber jederzeit fair, allerdings haben sie oft keinen Einfluss auf die Arbeitsinhalte. Die Projektleiter leiden aber oft unter massiven Arbeits- und Zeitdruck, daher kaum Mitarbeiterführung: Das Projekt muss laufen, Mitarbeiterwünsche aber auch -zweifel stehen da oft im Hintergrund. Da die meisten Mitarbeiter zahlreiche Projekte gleichzeitig bearbeiten müssen, ist eine gewisse Grundhektik teil der Unternehmenskultur. Klar ist, dass Mitarbeiter so manchmal überfordert sind.
Interessante Aufgaben
Die Arbeitsbelastung ist in meinem Bereich gerecht verteilt gewesen. Entwickler sind ausschließlich im Projektgeschäft tätig, was den Spielraum in der Bearbeitung durch strenge Kunden und Richtlinien einengt. Es ist zwar möglich auch einmal Ideen einzubringen, doch in der Regel ist alles strikt vorgegeben, was sich zunehmend verstärkt.
Gleichberechtigung
Wie das immer so ist: "Lieblinge" werden bevorzugt behandelt. Das kann man kaum anders sagen. Natürlich merkt man das nicht sofort, aber einige haben eben das Glück, dass sie von den oberen Etagen gemocht werden. Gut, wenn man dazugehört. Ich habe aber auch schon einen weinenden Kollegen gesehen, der sich massiv ungerecht behandelt fühlte.
Umgang mit älteren Kollegen
Im Arbeitsalltag gibt es keine Unterschiede, aus Gesprächen weiß ich aber, dass gehaltsmässig recht früh Schluss ist mit Verbesserungen. Dennoch bleiben gerade ältere Mitarbeiter gern beim Unternehmen. Dafür muss es also auch noch andere (positive) Gründe geben, die mir jedoch nicht bekannt sind. Es scheint mir aber auch Ausrutscher zu geben und Mitarbeiter, die aufgrund ihres gestiegenen Alters Anpassungsschwierigkeiten haben.
Arbeitsbedingungen
Teilweise Loft-Charakter, teils moderne Räume, nur die Klimatisierung ist unzureichend. Mit einer gewissen Lautstärke ist zu rechnen. Leider etwas karg ausgestattet, Ikea-Style. Es handelt sich um eine nicht wirklich kreativitätsfördernde Umgebung. Da die meisten Tätigkeiten nach Kundenvorgaben sehr strukturiert durchgeführt werden müssen, erscheint es mir jedoch auch nicht nötig, besonders kreative Arbeitsbedingungen zu schaffen.
Es gibt aber auch Negatives zu berichten: Keine Mitarbeiterrabatte, keine Mitarbeiterhandys, keine Mitarbeiterbeteiligung und sehr billiges Arbeitsmaterial Das kostet alles Mühe, ist in anderen Firmen jedoch Standard.
Die erwartete Arbeitsleistung ist hingegen enorm hoch. Auch wenn die Firma wächst, werden den Mitarbeitern immer mehr Aufgaben zugeteilt. Klar, die Branche boomt ja auch und Personal ist teuer.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Müll wird in verschiedenen Eimern getrennt, was eine Mitarbeiterin auch überwacht und Kollegen, die nicht ordnungsgemäß entsorgen, mündlich und schriftlich ermahnt.
Gehalt/Sozialleistungen
Die durchschnittliche Gehaltsentwicklung spiegelt nicht immer den wirtschaftlichen Erfolg wieder. Sonstige Leistungen sind eher auf mittlerem Niveau, was kaum jemanden stört, da die Mitarbeiter sparsam sind und lieber auf Geld und Karrieren verzichten, wenn die Arbeitsatmosphäre dafür stimmt. Das kann man gut finden oder nicht, ist aber eine Eigenheit des Unternehmens.
Man muss von Anfang an gut verhandeln, denn auf eine Gehaltserhöhung kann man schon lange warten. Allerdings sollte sich das Unternehmen auch nicht erpressen lassen von Mitarbeitern, die zu viel fordern.
Image
Das typische Flur-Getratsche gibts vermutlich überall. Hier muss ich jüngere Mitarbeiter rügen, die sich durch Indiskretionen interessant manchen wollen. Unzufriedenheit sollte zunächst mit dem unmittelbaren Vorgesetzten besprochen werden. Sich immer nur zu beschweren hat keinen Wert. Ich verließ das Unternehmen aber nicht aus Imagegründen.
Karriere/Weiterbildung
Prinzipbedingt gibt es keine großen Chancen im Job zu wachsen und Karriere zu machen, da das Unternehmen mit geschätzt 30 Mitarbeitern recht klein ist. Es gibt interne Vorträge, die finden jede Woche statt und sind teils Informationsrunden, teils Weiterbildungsveranstaltungen, wobei der Fokus stark auf Frontalunterricht liegt. Zudem wird wohl auch auf externe Weiterbildung gesetzt hörte ich von einem Kollegen.