Leider von Fortschrittsverweigerung, realitätsferner Führung und mangelnden Konzepten (außer Sparen) geprägt.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Sicheres Gehalt, grundsätzlich angenehmer Arbeitsalltag, im kleinen Team familiäre Atmosphäre
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Interne Kommunikation, Verhalten mancher Fachkollegen und Führungskräfte, Änderungen auf dem Papier statt in der Realität
Verbesserungsvorschläge
Endlich auf die Mitarbeitenden hören und echte Veränderung, Wertschätzung und Fortschritt einführen, statt sich an irgendwelchen schön klingenden Phrasen festzuhalten! In Zukunft investieren statt nur herumzusparen. Interne Kommunikation verbessern. Den Mitarbeitenden vertrauen, dass sie grundsätzlich ihre Arbeit gern machen, v.a. wenn man ihnen die Möglichkeiten zur Verfügung stellt. Qualitative Mitarbeitende fördern und halten, weniger leistungsstarke Mitarbeitende zu Weiterentwicklung anspornen oder letztendlich Konsequenzen ziehen.
Arbeitsatmosphäre
Innerhalb der eigenen Abteilung/Filiale herrscht eine angenehme Arbeitsatmosphäre, im Gesamthaus oft eher frustriert und unzufrieden. Grundsätzlich bin ich aber gerne in die Arbeit gegangen, jedoch nicht immer mit einem zufriedenen Grundgefühl wieder heraus. Wertschätzung erhält man von der Führungsebene selten und wenn, dann oft nur mit Phrasen und hinterhergeschobener Kritik. Vorschläge von Mitarbeitenden werden kaum ernstgenommen, Mitarbeitendenzufriedenheit scheint nur ein Ziel auf dem Papier zu sein, v.a. wenn es um ernsthafte Maßnahmen geht und nicht nur um die minimale Lockerung der Kleiderordnung.
Kommunikation
Interne Kommunikation läuft oft nur auf inoffiziellem Wege über Klatsch und Tratsch, der sich tatsächlich oft als wahr erweist. Neuerungen und Änderungen werden, wenn überhaupt, erst kurz vor oder nach Einführung kommuniziert. Wichtige Informationen werden nur in kleinen Kreisen an ausgewählte Führungskräfte weitergeben, die diese unterschiedlich ausführlich an ihr Team weitergeben. Dadurch sind Mitarbeitende oft nicht auf dem gleichen Informationsstand, manche wichtige Details erfährt man erst beiläufig im Gespräch mit befreundeten Kollegen. Das Intranet ist unsortiert und Informationen sind schwer auf schnellem Wege zu finden. Die Kommunikation zwischen den Abteilungen lässt zu wünschen übrig, da leider nur wenige interne Fachkollegen hilfsbereit sind und in einem freundlichen, kollegialen Gesprächston nützliche Informationen weitergeben. Oft wird in unfreundlichem Ton auf seitenlange Arbeitsanweisungen oder an andere, oft inkorrekte Zuständigkeiten verwiesen, anstatt auf dem kurzen Dienstweg behilflich zu sein.
Kollegenzusammenhalt
Innerhalb einer Abteilung und Filiale sehr guter Zusammenhalt, als Gesamthaus so gut wie kein Wir-Gefühl. Abteilungen arbeiten gegeneinander und nicht mit- und füreinander, Hilfsbereitschaft und Kollegialität lassen in vielen Bereichen zu wünschen übrig. Dennoch gibt es vereinzelte Personen, die freundlich, einfach und hilfsbereit agieren. Leider stehen diese eher als Ausnahme da.
Work-Life-Balance
Je nach Bereich unterschiedlich. Manche Abteilungen, v.a. wichtige Bereiche, werden trotz wachsendem Aufgabenbereich minimiert, was zu Frust und Überarbeitung der Mitarbeitenden führt. Andere Abteilungen werden in der Mitarbeitendenzahl weiterhin hochgehalten, obwohl die Arbeitsauslastung abnimmt. Im Kundenservice und Vertrieb ist der Arbeitsaufwand wie in jedem Kundenbereich unterschiedlich, aufgrund Personalmangels zunehmend schlechter. Stellen werden spät überhaupt erst ausgeschrieben, wodurch die Doppelbelastung für Vertretungen immens steigt. Durch die Gleitzeitregelung kann jedoch die Arbeitszeit individueller eingeteilt werden. Eltern, die aus der Elternzeit zurückkehren möchten, wird es leider nicht einfach gemacht, da individuelle Modelle mit geringerem Arbeitszeitanteil und Homeoffice partout abgelehnt werden.
