In einem Land vor unserer Zeit...
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Viele der Leute haben einen tollen Humor, sind authentisch und ehrlich.
- Egal wie genervt und überlastet die Teamleiter sind, wenn ich nicht weiter komme kann ich immer einen davon ansprechen und meistens lässt er sofort alles stehen und liegen um mir zu helfen. Ich merke hier dass ich als Mensch wichig für das Team bin.
- Resharper und ein aktuelles VisualStudio sind hier standard.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- viele gute Konzepte schaffen es nicht aus der Schublade heraus
- Man wird leider außerhalb des Teams als Ressource gesehen und immer dahin geworfen wo es gerade am meisten brennt.
- Entwickelt man aus Leidenschaft ist das nicht der richtige Arbeitgeber
Verbesserungsvorschläge
- Teile vom Management und mein d. Vorgesetzter sind einfach falsch platziert. Ich habe selten so viele Mitarbeiter mit Ideen auflaufen und zerbrechen sehen wie hier.
- Schafft endlich eine Feiertagsregelung und kommt weg von der Doppelmoral
- Vereinfacht die Firma und ihre Abläufe.
- Trefft Entscheidungen und vertagt sie nicht ständig.
- Hört auf GIT zu tode zu evaluieren.
- Variable Anteile immer Quartalsweise auszahlen. Das würde mich mehr motivieren.
Arbeitsatmosphäre
Absolut operativ getriebenes Unternehmen. Ständiger Druck vom Kunden und eine interne IT bei der man sich für nen normalen Arbeitsauftrag schon fast entschuldigen muss. Der disziplinarische Vorgesetzte ist sehr schwierig und jedes Mitarbeitergespräch ist als würde man sich mit einer Wand unterhalten. Ich fühle mich hier nicht wohl.
Kommunikation
Leider wird man primär über Neuerungen informiert die nie kommen. Dafür auch mehrere Jahre hintereinander über die gleichen. Mein Favorit ist der "Zwei-Jahresplan für Mitarbeiter", wobei die Firma es in 2 Jahren nicht mal geschafft hat mit mir eine Zielvereinbarung zu treffen - und die steht im Vertrag. (Man bekommt dann immerhin ohne Diskussion 100% - ausgezahlt Ende Q1 im nächsten Jahr)
Kollegenzusammenhalt
Eigentlich ist der Zusammenhalt auf der gleichen Ebene gut. Aber es gibt schlimme Ausreißer. Die dürfen aber nicht kritisiert werden, das hab ich direkt schon am Anfang gelernt, sonst kommt der Vorgesetzte vorbei.
Work-Life-Balance
Der Teamleiter steht selbst mit dem Rücken zur Wand und muss massig Überstunden machen. Das Gleitzeitkonto ist ein schlimmer Witz und scheitert an der real notwendigen Praxis. Wie sollen wir mit 8 Stunden auskommen wenn wir um 10 Uhr da sein müssen und ab 19 Uhr erst die Webseiten deployen dürfen? Warum das nicht gegen den Arbeitsschutz verstoßen soll ist mir ein Rätsel. Tage mit 10-11 Stunden kamen selbst bei mir schon vor.
Vorgesetztenverhalten
Es gibt auf der mittleren Ebene den ein oder anderen der Zuhört, aber das glück einen davon als disziplinarischen Vorgesetzten zu haben, habe ich nicht. Der hat keine Ahnung was seine untergebenen tuen, nutzt aber jede Gelegenheit Vorwürfe und Probleme die er aufgeschnappt hat zu pauschalisieren und einem ausgiebig vorzuwerfen. Alles andere als mit dem Kopf durch die Wand gibt es nicht. Leider sind auch die Kollegen mittlerweile ratlos was man dagegen tun kann. Hilfe von der Führung gibt es jedenfalls nicht.
Interessante Aufgaben
Entwickelt man .NET sind gewisse Werkzeuge einfach Standard. Schau ich in die Azure Cloud sehe ich Redis, ich sehe RabbitMQ, Skalierbare Datenbanken, APM und Service Fabric. Es ist zwar mal ein nettes Gedankenexperiment zu schauen ob man auch ohne auskommen könnte, aber eigentlich dachte ich das die Branche da vor langer Zeit schon Einsicht hatte. Das macht den Job insgesamt einfach extrem monoton und auf die Lösungen kann man einfach nicht Stolz sein.
Arbeitsbedingungen
Licht und Schatten sind vorhanden. Die Tische wackeln wie hölle, die Bildschirme sind mit 24 Zoll recht klein. Man arbeitet wie vor 15 Jahren noch mit einem Desktop Computer und SVN. Die Telefone funktionieren oft nicht, die Firma will unbedingt Standortübergreifende Teams stellt aber nicht einmal die in der Opensource-Entwicklung gängigen Werkzeuge bereit. Hier ist die Führung besonders Beratungsresistent was meine Kollegen und mich wirklich sehr frustet.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Firma fordert extrem viel, weit mehr über dem durchschnitt. Leider möchte die Firma aber nur durchschnittliche Gehälter zahlen. Man drückt sich schon seit vielen Jahren davor klare attraktive Regelungen für Feiertags und Wochenendarbeiten zu schaffen. Dafür wird man dann aber von den Oberchefs persönlich auf Facebook angeschrieben wenn an einem Feiertag eine Webseite kaputt geht.
Image
Abgesehen vom Eigentümer gibts da nichts. Weder gut noch schlecht.
Karriere/Weiterbildung
Die Firma hat hier echt mut. Einerseits findet man seit Jahren keine Regelung für Wochenend- oder Feiertagsarbeit. Andererseits finden Schulungen jetzt nur noch Fr. und Sa. statt. Man kann ja froh sein überhaupt mal geschult zu werden, aber die doch bitte nicht auf eine Art und Weiße wo man sich ausgebeudet vorkommt.