Sparkasse Aachen verliert von Tag zu Tag bei den Kunden und besonders bei den Mitarbeitern.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Pünktliche Gehaltszahlung, gute Aus- und Weiterbildung
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Gehalt, Zukunftsaussichten der Mitarbeiter, Image Verlust, geschäftspolitische Ausrichtung, Ignoranz der 1.+2. Führungsebene
Verbesserungsvorschläge
Diese wurden schon oft genannt aber interessieren niemanden.
Arbeitsatmosphäre
Innerhalb meiner Einheit hervorragend. Allerdings drücken die Entscheidungen des Vorstands und Direktoren massiv auf die Stimmung. Durch die Schließungen der eigenen Filialen und der Konkurrenz haben wir verbleibenden Einheiten massiven Zulauf in der Kundschaft erhalten bei gleicher Mitarbeiterzahl. Das kann nicht funktionieren. Man kürzt Service-Zeiten und die ersten beiden Führungsebenen meinen damit alle Probleme zu lösen. Trotz Auslastung von über 150% pro Mitarbeiter interessiert es niemanden im Haus. Hilferufe werden einfach ignoriert.
Kommunikation
Über das Intranet Miko werden Infos eingestellt. Oft erfährt man hier erstmalig von Änderungen die einen direkt betreffen. Wenn die Zahlen schlechter werden sind wird sofort mit Kürzung der Sonderzahlung gedroht. Ändert sich die Prognose ins positive gibt es keinerlei Infos.
Ziele die sehr gut laufen werden kurzfristig um 30-50% erhöht ohne finanzielle Anerkennung und in einer kurzen Skype Konferenz mitgeteilt.
Kollegenzusammenhalt
In meiner Einheit unglaublich starker Zusammenhalt. Man springt füreinander ein aber oft zulasten der Gesundheit. So viel Ausfälle krankheitsbedingt wie dieses Jahr gab es noch nie. Aber in der Kommunikation mit anderen Geschäftsstellen oder internen Abteilungen katastrophal. Ellbogen-Gesellschaft hoch 10.
Genervte Reaktionen der Kollegen bei Nachfragen in internen Abteilungen. Oft mit dem Hinweis, dass es mal im Intranet stand oder der Mitarbeiter ist im Home-Office und aktuell nicht erreichbar.
Ein weiteres negatives Beispiel was ich regelmäßig erfahre: Abteilungen die z.B. unsere TOP-Kunden oder Unternehmen betreuen versuche jede unangenehme Arbeit oder ohne vertrieblichen Hintergrund (Mietkautionen anlegen, Kinderkonten anlegen usw.) an die Geschäftsstellen abzudrücken. Obwohl diese Abteilungen Assistenten haben wird möglichst viel auf die „minderwertigen Geschäftsstellen“ abgewälzt. Aber wenn es um Abschlüsse geht wird erwartet, dass alle in Hochglanz für die Herrschaft vorbeireitet ist.
Work-Life-Balance
Für Mitarbeiter wie mich in den Filialen sehr schlecht. Für Kollegen in internen Abteilungen kann ich nur meinen Eindruck als Außenstehender schildern. Wir in den Geschäftsstellen müssen Termine von Montags-Freitags bis 19 Uhr anbieten und Überstunden nehmen während der Service-Zeiten ist undenkbar da Kundenandrang durchgehend hoch ist.
Interne Mitarbeiter inkl. Personalrat haben dagegen scheinbar einen Freifahrtsschein bei den Arbeitszeiten und Home-Office Möglichkeiten. In den Arbeitszeiten sind Dienstbeginne von 07:00 Uhr zu finden, kurze Pausen und nur einen langen Tag bis 18 Uhr.
Ein Schlag ins Gesicht für jeden Mitarbeiter in den Geschäftsstellen.
Absolute 2-Klassengesellschaft.
Vorgesetztenverhalten
Mein direkter Vorgesetzte top. Man kann alles offen und ehrlich ansprechen und bekommt volle Rückendeckung, aber 1.+ 2. Führungsebene haben keine Ahnung was in den Filialen los ist. Man fühlt sich im Stich gelassen und inzwischen haben wir festgestellt, dass wir komplett auf uns alleine gestellt sind und keine Unterstützung erwarten können.
