Mit Saus und Braus in den Burnout
Verbesserungsvorschläge
Mehr Transparenz, hört euren Mitarbeitern zu, nehmt den Druck raus. Lieber gründlich arbeiten, als schnell. Das tut nicht nur den Mitarbeitern gut, sondern auch der Qualität. Es geht nicht nur um Quoten und Kohle, es geht langfristig gedacht auch darum gute Leute zu halten.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre soll Agentur mäßig locker rüberkommen, doch das offene Büro regt nicht wirklich zu mehr Offenheit an, sondern ist eigentlich nur laut. Es ist schwierig sich zu konzentrieren, denn im Büro herrscht einfach sehr viel Trubel. Die Stimmung ist in Ordnung, ist aber eigentlich schon ab morgens um 9 Uhr permanent auf der Kippe.
Kommunikation
Meetings finden regelmäßig statt und sind dafür da, die Neuen kennenzulernen und sich gegenseitig zu updaten, wer gerade an was arbeitet. Im kleineren Team gibt es Redaktionssitzungen, die zur Themenfindung dienen. Es gibt viel Austausch untereinander, trotzdem scheint man oft aneinander vorbei zu reden. Die Kommunikation wirkte auf mich eher oberflächlich.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt unter der Kollegen ist groß, was sicherlich auch darin liegt, dass man sich untereinander permanent über die Vorgesetzten gemeinsam auskotzen kann - das schweißt eben zusammen. Auch privat macht man viel zusammen, die ein oder andere Küchensause, egal ob Pandemie oder nicht, wurde auch geschmissen.
Work-Life-Balance
Es wird erwartet, dass man in wenig Zeit viel schafft. Die Planungen sind katastrophal, der Stress ist vorprogrammiert. Das bedeutet, lange Arbeitstage und kein Dank, im schlimmsten Fall sogar Kritik und persönliche verbale Angriffe. Im schlimmsten Fall verbringen die Kollegen gleich die ganze Nacht dort und schlafen auf Sofas oder Pritschen. Generell gehen die Kollegen auf dem Zahnfleisch, die Stimmung ist angespannt und schlecht, überträgt sich auf die eigene Motivation.
Vorgesetztenverhalten
Es gibt zwei Arten von Vorgesetzten bei der South&Browse: 1. Die, die nichts bekommen und denken es ist alles total toll und "wir sind so ein tolles Team" und 2. Die, die selbst so gestresst sind, dass sie einfach nur noch nach unten treten. Generell habe ich die Vorgesetzten desinteressiert, unfreundlich und inkompetent erlebt. Es werden (Gehalts-)Versprechungen gemacht, die nicht erfüllt werden. E-Mails mit Bitte um Personalgespräch werden ignoriert , Arbeitszeugnisse lassen auch gerne auf sich warten (was daran liegt, dass eigentlich niemand wirklich für Personal zuständig ist). Vorgesetzte kontrollieren einige Kollegen morgens und abends wie in einem Gefängnis und selbst am Wochenende bekommt man WhatsApp Nachrichten mit Erinnerungen, was nicht noch alles gemacht werden muss. Die Privatsphäre wird einfach verletzt und vergessen, dass es sich bei jedem Kollegen um einen Menschen mit anderen Interessen abseits der Firma handelt.
Interessante Aufgaben
Die Firma bietet spannende Formate an, um die sich alle prügeln. Sich gegenseitig ausstechen, um zum Zug zu kommen, kann passieren. Wer lange genug dabei bleibt, hat aber gute Chancen auch mal etwas niveauvolles zu produzieren. Die meisten Formate sind allerdings "quick and dirty" produziert. Das ist Geschmackssache.
Gleichberechtigung
Ich habe keine Diskriminierung erlebt, es ist jedoch bekannt, dass Gehälter bei gleicher Erfahrung und gleicher Stellung unterschiedlich ausfallen können. Da hat das jemand "einfach besser verhandelt".
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt wenig ältere Kollegen. Die Fluktuation ist extrem hoch, gefühlt arbeiten bei der South&Browse sowieso nur Praktikanten.
Arbeitsbedingungen
Das Equipment ist total veraltet, zerfällt teilweise. Rechner stürzen während der Arbeit einfach ab, was im Schnitt eine Katastrophe ist. Hier wird an den falschen Stellen investiert. Dass die Spülmaschine und Kaffeemaschine einwandfrei funktionieren, hat hier definitiv Priorität.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Nicht vorhanden, auch wenn es bestimmt eine ganz tolle Arbeitsgruppe dafür gibt.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist in Relation sehr gering, besonders in aktuellen Zeiten und mit den Mieten in München. Die Firma bezahlt kein ÖPNV Ticket, um einen Presseausweis muss man betteln, Getränke aus dem Kühlschrank nehmen ist tabu, aber Obst an der Rezeption darf man sich nehmen - hurra.
Karriere/Weiterbildung
Die South&Browse ist nur eine Notlösung, wenn man sonst nichts findet. Man kann hier viel lernen, muss aber wirklich aufpassen, nicht den Spaß am Beruf zu verlieren.