Eine Sparkasse wagt den Wandel
Gut am Arbeitgeber finde ich
Der angestoßene Wandel der Unternehmenskultur macht sich bereits deutlich bemerkbar. Wer in einer guten Atmosphäre arbeiten und die Möglichkeit haben will, sich selbst einzubringen, der ist hier richtig.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Wie schon geschrieben, die veralteten Räumlichkeiten. Und vielleicht noch, dass das Geschäftsgebiet mit Wetterau und Vogelsberg schon sehr groß ist, was zu längeren Fahrstrecken führen kann. Aber auch hier: Home Office erleichtert vieles.
Verbesserungsvorschläge
Die Räumlichkeiten müssen dringen modernisiert werden. Aber hier ist man schon dran.
Arbeitsatmosphäre
Die Sparkasse Oberhessen hat mit dem Wechsel des Vorstandsvorsitzenden ein umfassenden Wandel der Unternehmenskultur angestoßen. Vorher hieß es "Wer sich zuerst bewegt verliert" und "Lieber gar nichts tun als etwas Falsches". Inzwischen werden alle Führungskräfte geschult, was sich deutlich bemerkbar macht. Respekt und Vertrauen werden aktiv von ganz oben gefordert und gefördert.
Kommunikation
Die Sparkasse hat eine eigene App, in der wichtige Informationen mitgeteilt aber auch sonstiges interessante Ereignisse im Unternehmen geteilt werden. Es gibt auch Podcasts von Mitarbeitern über Projekte und Ergebnisse.
Kollegenzusammenhalt
Durch den Kulturwandel löst sich das Silodenken der Fachbereiche auf und man hat einen guten Zusammenhalt über die Teams hinweg.
Work-Life-Balance
Soweit ich erlebt habe, wird alle getan, um den Mitarbeitern ein gutes Arbeiten zu ermöglichen. Mitarbeitern, die nicht mit Kunden arbeiten, werden viele Möglichkeiten für Home Office geboten.
Vorgesetztenverhalten
Alle Führungskräfte werden zu wertschätzendem Führen geschult. Für Konfliktfälle wurden extra Mitarbeiter zu Mediatoren weitergebildet.
Interessante Aufgaben
Von den Mitarbeitern wird Eigenverantwortung gefordert und gefördert. Es gibt ein Verbesserungsmanagement, bei dem jeder Ideen zur Verbesserung der Sparkasse einbringen kann. Jede Idee wird geprüft und die Ablehnung oder Umsetzung dokumentiert. Die besten Ideen werden sogar mit Preisen belohnt. Darüber hinaus ist jeder angehalten, als "Unternehmer im Unternehmen" zu denken und sich mit eigenen Ideen und Initiativen einzubringen.
Gleichberechtigung
Soweit ich es erlebe, werden Frauen als Arbeitskräfte gleichwertig geschätzt und haben keine Benachteiligung bei Wiedereinstieg nach Elternzeit. Es gibt auch weibliche Führungskräfte in Teilzeit. Dennoch ist die Führungsriege insgesamt noch sehr männerlastig, was sich nur langsam über Zeit ändern wird.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen und ihr Erfahrungsschatz werden in der Sparkasse geschätzt. Sogar Pensionäre werden noch zu Treffen eingeladen.
Arbeitsbedingungen
Die Räumlichkeiten sind aktuell die Schwachstelle der Sparkasse, aber gleichzeitig der Bereich, an dem am meisten gearbeitet wird. Die Gebäude sind veraltet und werden aktuell am Hauptstandort in Friedberg und teilweise in Filialen saniert und auf moderne Arbeitsweisen angepasst. Das ist natürlich mit Lärm und engeren Verhältnissen verbunden und wird sich eine Weile hinziehen.
Die technische Ausstattung der Mitarbeiter ist hingegen gut. Jeder erhält Laptop, Headset und iPad mit Stift. Durch die freigiebige Möglichkeit von Home Office relativieren sich damit auch die Räumlichkeiten etwas.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Nachhaltigkeit ist neben Digitalisierung eines der Kernthemen des neuen Vorstands. Es gibt einen eigenen Bereich mit mehreren Mitarbeitern, die sich um das Thema kümmern und es im ganzen Unternehmen vorantreiben.
Bei der Anlageberatung gibt es bereits nachhaltige Anlageprodukte und auch im Bereich Spenden wird viel in der Region gemacht (z.B. Baumpflanzungen, Spenden an Naturschutzverbände usw.) Im Geschäftsbetrieb läuft das Thema gerade an, mit der Modernisierung der Immobilien und des Fuhrparks.
Dennoch ist hier natürlich noch ein weiter Weg zu gehen, allein wegen der steigenenden regulatorischen Anforderungen zur Nachhaltigkeit bei Banken.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist für die Tätigkeit und die Region angemessen aber nicht berauschend. In Frankfurt bei Großbanken ist verdient man deutlich mehr, aber dort sind die Lebenshaltungskosten auch deutlich höher.
Mir ist jedoch aufgefallen, dass die Sparkasse das Gehalt durch zahlreiche Benefits ergänzt, bei denen Arbeitgeber und Mitarbeiter Lohnnebenkosten sparen. Das sind z.B. betriebliche Zusatzkrankenversicherung, Zuschuss zu Kinderbetreuung, Jobrad, Zuschuss zu betrieblicher Altersvorsorge usw.
Karriere/Weiterbildung
Soweit ich es wahrnehme, wird viel in die Weiterbildung der Mitarbeiter gesteckt. Auch ein großer Teil der Führungskräfte kommt aus der Sparkasse und hat sich nach oben gearbeitet.