Vertrauenskrise, Führungsdefizite und Work-Life-Ungleichgewicht: Die rückständige Unternehmensführung bei Smarketer
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Den Zusammenhalt und die Stimmung im Team
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Druck und Drohungen als Führungsmittel
- Mangelndes Vertrauen in die Mitarbeiter
- Fehlende Wertschätzung für die Leistungen der Mitarbeiter
- Konservative und rückwärtsgewandte Führungsweise
Verbesserungsvorschläge
- Respektvollerer Umgang mit den eigenen Mitarbeitern
- mehr Vertrauen in die Mitarbeiter setzen
- Flexiblere Arbeitszeiten und mehr Homeoffice
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsbelastung war enorm hoch und von starkem Druck geprägt. Überstunden waren die Regel und nicht die Ausnahme. Ich musste zum Schluss am Wochenende und in meinem Urlaub arbeiten, um das Pensum zu schaffen. Die Arbeitsweise war eher reaktiv als proaktiv, und man hoffte inständig, dass keine Kundenbeschwerden eintreffen oder Kündigungen erfolgen. Bei den Teamleitern hatte ich das Gefühl, dass sie überarbeitet und oft überfordert waren. In dieser Atmosphäre fehlte es an Motivation, und das Motto "Die Abwesenheit von Tadel ist Lob genug" dominierte das Arbeitsumfeld.
Kommunikation
Es herrscht eine Top-Down Kommunikation. Mitarbeiter werden nicht in die Entscheidungsfindung einbezogen. Man wird lediglich informiert.
Im Daily Business werden zahlreiche Meetings abgehalten, die dazu unnötig in die Länge gezogen werden. Ein Großteil davon könnte ohne weiteres gestrichen werden, aber einige scheinen das Business-Theater zu genießen und halten daran fest.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt ist sehr gut und man hilft sich untereinander.
Work-Life-Balance
Der Arbeitsaufwand ist extrem hoch aufgrund der Vielzahl an laufenden Projekten. Zudem fehlt es dem Unternehmen im Allgemeinen an Familienfreundlichkeit.
Vorgesetztenverhalten
Ich selber hatte wahrscheinlich viel Pech mit meinen Vorgesetzten. Ich wurde mehrmals über Details im unklaren gelassen. Ich wurde unter falschen Vorwänden zu Meetings gebeten, nur damit ich mich nicht angemessen vorbereiten konnte. Vorgesetzte errichteten regelmäßig Luftschlösser, die sich im Nachhinein in Luft auflösten. Jegliches Hinterfragen oder Infragestellen meinerseits wurde subtil mit versteckten Drohungen beantwortet.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben verschoben sich immer weiter weg von der eigentlichen Accountarbeit hin zu interner Kommunikation und dem ausfüllen von Sheets.
Gleichberechtigung
Frauen in Führungspositionen sind zwar über die Jahre etwas mehr geworden. Der Großteil der Führungskräfte ist aber immer noch männlich.
Umgang mit älteren Kollegen
Gibt kaum welche.
Arbeitsbedingungen
Es gibt ein neues Büro, das im Vergleich zum alten sehr schön ist. Allerdings liegt es nicht mehr so zentral wie zuvor. Wenn du dich nach der belebten Atmosphäre eines Großraumbüros mit dem Charme eines Call-Centers sehnst, dann bist du hier genau richtig.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ist nicht vorhanden.
Gehalt/Sozialleistungen
Ich hatte noch ein altes Modell, mit dem man sehr gut zu verdienen konnte. Doch dieses Modell wurde schließlich abgeschafft. Ich denke es stieß vielen Führungskräften sauer auf, dass Account Manager ähnlich viel verdienten wie leitende Positionen. Mittlerweile liegen die Verdienstmöglichkeiten auf einem normalen bis guten Niveau in der Branche.
Image
Nach außen hat sich Smarketer über die Jahre einen guten Ruf aufgebaut. Wenn man allerdings genauer hinter die Kulissen schaut, hat sich hier in den letzten Jahren einiges verändert und diesem Ruf werden sie meiner Meinung nach nicht mehr gerecht. Die Mannschaft wirkte zum Schluss auch sehr jung und unerfahren.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt mittlerweile ein paar Entwicklungsmöglichkeiten. Es werden auch immer mal wieder neue Positionen geschaffen, wenn ein spezifischer Bedarf dafür besteht.