½ Jahr bei der Prüfungsstelle des Sparkassenverbandes hat mir gereicht
Gut am Arbeitgeber finde ich
Bei Mitarbeiterveranstaltungen (Sommerfest, Prüfertagung) zeigte sich der SVBW jeweils sehr großzügig: Interessante Aktivitäten wie Führungen in Stuttgart, Segway-Touren u.ä. waren organisiert. Die Verpflegung war üppig und gut. Generell wird auf gute Verpflegung (insbesondere in der Kantine der Akademie) Wert gelegt. Reichen die Veranstaltungen bis in die Abendstunden, ist auch für Übernachtungsmöglichkeiten (auch für Personen, die relativ nah wohnen) gesorgt.
Ich habe jeweils ein gutes Verhältnis der Mandantschaft zum SVBW festgestellt. Insofern ist das Arbeitsklima vor Ort angenehm.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Eine Einarbeitung wurde mir zwar zugesagt, fand aber nie wirklich statt. Die Arbeit ist daher für neue Mitarbeiter, die nicht aus der Sparkassen-Welt kommen, sehr schwierig, da man sich den Umgang mit den Programmen (sowohl die des Verbandes als auch des Rechenzentrums der Sparkassen) anhand von Handbüchern aneignen muss. Dies ist umso schwieriger, wenn man wie ich vorwiegend alleine vor Ort ist und die Programme, User usw. falsch eingestellt oder nicht upgedatet sind. Wenn dann auch noch die hinterlegte E-Mail-Adresse, die man nicht selber ändern kann, falsch geschrieben ist – Achtung: das Schreiben eines Bindestrichs bei einem Doppelnamen stellt ein erhebliches Problem beim SVBW dar – können notwendige Informationen nicht ankommen.
Wirklich gekümmert hat man sich nicht um mich, obwohl ich eine neue Mitarbeiterin war. Selbst grundlegende Informationen, wie z.B. die Zeiterfassung (dafür gibt es mehrere parallele Programme) habe ich z.T. nur zufällig auf dem Sommerfest von Kollegen oder in Form von Beanstandungen erfahren.
Dass meine Vorgesetzten nicht wussten, womit ich mich beschäftigte, bestätigte sich, da in meinem Zeugnis Tätigkeiten genannt waren, mit denen ich noch nicht einmal entfernt betraut war. Zum Thema Gewissenhaftigkeit beim SVBW (§ 43 WPO) kann man sich seinen Teil insofern denken.
Befremdlich fand ich, dass bei einem Abendessen nach einer Besprechung - der überwiegende Teil der Anwesenden war nicht am Recruiting-Prozess beteiligt - der Name einer abgelehnten Bewerberin genannt wurde, ihr derzeitiger Arbeitgeber und ihr Verhalten unfreundlich kommentiert wurde. Soviel zur Vertraulichkeit in Personalangelegenheiten.
Die Ausstattung mit IT-Geräten erfolgte nur unvollständig. Für die Arbeit im Home-Office ist aufgrund des kleinen Bildschirms des Laptops die Anschaffung von Monitoren notwendig. Die Kosten hierfür werden aber nur übernommen, wenn das Arbeitsverhältnis nach der Probezeit fortgesetzt wird. Davon war im Bewerbungsgespräch keine Rede.
Verbesserungsvorschläge
Der SVBW sollte sich überlegen, ob und welche Bewerber er überhaupt einstellen möchte. Wenn de facto nur Personen aus der Sparkassen-Welt erwünscht sind, sollte man keine Verbundfremden einstellen und auf deren Kosten ausprobieren, ob die Zusammenarbeit ohne Einarbeitung funktioniert.
Mehrfach wurde mir mitgeteilt, dass die Einarbeitung deshalb nicht möglich sei, da mein Einstellungstermin im Juli war und da Urlaubszeit ist. Der SVBW sollte insofern einen Einstellungstermin wählen, an dem sichergestellt ist, dass neue Mitarbeiter eingearbeitet werden können.
Einen wertschätzenden Umgang mit neuen Mitarbeitern würde sich darin zeigen, dass man einer langjährigen Wirtschaftsprüferin nicht die Grundlagen der Rechnungslegung erklärt nur um davon abzulenken, dass man selber keine Antwort auf eine konkret gestellte Frage hat.
Arbeitsatmosphäre
Meistens war ich alleine vor Ort. Teamarbeit lernete ich nicht kennen.
Kommunikation
Neue Anweisungen erhielt ich meistens per Skype.
Kollegenzusammenhalt
Den Kollegenzusammenhalt kann ich nicht beurteilen: Meistens war ich alleine vor Ort. Die (wenigen) Kollegen, mit denen ich (selten) Kontakt hatte, waren sehr freundlich.
Work-Life-Balance
normal
Vorgesetztenverhalten
Versprochen wurde mir viel - insbesondere, dass ich eingearbeitet werden würde. Gehalten wurde wenig.
Interessante Aufgaben
Normale Prüfungstätigkeit bei Kreditinstituten
Umgang mit älteren Kollegen
normal