Interessante Aufgaben
In Projektgruppen sind immer die selben Leute. Für neue Leute ist es fast unmöglich mal ein Projekt zu begleiten oder sich zu zeigen. Ich habe mich schon oft angeboten bei Seminaren zu helfen oder Unterstützung aus dem Markt zu geben, wenn Azubis oder Quereinsteiger beginnen. Immerhin mache ich das fast 15 Jahre. Aber hier wird neues grundsätzlich abgelehnt. Es gibt angeblich Listen auf denen man steht. Wer es glaubt…
Gleichberechtigung
Ich habe nie erlebt, dass jemand aufgrund Geschlecht etc. benachteiligt wurde.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen haben in meinen Augen keine Nachteile. Das hängt aber auch vom Mitarbeiter ab. Wenn jemand sich nicht vor den Änderungen/Neuerungen verschließt hat der/die Mitarbeiter/-in keine Probleme.
Arbeitsbedingungen
Alte Technik in allen Bereichen.
Allerdings erstrahlt die neue Hauptstelle in der Kundenberatung im höchsten Glanze. Hier wollte man ein Zeichen setzen. Jedes Büro hat ein anderes Thema (Stadtwald-Büro, Aachener Dom usw.), großer Fernseher, sodass Kunden dort alles verfolgen können. Unsere Filiale genau das Gegenteil. Sie hat Sanitäranlagen die über 20 Jahre sind und ein Teppich der voll von Flicken ist. Stolperfallen vorprogrammiert.
Telefonumstellung wurde im Gesamthaus durchgeführt und man hat jetzt z.B. die Möglichkeit per Headset zu telefonieren. Leider sind Headsets aus und ich warte seit 2 Monaten darauf eins zu bekommen.
Wir haben jedoch ein Headset in unserer Einheit für alle Leute. Dieses muss immer angezogen werden um bei Skype-Runden Ton zu haben. Hygienisch ist anders…
Ich könnte noch einige weitere Beispiele nennen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Inzwischen haben wir Pen-Pads für viele Funktionen. Das ist sehr gut, da Unterlagen nicht verloren gehen können. Jedoch können unglaublich viele Drucke nicht unterdrückt werden, die der Kunde zusätzlich digital erhält. So landet viel Papier im Müll.
Warum das Kassengeschäft immer noch über Papier läuft ist mir ein Rätsel. Wir füllen Zettel ohne Ende aus.
Aufgrund der Energie-Politik wurden die Räume runter gekühlt was für mich ok ist.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt ist aktuell ein Riesen Thema im Haus. Mitarbeiter haben erstmal Bestandsschutz mit ihren Bezahlungen, auch wenn die Entgeltordnung eine schlechtere Bezahlung vorgibt. Das ist gut.
Aber für alle neuen/jungen Mitarbeiter, die eine neue Aufgabe übernehmen möchten, sind die Stellenausschreibungen wahnsinnig unattraktiv. Da sind teilweise Ausschreibungen dabei, die anspruchsvoll sind und hohe Verantwortung beinhalten und werden „entlohnt“ mit der Gehaltsstufe wie ein Azubi der gerade fertig geworden ist. Das kann nicht sein. Wertschätzung sieht anders aus.
Das Gehalt, bzw. die Zukunftsaussichten sind der häufigste Kündigungsgrund. Auch wenn der Personalchef andere Gründe nennt…
Ja es gibt die Entgeltordnung, aber man kann auch über das Gehalt Wertschätzung zeigen. Gute Leute rennen und reihenweise weg. Erste Führungskräfte sind auch dabei und Stadtverwaltungen, JobCenter usw. sagen „Danke“ zu Top-Leuten mit Qualifikationen. Und oftmals nur für eine Gehaltsgruppen oder bessere Arbeitsbedingungen
Image
Das Image leidet aktuell. Telefonisch ist die Sparkasse Aachen sehr schlecht zu erreichen. Diese Rückmeldungen erhalten wir gerade reihenweise von Kunden.
Kommen die Kunden zur Geschäftsstelle sind sehr oft lange Schlangen, da nicht immer alle Schalter besetzt werden können aufgrund der personellen Knappheit oder Anliegen die problemlos am Telefon geregelt werden können.
Karriere/Weiterbildung
Fachwirt und Betriebswirt wird inflationär vergeben. Vor 10-15 Jahren war der Betriebswirt etwas besonderes, was man sich verdienen musste. Heute wird es reihenweise jeden Mitarbeiter angeboten. Vermutlich weil sonst nichts geboten werden kann.
Natürlich ist es schön für jeden Mitarbeiter, wenn man die kostenlose Weiterbildung erhält, aber was bringt es der Sparkasse und dem Mitarbeiter?