Vorgesetztenverhalten
Sowohl gute, verständnisvolle, menschliche Vorgesetzte als auch schwierige Persönlichkeiten, die von Empathie, Mitarbeitendenführung und Motivation kaum etwas verstehen. Leider gibt es Führungskräfte, deren variable Laune ihren und den Alltag ihres Teams stark beeinflusst. Von oberster Ebene her wird oft gemicromanagt, kleinste Details werden überwacht und kritisiert, anstatt auf das Gesamtergebnis zu schauen und dieses zu bewerten. Leider handeln auch nicht alle Führungskräfte vertraulich und ehrlich, so werden beispielsweise Angelegenheiten wie Schwangerschaften oder interne Bewerbungen mit untergeordneten Kollegen geteilt. Anstatt bei schwierigen Fragen nachzurecherchieren und sich um Probleme zu kümmern, wird genervt reagiert. Gegenüber anderen Abteilungen und Kunden stehen Führungskräfte meiner Erfahrung nach aber hinter ihrem Team, leider ist auch das aber nicht bei allen gegeben.
Interessante Aufgaben
Im Kundenvertrieb ist es ein abwechslungsreicher Arbeitsalltag mit verschiedenen, interessanten Aufgaben. Die Bandbreite der Vertriebsprodukte ist groß, dabei muss man jeden Bereich abdecken und Ziele erfüllen. Je nach Filialgröße und Verantwortung kommen zusätzliche Aufgaben hinzu. In der Sachbearbeitung wird allerdings oft an benutzerunfreundlichen Vorgehensweisen und Checklisten festgehalten, was zu unpraktischen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen führt. Anpassungen werden nicht oder nur sehr schleppend eingeführt, „das ist eben so“ ist ein häufiges Argument.
Gleichberechtigung
Grundsätzlich sind Frauen und Männer gleichberechtigt, es finden sich auch mehrere weibliche Führungskräfte. Im Alltag herrscht dennoch bei einigen Führungskräften die Meinung, dass Frauen aufgrund möglicher Familienplanung gar nicht erst höhere Positionen anstreben bräuchten, diese wurde auch wörtlich so geäußert. Manche Abteilungen sind immer noch ohne einzige weibliche Besetzung. Die Sparkasse beharrt weiterhin auf dem generischen Maskulinum. Vorschläge, der Zeit gemäß und v.a. auch für die Außenwirkung gegenüber Kunden, zu gendern, werden als lachhaft und unnötig abgetan. Kollegen mit Migrationshintergrund werden gut aufgenommen und nicht generell diskriminiert. Auch nicht-heterosexuelle Menschen werden gleich behandelt, hinter vorgehaltenen Händen bleibt jedoch ein gewisses Getuschel.
Umgang mit älteren Kollegen
Der Umgang mit älteren Kollegen ist für ältere Kollegen meist angenehm. Vereinzelt wurden ältere Kollegen aus ihren Fachbereichen gerissen und sollten in fachfremde Bereiche gedrängt werden, bei Ablehnung wurde eine eigene Kündigung nahegelegt. Grundsätzlich müssen sich ältere Kollegen aber auch unabhängig ihrer Arbeitsqualität kaum Sorgen um ihre Anstellung machen. Das führt eher dazu, dass jüngere, qualifizierte und motivierte Kollegen die Sparkasse verlassen, während mehrere ältere Kollegen mit wenig Anpassungsfähigkeit und Fachkenntnissen weiterhin bleiben dürfen, ohne dass von ihnen einen angemessene Weiterentwicklung erwartet wird.
Arbeitsbedingungen
Je nach Abteilung und Filiale unterschiedlich. Manche Bereiche sind bereits moderner gestaltet, in anderen Filialen lassen nicht nur die ergonomischen Arbeitsbedingungen, sondern auch die gesamte Optik der Filiale sehr zu wünschen übrig. Geld für Renovierungen sei knapp, lieber erneuert man in jahrelangen Dauerprojekten ein Gebäude, das bereits jetzt als modernes Vorzeigeobjekt gelten kann. Zeitgemäße Technik wird nur sehr schleppend, wenn überhaupt, eingeführt. Mitarbeitende müssen sich finanziell an mobilen Geräten (v.a. Tablets) beteiligen. Wird dies von Mitarbeitenden abgelehnt, erhalten diese eben keine Geräte und werden wohl dauerhaft im Fortschritt zurückbleiben müssen, obwohl das Interesse und die Arbeitswilligkeit damit vorhanden wäre. Homeoffice wird im Vertrieb vehement abgelehnt, auch während der Hochphase der Corona-Pandemie war dies keine Option.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Nachhaltigkeit wird hauptsächlich als Greenwashing betrieben. Der Papierverzicht ist in Arbeit, allerdings geht dieser auch nur schleppend voran und führt eher zu unnötig komplizierten Vorgängen als alltagstauglich zu sein. Vorschläge für echte Nachhaltigkeit werden abgeschmettert oder belächelt. Soziale Projekte der Region werden durch Spenden oder auch eigene Hilfe unterstützt. Insgesamt scheint die Sparkasse Neumarkt jedoch die Grundverantwortung als Sparkasse vergessen zu haben, da Gewinn und Profit über das Kundenwohl gestellt werden. Vertriebsmitarbeitende werden mitunter gedrängt, Produkte zu verkaufen, hinter denen sie nicht stehen. Dabei ist mir wichtig zu betonen, dass der Großteil der Produkte im Bereich der Geldanlage und Versicherungen zwar im mittleren bis oberen Preissegment sind, jedoch auch wirklich qualitativ und vorteilhaft für den Kunden. Allerdings ist es in der aktuellen Zeit unverständlich, warum z.B. weiterhin mit hohen Zielen an Bausparverträgen festgehalten wird.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt wird gemäß der Sparkassentariftabelle bezahlt. Gehaltserhöhungen passieren außerhalb dieses Rahmens jedoch schleppend, auch wenn mit einem größeren Aufgabenbereich und Erfolgen argumentiert wird. Man verlässt sich mitunter auch auf die Unerfahrenheit und Dankbarkeit von jüngeren Mitarbeitenden und äußert sich empört über die „Dreistigkeit“ jüngerer Kollegen, wenn diese bei einem wachsenden Verantwortungsbereich nach entsprechender finanzieller Leistung fragen. VL und bAV werden unterstützt. Sozialleistungen wie Mitarbeitendenverpflegung oder Fahrtkostenunterstützung gibt es nicht. Die längst überfällige Einführung des Dresscode Business Casual wurde als großes Entgegenkommen für die Mitarbeitenden dargestellt.
Image
Die Sparkasse hat sowohl bei den Mitarbeitenden als auch Kunden leider stark nachgelassen im Image. Grund dafür sind mangelnder Fortschritt, Gier nach noch mehr Profit und unehrliches, intransparentes Handeln sowohl intern als auch extern. Es fehlt eine klare Linie in der Geschäftspolitik, da nur einzelne Maßnahmen getätigt werden, diese sich jedoch nicht in ein klares Gesamtbild einfügen lassen. In der Mitarbeitendenzufriedenheit spricht die aktuelle Bandbreite der vakanten Stellen eine klare Botschaft, die jedoch nicht anzukommen scheint oder ignoriert wird.
Karriere/Weiterbildung
Seit kurzem werden endlich auch externe Weiterbildungen genauso unterstützt wie Sparkassenweiterbildungen. Jedoch werden bei interessanten Stellen ab einer minimalen Führungsebene meistens Sparkassenweiterbildungen gefordert, oft ersetzen auch IHK- oder Studienabschlüsse diese Bausteine nicht. Die hauseigenen Weiterbildungen finden in der Sparkassenakademie Landshut statt, die sowohl was Digitalisierung, Bildungsinhalte als auch Unterkunft und Verpflegung ein absolut nicht dem Preis gerecht wird. Viele Weiterbildungen dort gelten auch intern nur als soziale Veranstaltung und zum exzessiven Konsum alkoholischer Getränke. Die Weiterbildungsinformation innerhalb der Sparkasse verläuft ebenfalls schleppend. Oft werden Mitarbeitende selbst gefragt, wie die von ihnen gewünschten Weiterbildungen ablaufen, als dass man diese vom Berater vorgestellt bekommt. Karriere ist wie erwähnt nur mit Sparkassenweiterbildungen möglich. Mitarbeitende werden bei internen Stellenbesetzungen dort eingesetzt, wo man sie haben möchte, ungeachtet ihrer Wünsche. Die Kommunikation solcher Entscheidungen findet auch nicht immer ehrlich statt.